Urlaubsplanung
Urlaubsplanung und Europakarten
POLLEN, UMWELT UND ALLERGIE
Landläufig als „Heuschnupfen“ verharmlost, können Pollenallergene uns richtig krank machen. Augenjucken, Niesanfälle und Nasenlaufen in der Pollensaison werden noch zu oft von den Betroffenen nicht ernst genommen. Auch eine Kreuzreaktivität in Bezug auf pflanzliche Nahrung wird oft jahrelang hingenommen.
Das ist falsch! Wenn nämlich die Diagnose der Pollenallergie zu spät erfolgt, sind die Symptome oft bereits chronisch geworden. Dauerhaft verstopfte Nase und Nasennebenhöhlen machen Kopfweh, Müdigkeit und Schlafstörungen. Hat dann eventuell sogar ein sogenannter Etagenwechsel in die Lunge stattgefunden, lösen Pollen konkrete Atembeschwerden aus: Verschleimung, Husten bis hin zum Asthma. Die ungenügende Sauerstoffversorgung verschlimmert den Leistungsabfall und kann im akuten Anfall bedrohlich werden. Eine rechtzeitige Diagnose ist die Grundlage der spezifischen Allergietherapien, die den typischen Leidensweg von Allergikern, die „Allergikerkarriere“, verhindern können.
Heute sind etwa 150 Millionen Europäer von Allergien betroffen. Unter den Allergieauslösern ist Pollen mit über 20% der absolute Spitzenreiter. Hausgemachte Umweltverschmutzung, z. B. durch Ozon, regt zudem gestresste Bäume zu noch mehr Pollenproduktion an und macht Pollen auch direkt allergener.
Der Österreichische Pollenwarndienst ist daher heute aktueller denn je. Die Messungen der Pollenkonzentrationen und Vorhersagen des Pollenfluges im Zusammenhang mit Umweltnoxen sind sowohl eine unschätzbare Lebenshilfe für Patientinnen und Patienten als auch wertvoll für die betreuende Ärzteschaft.
Ich habe diese Vorteile schon lange schätzen gelernt und weise meine Patienten konsequent auf die Pollen-App des Österreichischen Pollenwarndienstes hin. Schauen auch Sie sich diese App an!
Univ.-Prof. Dr. Erika Jensen-Jarolim
Institut für Pathophysiologie und Allergieforschung
der Medizinischen Universität Wien
Präsidentin der Österreichischen Gesellschaft für Allergologie und Immunologie
DER POLLENWARNDIENST – EIN GENERATIONENPROJEKT
Der österreichische und der europäische Pollenwarndienst fielen nicht vom Himmel, sondern gehen zurück auf die Inspirations- und Innovationskraft weniger Akteure der Wiener HNO-Universitätsklinik.
Prof. Max Hussarek-Heinlein stellte Pollenfallen auf, deren Pollengehalt und Vielfalt vom Biologen Dr. Siegfried Jäger analysiert wurden. Prof. Friedrich Horak entwarf vorbildhaft die Wiener Provokationskammer und bewies damit die klinische Relevanz der gewonnenen Pollendaten.
Diesem Dreierteam gesellte sich der junge Steirer Uwe Berger hinzu, dem anfänglich Basisarbeiten aufgetragen wurden. Allmählich fing er Feuer für das Thema und ist nun, nach dem Ausscheiden der drei ursprünglichen Akteure, alleinverantwortlich für die Struktur des österreichischen und des erweiterten europäischen Pollenwarndienstes. Er baute ein neues Team auf, fand in der Wiener Meteorologischen Zentralanstalt einen kongenialen Partner und steuert so erfolgreich über die Medien die europaweite Prävention für Pollenallergiker.
Dem väterlichen Vorbild folgend, interessierte sich Dr. Markus Berger während seines Medizinstudiums zunehmend für die Problemkreise Pollenflug, Pollenverteilung und Pollenbelastung der Bevölkerung. Seine so bereits in jungen Jahren erworbenen Spezialkenntnisse fließen in dieses Buch ein.
