Nach diesen vielversprechenden Ergebnissen folgten weitere Untersuchungen: Probanden mit Pollenallergie und anderen Allergieformen zeigte positive Heiltendenzen. Patienten mit multipler Sklerose wurden schubfrei, Kopfschmerzen, Entzündungen am Augennerv, Doppelbilder oder Gefühlsausfälle in den Extremitäten verschwanden. ADHS-Kinder zeigten langfristig eine deutliche Verbesserung, die über viele Jahre anhielt. Autoimmunerkrankungen ließen sich positiv beeinflussen – und zwar mit hoher Erfolgsquote bei Arthrose, Asthma, Hashimoto, Fibromyalgie, Colitis ulcerosa. Sogar epileptische Anfälle konnten durch Sitzungen in der Kabine beruhigt werden.
All diese Ergebnisse belegen eindeutig die negative Wirkung von elektromagnetischen Strahlen auf unseren Körper und unser Immunsystem. Mit zunehmender Weiterentwicklung des Mobilfunknetzes und der WLAN-Systeme kommt eine erhebliche Strahlenbelastung auf die Menschen zu. Ob sie direkt beim Telefonieren das strahlenstarke Handy ans Ohr halten oder ob im Raum durch WLAN oder andere elektronische Geräte Belastungen auftreten, ist dabei einerlei.
Von zu viel Anspannung und fehlender Entspannung
Jede Art von Stress hat einen Effekt auf unser Immunsystem. Dieser Einfluss kann sehr unterschiedlich sein: Eustress, die positive Form von Anspannung, erhöht unsere Leistungsbereitschaft und schärft unseren Blick. Sportliche Aktivitäten sind ein gutes Beispiel für die Kraft von Eustress – hier steigert er unsere körperliche und psychische Leistungsfähigkeit, bis das Ziel erreicht ist. Begleitet wird dieser Stress durch die Ausschüttung von Glückshormonen, die dazu führt, dass wir diese »Belastung« als positiv bewerten. Wichtig nach Phasen von Eustress sind jedoch entsprechende Erholungsphasen, um Körper und Geist zu regenerieren.
Distress hingegen, der negative Stress, entsteht meist da, wo wir uns überfordert fühlen, nicht mehr weiterwissen, keine Pausen zulassen. Oft spielt hierbei eine überhöhte Leistungsanforderung, die man an sich selbst stellt (»Ich bin nur dann etwas wert, wenn ich gute Leistung erbringe«), eine entscheidende Rolle – oder auch das Streben nach Perfektion (»Ich darf mir keinen Fehler leisten, ich muss besser sein als die anderen«). Bei dieser Form von Stress kommt es häufig zu Nervosität, Angst und Panik bis hin zu einem Burn-out.
Problematisch sind dabei nicht akute Stresssituationen, sondern chronischer Stress, dessen Folgen gravierend sein können: Länger anhaltender Stress schwächt das Immunsystem, kann sich in Kopf-, Rücken- und Gliederschmerzen äußern oder zu Herz-Kreislauf- bzw. Verdauungsbeschwerden führen. Man spricht hier auch von »schädigendem Stress«. Stress ist also nicht gleich Stress. Jeder von uns hat den Unterschied zwischen angespannter Erfolgserwartung mit positivem Ausgang und depressiver Reaktion bei aktuellem oder ständigem Misslingen schon einmal gespürt.
Wie sich Stress auf Seele, Nervensystem und unsere Immunabwehr auswirkt, haben die Fachleute aus dem Gebiet der Psychoneuroimmunologie inzwischen weitgehend entschlüsselt. Bei gesundem Stress verstärkt unser Immunsystem die unspezifische Abwehr. Unser Körper richtet sich darauf aus, körperliche Schäden wie eine Wunde oder eine Infektion schnellstmöglich zu beheben. Die Zahl der weißen Blutkörperchen, der Fresszellen und der natürlichen Killerzellen steigt. Die natürlichen Killerzellen erhöhen ihre Aktivität, und spezialisierte Immunzellen wie die T-Lymphozyten teilen sich langsamer. Dies alles führt dazu, dass eingedrungene Krankheitserreger schnell eliminiert werden können.
Ganz anders sieht das allerdings bei lang andauerndem, negativ empfundenem Stress aus: Die Zahl der Immunzellen im Blut sinkt. Die natürlichen Killerzellen sind weniger aktiv. Wie beim akuten Stress teilen sich auch hier die T-Lymphozyten langsamer. Das Immunsystem ist gehemmt, sodass Bakterien, Viren, Pilze und andere Krankheitserreger leichtes Spiel haben. Beispielsweise können in stressigen Zeiten die Herpes-Bläschen wiederkehren, die das Immunsystem sonst gut im Griff hat. Wunden heilen langsamer. Sogar Impfungen wirken bei dauerhaft gestressten Menschen schlechter als bei anderen. Wer also unter Dauerstress steht, wird schneller krank und langsamer wieder gesund.
