Jungsteinzeit. Silviane Scharl. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Silviane Scharl
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Документальная литература
Год издания: 0
isbn: 9783170367425
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die in Mitteleuropa heimischen Arten und hier vor allem die heimischen Pflanzenarten nicht das Potential hatten, eine ausreichend große Bevölkerung zu ernähren, was die Entwicklung von Sesshaftigkeit, Territorialität, Ackerbau und Viehhaltung ermöglicht hätte.

      Denn in den Regionen der Welt, in denen sich schlussendlich eine nahrungsmittelproduzierende Wirtschaftsweise entwickelt hat, die dann auch zu tiefgreifenden gesellschaftlichen Veränderungen (u. a. Entstehung von Hochkulturen) geführt hat, sind die domestizierten Pflanzenarten durch vergleichsweise hohe und besser vorhersagbare Erträge gekennzeichnet als z. B. die der Hasel. Im Vergleich zu Weizen, Reis oder Mais ist die Hasel keine dieser dichten und vorhersagbaren Ressourcen. So erbringt sie nicht zuverlässig jedes Jahr ausreichend Erträge. Während Getreide immer voll reproduktionsfähig ist, beginnen Haselbüsche erst mit sechs bis zehn Jahren zu blühen und erreichen ihre volle Reproduktionsfähigkeit mit etwa 15 bis 20 Jahren. Sie erreichen dabei ein maximales Alter von 80 Jahren44. Hinzu kommt, dass die Erträge (kcal/ha) beim Getreide deutlich höher liegen als bei der Hasel. Und schließlich ist die Haselnuss vor allem ein Fettlieferant, während die Pflanzen, die mittlerweile zu den Hauptnahrungspflanzen weltweit gehören wie Reis, Mais und Getreide, vor allem Kohlehydrate liefern.

      Da wir aber durchaus ein mesolithisches Erbe in den frühneolithischen Gesellschaften Mitteleuropas entdecken wie z. B. Pfeilbewährungen, Bestattungen, Tauschnetzwerke, hat das Mesolithikum durchaus einen Beitrag zum nachfolgenden Neolithikum geleistet und ist nicht im Äther der Geschichte verhallt. So können wir z. B. darüber nachdenken, ob die eben beschriebenen Entwicklungen die Ausbreitung der neuen Lebensweise beschleunigt und vorbereitet haben. Darüber hinaus wird diskutiert, inwieweit für die folgenden Jahrtausende nach der Neolithisierung Wildbeutergesellschaften weiter existierten (image Kap. 5). All dies muss jedoch noch detaillierter erforscht werden, um fundierte Aussagen treffen zu können.

      Ausgehend von den vorangehend beschriebenen Aspekten ist jedoch anzumerken, dass im Hinblick auf die Frage nach Kontinuitäten zwischen Mesolithikum und Neolithikum in Mitteleuropa bislang vor allem die materiellen Hinterlassenschaften in den Fokus gerückt wurden wie Hausbau, Keramikproduktion, Felsgesteingeräte, um nur einige Beispiele zu nennen. Und hier ist der Bruch zwischen Mesolithikum und Neolithikum in der Tat sehr groß. Mit Blick auf die vorangehenden Ausführungen wäre jedoch zu überlegen, ob nicht vermehrt spezifische Verhaltensweisen untersucht werden sollten, wie Mobilität/Sesshaftigkeit, Territorialverhalten, Veränderungen in der Ernährungsweise (Bedeutungszunahme pflanzlicher Nahrung), Vorratshaltung, Management von Pflanzen und Tieren, aktive Gestaltung der Landschaft etc. Denn wenn wir diese Aspekte fokussieren, fassen wir sehr wohl Entwicklungen im mitteleuropäischen Mesolithikum, die im Sinne eines Wegbereiters in Richtung Neolithikum weisen und sich von der Lebens- und Wirtschaftsweise paläolithischer Wildbeutergruppen abheben.

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