Schlüssel der Zeit 5: Antoniusfeuer
Endlich soll Keyra mehr über den geheimnisvollen Orden der Zeitwächter und ihre Bestimmung erfahren – da entführt sie der Schlüssel der Zeit ins Jahr 1502 nach Roßdorf. In einem Kloster, das seine Bedeutung zu verlieren droht, bekommt sie es mit einem gefährlichen Gegner zu tun: einer tödlichen Seuche namens „Antoniusfeuer“. Sie muss herausfinden, was diese Krankheit auslöst. Viele Leben hängen davon ab, auch das eines jungen Malers namens Mathis. Doch das Schicksal arbeitet gegen Keyra – oder ist es doch jemand anderes?
Band 1 „Der Ruf der Schlösser“, Band 2 „Der Hexer von Bergheim“, Band 3 „Das Geheimnis der Kommende“ und Band 4 „Der Fuchs und der Räuber“ der Serie „Schlüssel der Zeit“ liegen ebenfalls als E-Books bei mainbook vor sowie die Bände 1,2 und 3 als Taschenbuch-Sammelband.
Die Serie wird fortgesetzt.
Die Autorin:
2007 legt Tanja Bruske ihren ersten Fantasy-Roman »Das ewige Lied« (neu aufgelegt bei mainbook) vor, mit dem sie den Wettbewerb des Radiosenders FFH »Hessens verheißungsvollstes Manuskript« gewinnt. Ab Juni 2013 erscheint ihre Kinzigtal-Trilogie bei mainbook: »Leuchte«, »Tod am Teufelsloch« und der Abschlussband 2017 »Fratzenstein«. Im September 2018 gewinnt Tanja Bruske mit ihrer Novelle »Der Henker und die Hexe« in Österreich den Titel »Stadtschreiberin von Eggenburg 2018«. Die Novelle wird demnächst in einer Geschichtensammlung veröffentlicht.
Seit 2014 schreibt Tanja Bruske zudem unter dem Pseudonym Lucy Guth für verschiedene Serien des Bastei-Verlages, zB »Maddrax«, seit 2019 auch für »Perry Rhodan Neo«.
Tanja Bruske studierte Germanistik sowie Theater-, Film- und Medienwissenschaften an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität in Frankfurt und arbeitet heute als Redakteurin bei der GNZ. Sie wohnt im hessischen Hammersbach mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern.
Mit »Schlüssel der Zeit« legt sie nun eine lokale Histo-Fantasy-Serie vor.
Aktuelles und Lese-Termine finden Sie auf www.tanjabruske.de
Tanja Bruske
Schlüssel der Zeit
-5-
Antoniusfeuer
Lokale Histo-Fantasy-Serie
eISBN 978-3-947612-94-9
Copyright © 2020 mainbook Verlag
Alle Rechte vorbehalten
Lektorat: Gerd Fischer
Layout: Olaf Tischer
Covermotive: © fotolia, milosluz + Reiner Erdt
Bildrechte Karte Kloster Roßdorf: Tanja Bruske
Besuchen Sie uns im Internet: www.mainbook.de
Inhalt
3. Die Hebamme und der Ordensbruder
8. Antoniuswein und Saint Vinage
1. Antworten
Der Gong beendete den Unterricht für den Zwölfer-Leistungskurs Geschichte der Otto-Hahn-Schule. Die Schüler stießen ein kollektives Seufzen aus und packten ihre Sachen zusammen. Der Mai war heiß und hatte Hanau unter einer Glocke aus trockener Luft eingeschlossen, die nicht nur Keyras Konzentration beeinträchtigte. Selbst ihr Lehrer Sebastian Geiger hatte Mühe gehabt, sich auf den derzeit ziemlich eintönigen Stoff zu konzentrieren. Dabei legte Keyra seit einigen Wochen einen besonderen Lerneifer an den Tag. Seitdem sie wusste, dass sie eine Zeitwächterin war und ihr geheimnisvoller Kristallschlüssel sie jederzeit an jeden Ort in der Vergangenheit katapultieren konnte, saugte sie alles an Geschichtswissen auf, das ihr in die Finger kam.
„Du wirst ja eine richtige Streberin“, hatte ihre beste Freundin Lou neulich kommentiert, als sie in Keyras Zimmer einen Stapel Bücher über das Leben im Mittelalter, die Aufklärung, die Hexenverfolgung und die Politik des 19. Jahrhunderts entdeckt hatte. „Du weißt schon, dass wir bis zum Abi noch ein Jahr Zeit haben?“
Keyra zuckte mit den Schultern und meinte mit einem schiefen Grinsen: „Wer weiß, ob mir dieses Wissens nicht einmal das Leben rettet?“ Sie lachten, doch Keyra hatte einen faden Geschmack im Mund.
Heute allerdings verspürte sie wenig Lust auf schwere Lektüre und war froh, der Schule zu entfliehen.
„Kommst du heute Nachmittag mit zu den Steinheimer Seen?“, fragte Lou beim Hinausgehen.
„Ich würde gerne.“ Keyra seufzte. „Aber ich kann nicht. Ich muss trainieren.“
„Seit wann hast du denn so oft Taekwondo?“ Lou legte die Stirn in Falten.
„Ich bereite mich auf eine Prüfung vor.“ Keyra wurde rot, obwohl es nicht einmal eine Lüge war. Allerdings war es keine Teakwondo-Prüfung, für die sie trainierte. Von ihrem Mentor Leopold hatte sie erst vor Kurzem erfahren, dass sie bis zu ihrem 18. Geburtstag drei Prüfungen ablegen musste. Ziemlich sportlich,