Möge den ungebrochenen Aktivitäten noch lange der verdiente Erfolg gesichert sein.
em. Univ.-Prof. Dr. Klaus Ehrenberger
Ehemaliger Vorstand der HNO-Klinik der Medizinischen Universität Wien
VORWORT DER AUTOREN
Fast jeder kennt einen Allergiker in seinem Familien- oder Bekanntenkreis. Das Gefühl täuscht nicht: Die Zahl der Allergiker ist in den letzten Jahrzehnten gestiegen. Eine genaue Bilanz zu ziehen, ist allerdings nicht leicht. Im Allgemeinen nimmt jedoch weltweit die Zahl der allergischen Erkrankungen immer mehr zu oder bleibt zumindest stabil. Allergische Erkrankungen betreffen also viele – und daraus ergeben sich auch schwerwiegende Konsequenzen für Betroffene und Gesellschaft.
Allergien äußern sich so vielfältig, wie sie auch ausgelöst werden können. Neben den typischen Symptomen von Allergikern wie tränenden und juckenden Augen, Niesanfällen, laufender Nase und Atembeschwerden zählen auch Beschwerden des Magen-Darm-Trakts, Kopfschmerzen oder Hautprobleme dazu.
Nach dem meist plötzlichen Auftreten einer Allergie dauert es meist einige Zeit, bis man seine Krankheit erkannt hat und damit zu leben lernt. Gerade deswegen ist es so wichtig, wissenschaftlich fundierte Information der breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Es verkürzt die Leidenszeit, denn nur wer sich mit seinem Problem auseinandersetzt, kann sich den Umgang damit erleichtern.
Man kann gegen sehr vieles eine Allergie entwickeln. Zu den bekanntesten Allergien zählen die Pollenallergie, die Tierhaarallergie, die Hausstaubmilbenallergie, die Insektengiftallergie, die Nahrungsmittelallergie, die Nickelallergie und die Penicillinallergie.
Das vorliegende Buch beschäftigt sich mit der Pollenallergie und hat es sich zum Ziel gesetzt, den aktuellen Wissensstand zum Thema Pollenallergie zusammenzufassen und Pollenallergikern einen Ratgeber an die Hand zu geben, der ihnen die Beschwerdezeit möglichst erträglich machen und sie im Alltag und im Urlaub bestmöglich bei der Vermeidung von Pollen unterstützen soll.
Eine Vermeidung des Allergieauslösers kann die Beschwerden entscheidend vermindern oder auch den Medikamentenverbrauch senken. Deswegen wird hier nicht nur auf den Umgang mit der Pollenallergie eingegangen, sondern auch eine Reihe wichtiger allergieauslösender Pflanzen vorgestellt, um eine selbstständige Erkennung im Garten, auf dem Weg zur Ausbildungs-/Arbeitsstätte oder auf Spaziergängen zu ermöglichen. Je besser der Pollenallergiker über seine Allergie und die allergieauslösende Pflanze informiert ist, desto besser kann er sich auf „seine“ Saison einstellen und Vorkehrungen treffen, um diese Zeit möglichst erträglich zu gestalten. Einen passenden Abschluss bilden die aktuellen Pollenverteilungskarten für ganz Europa, die die durchschnittlichen Belastungen durch die wichtigsten allergenen Pollen abbilden und einen Urlaub somit besser planbar machen. Sie sollen es erleichtern, der Hauptsaison des eigenen Allergens auszuweichen und sich an einem anderen Ort ohne Symptome erholen zu können.
Dieses Buch kam durch die Notwendigkeit zustande, einen aktuellen Überblick auf dem Gebiet der Pollenallergie zu bieten. Denn obwohl durchaus einige gute ältere Bücher vorhanden sind (siehe Literaturangaben), so sind längst nicht alle mehr am Markt erhältlich bzw. braucht es eine aktualisierte und neue Fassung, die die für Pollenallergiker relevanten Informationen leicht verständlich bündeln und das Wissen auf den neuesten Stand bringen soll.
Alle Services des Österreichischen Pollenwarndienstes konnten nur durch den freiwilligen Zusammenschluss der regionalen Pollenwarndienste der Bundesländer realisiert werden. Wir als Österreichischer Pollenwarndienst arbeiten an der MedUni Wien ständig an der bestmöglichen Unterstützung für Pollenallergiker und hoffen, mit diesem Buch einen Beitrag zu leisten, um
• Pollenallergikern den Alltag zu erleichtern,
• bei der Erkennung einer Allergie zu helfen,
• die Leidenszeit zu verkürzen,
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