Uwe Klausner
Operation Werwolf – Ehrensold
Kriminalroman
Zum Buch
Die Jagd geht weiter Berlin im Juli 1941, knapp zwei Jahre nach Kriegsbeginn. Ein Serienmörder versetzt die Stadt in Angst und Schrecken. Die Opfer werden grausam verstümmelt, und obwohl die Fahndung der Kripo auf Hochtouren läuft, ist ein Ende der »Operation Werwolf« nicht in Sicht. Um den renitenten Kollegen bloßzustellen, wird Tom von Sydow, Ermittler bei der Mordinspektion Berlin, von seinem Vorgesetzten genötigt, den brisanten Fall zu übernehmen. Dank seiner Verbindungen zur Halbwelt gelingt es Sydow dann auch bald, dem gewieften Psychopathen auf die Spur zu kommen, dessen Opfer stets Fahrgäste der S-Bahn sind. Dabei deckt er Verbindungen des Täters auf, die um keinen Preis nach außen dringen dürfen. Mit dem Ergebnis, dass Sydow nicht nur bei seinen Vorgesetzten, sondern auch bei Gestapo-Chef Heydrich ins Fadenkreuz gerät. Der Jäger wird zum Gejagten, nicht lange, und Sydows Leben hängt an einem seidenen Faden …
Uwe Klausner wurde in Heidelberg geboren und wuchs dort auf. Sein Studium der Geschichte und Anglistik absolvierte er in Mannheim und Heidelberg, die damit verbundenen Auslandsaufenthalte an der University of Kent in Canterbury und an der University of Minnesota in Minneapolis/USA. Heute lebt Uwe Klausner mit seiner Familie in Bad Mergentheim. Neben seiner Tätigkeit als Autor hat er bereits mehrere Theaterstücke verfasst, darunter »Figaro – oder die Revolution frisst ihre Kinder«, »Prophet der letzten Tage«, »Mensch, Martin!« und erst jüngst »Anonymus«, ein Zweiakter über die Autorenschaft der Shakespeare-Dramen, der 2019 am Martin-Schleyer-Gymnasium in Lauda uraufgeführt wurde.
Impressum
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Im Ehnried 5, 88605 Meßkirch
Telefon 0 75 75 / 20 95 - 0
Alle Rechte vorbehalten
Lektorat: Claudia Senghaas, Kirchardt
Herstellung/E-Book: Mirjam Hecht
Umschlaggestaltung: U.O.R.G. Lutz Eberle, Stuttgart
unter Verwendung eines Fotos von: © ullstein bild
ISBN 978-3-8392-6776-9
DIE BERLINER S-BAHN 1931
ZWEITES BUCH EHRENSOLD
»Die Nazi-Partei duldete keine kriminellen Banden neben sich. Sie machte Berlin zur Kommandozentrale von Verbrechen einer ganz neuen Dimension: der staatlich gedeckten Entwürdigung, Freiheitsberaubung, Ausplünderung und Ermordung von Millionen unschuldiger Menschen.«
(Michael Bienert / Elke Linda Buchholz, Die Zwanziger Jahre in Berlin. Ein Wegweiser durch die Stadt, Berlin 2018, S. 255)
FIKTIVE CHARAKTERE
(alphabetisch, Teil I–II)
Elsa Bruckmann, Schülerin
Eberhard Derpa, Revierleiter
Paul Hanke, Polizeibeamter
Erich Kalinke, Kriminalassistent und Sydows rechte Hand
Hertha Krause alias ›Bijou‹, Animierdame im Tanz-Kabarett »Kakadu«
Max Jakubeit, Unterscharführer des SD der SS
Emil Leschek, genannt Hantel-Emil, Türsteher im Tanz-Kabarett »Kakadu«
Brad Macintosh alias Philip Cameron, Redaktionsleiter der Nachrichtenagentur Reuters in Berlin
Hagen Mertz, Kriminalobersekretär der Gestapo
Eberhard Michalski, Kriminalassistent und stellvertretender Leiter der Spurensicherung
Adele Mürwitz, Pensionärin
Adolf Peschke, Frührentner
Erna Pommerenke alias ›Tante Lola‹, Grande Dame der Berliner Halbwelt
Karl Prittwitz, Oberbahninspektor
Mira Schultz, Personalsachbearbeiterin beim RSHA
Friedbert Schultze-Maybach, Sydows Vorgesetzter und Leiter der Kriminalgruppe M der Kripo Berlin
Ava Schumann, Revue-Tänzerin
Tom von Sydow, Kommissar der Mordinspektion Berlin
Ida Varese, Ehefrau des italienischen Botschafters
Theodor Wattke, Leiter der Spurensicherung
Bodo Wilmers, Chefarzt
Heinz Wischulke, Sanitätsgefreiter
REALE CHARAKTERE
(alphabetisch)
Reinhard Heydrich (1905-1942), Chef des RSHA, SS-Gruppenführer und General der Polizei
Heinrich Himmler (1900-1945), Reichsführer-SS, Reichsinnenminister und Chef der Deutschen Polizei
1
Berlin-Schöneberg, Kaiserin-Auguste-Viktoria-Krankenhaus
19:10 Uhr
Kurz nach sieben, in einem Waggon der Linie drei, brach die Hölle über sie herein.
Und es gab nichts, was sie dagegen tun konnte.
Von nun an, beginnend mit dem heutigen Tag, wusste sie, was es bedeutete, auf sich allein gestellt zu sein. Allein zu sein mit einem Monstrum, das nur eins im Sinn zu haben schien.
Nämlich ihr Gewalt anzutun. Um sie im Anschluss an die Tortur zu töten.
Das sechste Mordopfer in Folge. Opfer eines Mannes, der Berlin in Angst und Schrecken versetzte.
Jetzt war sie an der Reihe.
Gerade mal 17, beinahe noch ein Kind.
Behaupteten zumindest ihre Eltern. Sie selbst war da natürlich anderer Meinung. Und das mit vollem Recht. Gut gebaut war sie nämlich schon, den Freundinnen weit voraus. Gut gebaut, nicht auf den Mund gefallen und fast schon dunkelhäutig, wie Rosita Serrano, die chilenische Nachtigall. Ein echter Hingucker, der Schwarm aller Jungs in ihrem Viertel.
Doch all das war Schnee von gestern, nicht mehr als eine vage Erinnerung.
Zur falschen Zeit am falschen Ort. Mehr brauchte es nicht, um zum hilflosen