Das Herkunftsgebiet des Geschlechts der Salier, die ab dem 12. Jh. in Erinnerung an das Stammvolk des Frankenkönigs Chlodwig († 511) so genannt wurden, war der Moselraum, dann der Raum um Worms und Speyer. Mit Konrad dem Roten (922–955), der ab 944 Hz. von Lothringen war und in der Schlacht am Lechfeld fiel, trat dieses Geschlecht in das Licht der Geschichte. Dessen Sohn Otto von Worms (um 948–1004) wurde 978 Herzog von Kärnten, dessen Sohn Brun wiederum wurde 996 zum Papst Gregor V. gewählt. Dessen Bruder Heinrich war der Vater Ks. Konrads II. Konrad der Rote war mit einer Tochter Ks. Ottos des Großen verheiratet, somit war dieser der Ururgroßvater Ks. Konrads II.
Die Häufigkeit der Vornamen Heinrich und Konrad zu dieser Zeit, insbesondere bei den Saliern, führte später zu der sprichwörtlichen Redensart »Hinz und Kunz«.
KAISER KONRAD II.
(1024–1039)
Ks. Konrad II. (der Ältere) wurde um 990 geboren (Datum und Ort unbekannt). Seine Eltern waren der Salier Heinrich, Gf. von Speyer († um 995), und Adelheid von Metz. Um 1016 ehelichte er GISELA (um 989–1043), eine Tochter von Hz. Hermann II. von Schwaben (945/50–1003). Er hatte drei Kinder, darunter Ks. HEINRICH III. (siehe unten).
Konrad II. hatte eine harte Kindheit hinter sich, da sein Vater früh verstorben war. Seine Königserhebung im Jahr 1024 war wesentlich das Werk von Erzbischof Aribo von Mainz (990–1031). Konrad II. begann nun bald, seine Königsherrschaft und seine Dynastie zu festigen. Dazu gehörte auch der 1030 begonnene Bau des Doms zu Speyer, der zu Grabstätte aller salischen Kaiser und auch anderer Herrscher wurde.
Die Zustände in Italien forderten bald das Eingreifen des Königs. Im Februar 1026 trat er seinen ersten Italienzug an, und nach und nach wurden die oppositionellen Adeligen niedergeworfen. 1027 kapitulierte Pavia. Konrad konnte daraufhin nach Rom ziehen und wurde Ende März 1027 zusammen mit seiner Gemahlin Gisela zum Kaiser gekrönt. Bei der Zeremonie waren übrigens die Könige von Burgund sowie von Dänemark und England anwesend, was natürlich für Ks. Konrad II. politisch zukunftsweisend war. Er stellte auch unter Beweis, dass er Herrschaft und Friedenssicherung in Italien mit Energie und Geschick wahrzunehmen wusste. Im Sommer kehrte er dann nach Deutschland zurück.
Ks. Konrad stand wie seine Vorgänger vor dem Problem, die Reichsinteressen mit den Rechtsvorstellungen der Fürsten und des Adels in Einklang zu bringen. Daraus resultierten immer wieder Aufstände, Oppositionsbewegungen usw. So musste er der Rebellion seines Stiefsohnes, Herzog Ernst II. von Schwaben (1014–1030), entgegentreten. Dadurch und durch andere Umstände konnte sein Sohn, der spätere Ks. Heinrich III., die drei süddeutschen Herzogtümer Bayern, Schwaben und Kärnten auf sich vereinen.
Weiterhin erforderten Polen und Böhmen die Aufmerksamkeit des Kaisers. In Polen ließ sich Boleslaw Chrobry 1025 zum Kg. erheben, und drei Jahre später fiel dessen Sohn Mieszko II. (990–1034) in die sächsischen Grenzmarken ein. In langwierigen Kämpfen gelang es Ks. Konrad II., die Stellung Mieszkos zu schwächen, so dass jener die Königswürde ablegte. Erst nach dessen Tod 1034 war Polen vorerst kein ernsthafter Gegner mehr. Auch Böhmen steuerte einige Zeit einen Kurs der Unabhängigkeit, aber 1035 huldigte Herzog Břetislav I. (1005–1055) Ks. Konrad II., der nicht nur Böhmen, sondern erstmals auch Mähren zum Lehen nahm. So konnte er im Ganzen gesehen die Lage an den Ostgrenzen stabilisieren.
Von Ks. Heinrich II. hat er den Anspruch auf das Königreich Burgund übernommen. Nach dem Tod des söhnelosen Kg. Rudolfs III. von Burgund (um 970–1032), konnte sich Konrad mit Geschick durchsetzen. In der Benediktinerabtei Peterlingen, heute Payerne im Kanton Lausanne, ließ er sich zum Kg. von Burgund wählen und krönen. Dauerhaft war diese Herrschaft erst gesichert, als Konrads Sohn, der spätere Ks. Heinrich III., 1038 in Solothurn zum König gewählt wurde und bereits die Nachfolge antreten konnte. Die geopolitische Konsequenz dieser Herrschaftssicherung für die Reichspolitik war, dass man nun die westlichen Alpenpässe kontrollieren und die Verbindung zwischen dem oberitalienischen Adel und Frankreich unterbinden konnte. Dadurch wurde auch den autonomistischen Bestrebungen des regnum Italiae endgültig die Grundlage entzogen.
Auf dem zweiten Italienzug 1036 bis 1038 konnte Ks. Konrad II. seine Fähigkeit, sich neuen Herausforderungen anzupassen, unter Beweis stellen. In Oberitalien war es zu Auseinandersetzungen zwischen den große Feudalbischöfen und der kleinen Lehnsleute (Valvassoren) gekommen. Diese forderten die Erblichkeit ihrer Lehen, was ihnen der Kaiser in gegensätzlicher Auffassung zu den Bischöfen gewährt hatte. Somit hatte er die sozial aufsteigenden Valvassoren für sich gewonnen, die nun zu Stützen der Reichsherrschaft in Italien wurden. Als Konrad 1038 Italien wieder verließ, war die Ordnung im Land weitgehend wieder hergestellt.
In der Regierungszeit des ersten Saliers wurde der »römische« Charakter des Reiches betont. Die Kaiserbulle wies als Unterschrift Roma caput mundi regit orbis frena rotundi auf (Rom, das Haupt der Welt, lenkt die Zügel des Erdkreises). Die ottonische (d. h. die sog. Wiener) Reichskrone wurde mit einem neuen Bügel und einem Kreuz auf der Stirnplatte versehen. Der Herrscher sollte, wenn er die Krone trug, unter das Kreuz gestellt und so deutlich über das christliche Volk (Laien) hinausgehoben sein.
Konrad II. starb, etwa 50 Jahre alt, am Tag nach Pfingsten 1039 in Utrecht und hinterließ seinem Nachfolger ein geordnetes Reich mit gesicherter Hegemonialposition in der abendländischen Staatenwelt.
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