Raumkrieger im Wurmloch: 6 Science Fiction Abenteuer auf 1660 Seiten. Mara Laue. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Mara Laue
Издательство: Автор
Серия:
Жанр произведения: Научная фантастика
Год издания: 0
isbn: 9783956179907
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riss seinen Multikarabiner empor und feuerte.

      Sein Schuss traf den Heckbereich.

      Der Schutzschild nahm dem Beschuss den Großteil seiner Wirkung.

      Gleichzeitig wurde erneut aus dem Dschungel heraus geschossen. Von zwei verschiedenen Positionen aus, so wie beim Angriff auf den ersten Gleiter.

      Die Explosionsgeschosse trafen diesmal nicht exakt ihr Ziel. Sie verfehlten den Feldprojektor. Der Schutzschirm brach kurzzeitig zusammen. Jay und Karalaitis erfassten die Situation sofort und eröffneten ebenfalls das Feuer.

      Jay landete einen Treffer, der den instabil gewordenen Schutzschirm durchdrang und ein Loch in die Außenhülle brannte.

      Mit Schlagseite flog die Maschine davon.

      "Sie scheinen eines der Antriebsaggregate getroffen zu haben!", rief Karalaitis.

      Beide Männer mussten im nächsten Moment die Köpfe einziehen.

      Die Blasterbatterie des Gleiters trat in Aktion und versengte nahezu jeden Quadratzentimeter auf der Kuppe.

      "Weg hier!", rief Karalaitis dem Rekruten zu.

      Sie rutschten einige Meter einen steilen, geröllhaltigen Hang auf der Nordseite hinunter, verbargen sich erneut hinter Felsbrocken.

      Aus dem Dschungel heraus folgte ein weiteres Explosivgeschoss, das den Gleiter vollends aus der Bahn warf.

      Im Sinkflug schrammte er durch die Baumkronen und anschließend durch das Unterholz.

      Aus der Ferne näherten sich weitere Gleiter.

      Karalaitis fragte sich, wer sich dort unten wohl im Wald verborgen hatte und dermaßen geschickt gegen die Kelradan vorging. Eigentlich gab es in dem Ausbildungszug, den der Master Sergeant gegenwärtig kommandierte, nur einen einzigen Schützen, der mit dieser Präzision den Multikarabiner zu benutzen wusste. Eine Präzision, die man bei vielen Scharfschützen vergeblich suchte, die bereits jahrelang im Dienst waren.

      "Los, kommen Sie Jay", rief Karalaitis. "Dort unten in dem Gestrüpp gibt es Arbeit für uns!"

      Er hatte den Multikarabiner mit beiden Händen gepackt und stolperte weiter den Hang hinunter. Jay folgte ihm.

      Es war anzunehmen, dass von den Insassen der beiden Gleiter der Großteil überlebt hatte und jetzt in der Umgebung ausschwärmte.

      Außerdem näherte sich bereits ein weiterer Schweber.

      Karalaitis fragte sich, was sie wohl angelockt haben mochte.

      Zwei Gardisten, die eine Anhöhe erklommen hatte, waren nun wirklich kein lohnendes Ziel, dass den Einsatz in zwei Gleitern rechtfertigte. Und die beiden bislang unsichtbaren Schützen auch nicht,

      Karalaitis lief in den Wald, kämpfte sich durch das Unterholz. Jay blieb ihm auf den Fersen.

      Schließlich hielten sie inne und lauschten.

      Karalaitis glaubte, ein Geräusch gehört zu haben.

      Hinter einem dicken Baumstamm bemerkte der Master Sergeant eine Bewegung. Er wirbelte herum, konnte sich aber gerade noch rechtzeitig zurück halten.

      Er senkte den Lauf des Multikarabiners, als er einen Mann im schweren Kampfanzug der Garde hervortreten sah.

      An der Namenskennung konnte Karalaitis sofort sehen, wen er vor sich hatte.

      "Dales!", stieß er hervor. "Ich hatte gedacht, Sie wären tot!"

      "Ich hatte Glück", stellte Dales fest. Er hob sein Helmvisier.

