Diese Bauten und Kunstbestände stammen oft von berühmten Architekten und Künstlern ihrer Zeit, so u.a. von Lucas Cranach, Albrecht Dürer und Tilman Riemenschneider aus der Renaissance oder von Balthasar Neumann und den Baumeistern Dientzenhofer aus der Barockzeit.
Verwaltungskonzept Franken: Seit 1837 Unterteilung in drei Regierungsbezirke (siehe auch die Karte auf der Umschlaginnenseite):
Unterfranken Fläche ca. 8.500 qkm; 1,3 Millionen Einwohner; 9 Landkreise, 3 kreisfreie Städte; Sitz Bezirksregierung: Würzburg
Mittelfranken Fläche ca. 7.200 qkm; 1,7 Millionen Einwohner; 7 Landkreise, 5 kreisfreie Städte; Sitz Bezirksregierung: Ansbach
Oberfranken Fläche ca. 7.200 qkm; 1,1 Millionen Einwohner; 9 Landkreise, 4 kreisfreie Städte; Sitz Bezirksregierung: Bayreuth
Historische Bauten und reiche Kunstschätze begegnen uns in Franken auf Schritt und Tritt. Im Bild eine in Gestik, Gesichts-ausdruck und Faltenwurf des Gewandes kunstvolle Skulptur des Landshuters Hans Leinberger, dem bedeutendsten Bildhauer der Spätgotik in Altbayern (Germanisches Nationalmuseum in Nürnberg).
Neben der »klassischen« Kultur in Franken darf auch die volkstümliche nicht zu kurz kommen. Hier geht es vor allem um die romantischen Ortsbilder, die einen Gutteil der fränkischen Anziehungskraft ausmachen und das gerühmte »heimelige« fränkische Gefühl vermitteln. Namhafte Beispiele sind Rothenburg und Dinkelbühl, aber auch unbekanntere gehören dazu, wie Königsberg in den Haßbergen oder das oberfränkische Sesslach.
Die Küche FrankensSie gilt als »deftig und ehrlich«! Gemeint ist wohl, dass statt allzu raffinierter Kreationen eher herzhafte, und kalorienreiche Gerichte bevorzugt werden. Dazu gehören u.a. Schweine- oder Sauerbraten, Schäufele, Knöchle oder Schlachtschüssel. Für den kleinen Hunger tun es auch mal die allgegenwärtigen Bratwürste, die in Nürnberg kurz, in Coburg aber mindestens doppelt so lang sind. Einen hohen Stellenwert haben nicht zuletzt kalte Wurstplatten einschließlich Geräuchertem und diversen Presssackarten, die wohl nirgends appetitlicher angerichtet werden und besser munden als in Franken. Ständige Begleiter der fränkischen Küche sind Bier und Wein. Bier passt zu jedem Gericht, Weißwein harmoniert besonders mit Fisch und fränkischer Rotwein ergänzt am besten Wildgerichte, wie Rehrücken und Wildschweinbraten.
Fazit: »Bist Du auf’s Ergründen der fränkischen Seele versessen, musst Du mit Franken fränkisch trinken und Essen« (Hans Karl Adam).
QuellenhinweiseFür Zahlen, Daten Fakten und Wertungen wurden neben den Webseiten der Gemeinden und Städte sowie der Tourismusverbände Frankens und seiner Naturparks, Feriengebiete und Weinadressen auch das Online-Lexikon Wikipedia zu Rate gezogen. Bei wörtlichen Wiedergaben ist die Quelle angegeben.
Des Weiteren wurden folgende Publikationen genutzt: ADAM, HANS KARL: Das Kochbuch aus Franken, Verlag W. Hölker, Münster 1975; BABOVIC, TOMA und GLASER, HERMANN: Ins Land der Franken fahren, Ellert & Richter Verlag, Hamburg 2004; DEHIO, GEORG: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Bayern I: Franken, Deutscher Kunstverlag, München 1999; NESTMEYER, RALF: Franken. Michael Müller Verlag, Erlangen 2007; Tourismusverbandes Franken e.V.: 200 Jahre Franken in Bayern. Nürnberg 2005; Tourismusverband Franken e.V.: Franken – Wein.Schöner Land! Nürnberg, 2014.