Ob und wann jemand Stress empfindet, ist dabei individuell sehr verschieden. Was der eine als belastend wahrnimmt, kann für den anderen ein positiver Antrieb sein. Umso wichtiger ist es, das eigene Belastungslevel zu kennen. Mit den richtigen mentalen wie physischen Techniken, z. B. Autogenem Training oder Bewegung, kann es dann gelingen, stressige Situationen für sich – so weit wie möglich – ins Positive zu ändern.
GIBT ES EINE RETTUNG?
»Das Gesundheitsinteresse ist riesengroß, das Gesundheitswissen ist mäßig, das Gesundheitsverhalten ist miserabel«, schrieb der Dichter Christian Morgenstern vor mehr als hundert Jahren.
Der Hauptgrund dafür, dass die Gesundheit vieler Menschen früher oder später beeinträchtigt wird, liegt vor allem in Umwelteinflüssen und dem heute üblichen Lebensstil. Das ist die gute Nachricht, denn sie bedeutet: Jeder kann selbst etwas dafür tun, dass er möglichst lange gesund bleibt. Selbstverständlich gibt es Menschen, die mit einem erblich bedingten unheilbaren Problem geboren wurden. Zudem werden die Grundlagen für ein gesundes Leben früh gestellt, meist im Baby- und Kleinkindalter. Dennoch kann jeder Einzelne in allen Phasen des Lebens zu seiner Gesunderhaltung beitragen. Körperliche Aktivität, ausgewogene Ernährung und weitgehender Verzicht auf Genussmittel wie Nikotin und Alkohol spielen dabei eine entscheidende Rolle.
Aber nicht nur das, denn die Stärkung unseres Immunsystems setzt auf unterschiedlichen Ebenen an. Durch Entgiftung kann jeder seinen Körper stärken, psychisch heilsame Effekte lassen sich durch Entspannung und Meditation erreichen, die Pflege sozialer Kontakte und die Vermeidung von Strahlung tragen ebenso zu einer starken Abwehr bei. Zudem sind auf gesellschaftlicher Ebene eine neue Medizin mit möglichst schadfreien Therapien, eine gesunde Tier- und Landwirtschaft, die auf den Einsatz von Pestiziden und Hormonen verzichtet, sowie neue Konzepte des Zusammenlebens und ein neues Schulsystem gefordert.
Entscheidend ist es, zu erkennen, dass ein intaktes Immunsystem die Grundvoraussetzung für ein langes und vitales Leben ist – und nicht nur ein kurzfristiger Schutz in Grippezeiten. Um einwandfrei zu funktionieren, muss unsere Immunabwehr in Harmonie gehalten werden – ein Leben lang.
Gesundheit ist kein Zustand, sondern ein Prozess. Dabei sollte man sich nicht ausschließlich auf die Medizin verlassen, die Symptome bekämpft, sondern sich selbst der Ursachen annehmen. Denn wie gesagt: Unsere Lebensweise spielt eine große Rolle, wenn es darum geht, dem Leben nicht nur mehr Jahre zu geben, sondern dieses Plus an Jahren auch mit mehr Gesundheit und Lebensfreude zu genießen.
Ein hohes Alter in guter Gesundheit zu erreichen ist ein hohes individuelles und gesellschaftliches Ziel. Wenn man gesund ist, lassen sich die Alltagskompetenzen aufrechterhalten, die ein selbstständiges und selbstverantwortliches Leben mit eigenen Zielen ermöglichen. Auf den folgenden Seiten erkläre ich Ihnen zunächst, aus welchen wichtigen »Mitspielern« sich unser Immunsystem zusammensetzt, wie die körpereigene Abwehr funktioniert und wer die Angreifer sind, die uns jeden Tag aufs Neue attackieren. Anschließend stelle ich Ihnen die zehn wichtigsten Starkmacher vor, die unsere Immunsystem gesund erhalten, und gebe Ihnen einen Ausblick auf neue, vielversprechende Verfahren in Diagnostik und Therapie. Für eine zukunftsweisende Medizin.
WIE UNS DAS IMMUNSYSTEM JEDEN TAG DAS LEBEN RETTET
Jeden Tag wird unser Körper mit unzähligen Gefahren konfrontiert. Die meisten von ihnen nehmen wir überhaupt nicht wahr. Wir sehen die Bakterien nicht, die sich in der Erde befinden, wenn wir den Garten umgraben; wir erkennen die Pilzsporen im