      "Es hat nicht mich, sondern McFadden erwischt. Er befand sich keine zwei Meter von mir entfernt."

      Dales schluckte.

      Ein Ruck ging durch seinen Körper.

      "Freut mich, Sie wohlauf zu sehen, Master Sergeant. Wir müssen Garcia helfen!"

      "Ist außer Ihnen beiden sonst noch jemand hier in der Gegend?", fragte Karalaitis.

      Dales schüttelte den Kopf. "Nein, Sir."

      Schritte waren zu hören. Schnelle Schritte auf trockenem Waldboden. Äste knackten.

      Ein Mann kämpfte sich durch das Unterholz.

      "Ich habe die Boje!", rief er.

      Augenblicke später erstarrte er kurz, als er auf Karalaitis und Jay blickte.

      In der Rechten hielt er seinen Karabiner, mit der Linken ein Modul, das er offensichtlich einem Ortungsgerät ausgebaut hatte.

      "Deaktiviert?", fragte Dale.

      "Ja."

      Karalaitis runzelte die Stirn. Er deutete auf das Modul, das von Dales als Boje bezeichnet worden war.

      "Ich habe das Ding mit Hilfe des Energiemagazins einer erbeuteten Strahlwaffe und einer Komponente, die einem der abgeschossenen Kampfroboter entstammt, etwas umgebaut", erklärte Dales grinsend.

      Karalaitis verstand sofort.

      "Sie haben die Gleiter angelockt!", erkannte er.

      "Zwei sind in die Falle getappt", erwiderte er. "Es war eine Kleinigkeit, die Impulse so zu verstärken, dass die Kelradan darauf aufmerksam werden mussten..."

      "Hat ja auch geklappt!", kommentierte Rekrut Paco Garcia das Geschehene. "Zwei Gleiter dürften mehr oder minder kampfunfähig sein."

      Karalaitis nickte.

      "Respekt, Männer! Sie beide haben sich etwas Blinkendes für Ihre Uniformbrust verdient."

      "Danke, Sir", sagte Dales.

      Garcia schwieg.

      Er kaute auf der Unterlippe herum.

      "Leider werden die Kelradan nicht so positiv über diese Aktion denken", murmelte er und blickte sich im Wald um.

      "Sehen wir zu, dass wir hier wegkommen", meinte Dales.

      Schneller Rückzug war ein wichtiger Bestandteil der Taktik, die Karalaitis Rekrutentruppe während dieses Einsatzes bislang angewandt hatte. Eine Taktik mit der man zahlenmäßige und waffentechnische Unterlegenheit zumindest teilweise ausgleichen konnte.

      Die Gardisten schlugen sich durch das dichte Unterholz.

      Garcia führte die Gruppe an.

      Sie gingen Richtung Nordwesten und entfernten sich damit von den Absturzpositionen der beiden Gleiter.

      Karalaitis ärgerte sich insgeheim darüber.

      Viel lieber wäre er zum Angriff übergegangen und hätte genau den umgekehrten Weg eingeschlagen.

      Aber davon sagte er kein Wort. Die Vernunft sagte ihm, dass erstens zumindest ein Teil der Besatzungen noch kampffähig sein würden und zweitens damit zu rechnen war, dass in Kürze weitere Gleiter herannahten.

      Die Gardisten beeilten sich. Die Männer legten trotz des sehr unwegsamen Geländes ein hohes Marschtempo vor.

      Gleiter flogen über sie hinweg.

      Das leise Summen der Antriebsaggregate dröhnte unangenehm in den Ohren. Karalaitis überlegte, ob sich vielleicht später eine Gelegenheit ergab, zu den Gleiterwracks zu gelangen. Selbst eine oberflächliche Untersuchung ergab vielleicht wertvolle Hinweise darauf, mit wem sie es bei den Invasoren eigentlich zu tun hatten.

      Karalaitis wusste sehr wohl, dass es für seine Hypothese von den Renegaten oder Rebellen unter den Kelradan bisher lediglich vage Anhaltspunkte gab.

      Aber keinen Beweis.

      *

      Die Dämmerung setzte bereits ein, als Karalaitis, Jay Rajav