Einkehr und Besichtigungen:
Sofern bisher bei Einrichtungen Öffnungszeiten und bei Gasthöfen Ruhetage angegeben waren, sind diese in der Neuauflage durch eine Telefonnummer ersetzt, unter der man die entsprechenden Zeiten erfragen kann. Grund dafür ist, dass sich diese Zeiten relativ schnell ändern können.
Heiligenfiguren an den Häusern, wie hier Maria mit dem Kind in Lohr am Main, sind in Franken keine Seltenheit.
Das Frankenland ist auch Radl-Land, wie hier in den parkartigen Mainauen nördlich von Würzburg.
Meine Lieblingsausflüge Franken
1 In der Mainmetropole Würzburg
Stadtrundgang in Würzburg und Radausflug nach Veitshöchheim (ca. 24 km)
Auftakt ist ein Rundgang in Würzburg mit der Residenz und der Festung Marienberg als absolute Höhepunkte. Dann schwingen wir uns in den Sattel. Durch die Stein‘schen Weinberge und das Dürrbachtal geht es nach Veitshöchheim, wo man Schloss und Schlossgarten besuchen kann. Zurück nach Würzburg ist es dann nur noch ein Katzensprung (Zeitplan Seite 13).
Anfahrt: Mit dem Auto ab München/Nürnberg A 9/A 3 und B 8/B 13, ab Augsburg A 7 sowie B 2/B 25 und B 19. Mit der Bahn zahlreiche im Fern- und Nahverkehr; Radtransport nur im »Bayerntakt«, dann u. U. längere Fahrzeiten
Karten: Reisekarte Franken: ADAC-Autokarte Bayern Nord, 1:200 000; Radtour Würzburg: Topografische Karte UK 50-7 Fränkisches Weinland, 1:50 000; oder ADFC-Regionalkarte Würzburg Mainfranken, 1:75 000
Information: Touristinfo Würzburg im Falkenhaus: Tel. 0931/37 23 35; www.wuerzburg.de
Historische EckpunkteWürzburgs Geschichte beginnt 704 mit der ersten urkundlichen Erwähnung. Einige Jahrzehnte später wird das Bistum Würzburg gegründet. Im 11. und 12. Jh. folgt eine Blütezeit unter den Staufenkaisern. In diese Zeit fallen die Weihe des Doms (1187) und die Gründung der Festung Marienberg (1201). Ab 1483 prägt Tilman Riemenschneider das Kunstgeschehen in Würzburg mit und steigt auf zu einem bedeutenden Bildhauer. Seine Werke können heute im Mainfränkischen Museum auf der Festung Marienberg bewundert werden. Nach dem Dreißigjährigen Krieg erlebt die Stadt unter der Regentschaft der Fürstbischöfe von Schönborn eine zweite Glanzperiode. Höhepunkt dieser Ära war der Bau der Residenz (1723–1744) unter Leitung von Balthasar Neumann, einem führenden Architekten des Barockzeitalters. Ab 1814 gehört die Mainmetropole endgültig zu Bayern. Ihre dunkelste Stunde erlebt sie am 16. März 1945: In nur 17 Minuten legen alliierte Bomberverbände die Stadt in Schutt und Asche, der Wiederaufbau dauert über 25 Jahre.
Würzburgs Altstadt in der Abendsonne. Blick von der Festung Marienberg u. a. auf die Alte Mainbrücke, das Rathaus und den Dom. Hinten rechts die Residenz
Traditionsreiches Symbol für Weinliebhaber: das Schild über den Weinstuben des Juliusspitals in Würzburg
Stadtrundgang(siehe Karte). Beginnen wir mit der Residenz (ganzjährige Führungen, Dauer je 45 Minuten, Einzelheiten unter Tel.