Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2). Perry Rhodan. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Perry Rhodan
Издательство: Bookwire
Серия: Perry Rhodan-Erstauflage
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783845353784
Скачать книгу
schob das Fahrgerät neben Sujete und hielt es ihr auffordernd entgegen. Sujete umfasste mit einer Hand die Metallstange. Sie fühlte sich kalt an, viel kälter als der sanfte Wind, der ihr entgegenblies. Sujete wusste, dass sich dieser Zylinder ziemlich schnell drehte, aber davon war mit ihren Sinnen nichts zu sehen. Die Umgebung lag ruhig vor ihr, nur die Bewegungen von Fahrzeugen nahm sie in der Ferne wahr. Ziemlich weit über ihr fuhr sogar ein Schiff senkrecht auf einem großen See.

      »Wie kannst du dich hier wohlfühlen?«, fragte Sujete.

      Ataad lächelte. »Mir hat dieses Gefühl gefehlt. Ich fand es seltsam auf der Welt, auf der Marlh-D4 seinen Geschäften nachging.«

      Man kann sich also an die ständige Drehung gewöhnen, dachte Sujete. Und an das Gefühl, dass einem der Himmel auf den Kopf fällt.

      »Die Corioliskraft verwirrt dein Gleichgewichtsorgan«, erklärte Ataad. »Daher kommt dein Schwindelgefühl.«

      Sujete nickte.

      »Unsere Vorfahren haben diese Rotationszylinder gebaut, als sie im Weltraum siedelten«, erläuterte der Mosaik. »Es gab damals keine Überlichttriebwerke, nur unser Sonnensystem. Ich habe mich ein wenig über euch informiert. Bei euch Menschen gab es auch Pläne für solche Habitate, so weit in der Vergangenheit, dass sich die Geschichten widersprechen. Manche erwähnen die Erde, auf der diese Konstruktionen entworfen worden waren. Andere sagen, dass das nur Märchen sind. Ihr habt sie O'Neill-Zylinder genannt, aber niemals gebaut.«

      Erneut ließ Sujete ihren Blick zu der Oberfläche auf der anderen Seite wandern. Wälder und Seen erstreckten sich über ihr wie ein Deckengemälde, aber wenn sie genauer hinsah, erkannte sie, dass das Schiff auf dem See sich gemächlich fortbewegte. Wolken zogen über die Oberfläche hinweg.

      »Wir sollten langsam los«, schlug Ataad vor. »Bald wird das Licht gedimmt.«

      Er trat einen Schritt zurück, sodass Sujete das Gefährt allein hielt.

      »Steig auf!«, forderte Ataad sie auf.

      Misstrauisch betrachtete Sujete den Lenker, den sie in der Hand hielt. Es sah nicht gerade danach aus, als wäre es angenehm, damit unterwegs zu sein.

      »Du musst es wenigstens einmal gefahren sein, bevor du es mitnimmst.«

      »Mitnehmen?« Sujete hob den Kopf. Die leichte Bewegung des Kopfes führte schon dazu, dass sich wieder alles um sie drehte.

      Ataad lachte. »Ein Dank für deine Hilfe.«

      »Gern geschehen«, antwortete Sujete.

      »Normalerweise tauschen wir ein paar unserer Glieder aus«, fuhr Ataad fort. »Wenn wir Freundschaft schließen, gebe ich ein paar meiner Glieder ab und erhalte ein paar zurück.«

      Ohne zu antworten, schob Sujete das Rad an, setzte einen Fuß auf ein Pedal und schwang sich in den Sattel. Fast sofort fiel sie zur Seite, ohne das Gleichgewicht halten zu können. Sie stand gleich wieder auf, es war ihr nichts geschehen.

      Ataad stieg in ein anderes Fahrzeug, das drei Räder besaß und nicht umkippen konnte. Der Mosaik verformte sich, um die Konstruktion besser antreiben zu können. Die humanoide Form schien ihm nicht optimal geeignet, um vorwärtszukommen. Ataad glich nun eher einer Kugel mit vier Beinen, die in Pedale traten.

      Er muss zumindest nicht das Gleichgewicht halten, dachte Sujete neidisch und verfluchte, dass sie ihren Körper nicht umgestalten konnte. Sie würde es schaffen, das war nun ihr Ziel.

      Ataad fuhr inzwischen über den Kiesweg, genau auf den Wald zu, in dem der schmale Weg verschwand. Es sah aus, als würde es einen endlosen Anstieg hinaufgehen, bis die Welt sich über ihr zusammenfügte.

      Sujete senkte den Blick. Schon einige Male zuvor hatte sie Fahrzeuge gesteuert, auf denen sie das Gleichgewicht halten musste. Es war also einen Versuch wert, Ataad auf der Runde zu begleiten. Vor allen Dingen war dieses Gefährt etwas Besonderes. Wie die meisten Artefakte, mit denen sie handelte, hatte es Exemplare davon schon vor Jahrtausenden gegeben.

      Vorsichtig schob sie es an und setzte einen Fuß auf das Pedal.

      ENDE

img14.jpg

img15.jpg

      Liebe PERRY RHODAN-Freunde,

      Dennis Mathiak hat diesen Gastroman verfasst und ihn schon im Dezember 2019 abgegeben. Nun könnt ihr ihn lesen und uns zurückmelden, wie euch die Handlung rund um Icho Tolot und den ganzen Rest gefallen hat. Also, wer schon durch ist: Ran an die Tastatur!

      Inzwischen wissen hoffentlich alle, dass für die LKS nur noch folgende Mail-Adresse funktioniert: [email protected]. Wichtig ist das Minus zwischen »perry« und »rhodan«! Solltet ihr bei euren Kontakten noch die alte Adresse gespeichert haben, ohne diese Kopplung, ändert das bitte. Sonst erhaltet ihr die Nachricht, dass eure Mail an uns nicht zugestellt werden konnte.

      Auf der Leserseite gehen wir dieses Mal einer heiklen Frage nach, zu der es so viele Meinungen wie interessierte Leute gibt. Es kommt immer einmal wieder in Romanen vor: Jemand ist schutzlos im Weltall. Was passiert einem solch unglücklichen Individuum eigentlich?

      Tod im All

      Peter Fichtl, [email protected]

      Hallo, Michelle,

      Gucky teleportiert ja schon gerne mal ins All, ob nun freiwillig oder indiziert wie im Roman »Gucky und der Sternenkonsul«, Band 3042, von Uwe Anton.

      Nun, was kann so einem »Austronauten« da draußen alles im Weltenall passieren? Ohne Magnetfeld kriegt er die ganze Strahlung ab, tödlich je nach Dosis zwischen ein paar Stunden und Jahrzehnten.

      Ohne wärmenden Anzug gibt es minus 270 Grad Celsius; wenn man von einer Kerntemperatur bei Menschen von 37 Grad ausgeht und man circa bei 30 Grad zu Tode kommt, dauert es bestimmt gut 10 Minuten, eventuell sogar 15 Minuten. Man hat aber schon Menschen, die unterkühlt waren, nach über einer Stunde wiederbelebt.

      Im All gibt es keinen Sauerstoff (Luft) zum Atmen; Apnoetaucher halten bis zu 6 Minuten aus, gut trainierte Menschen bestimmt bis zu 4 Minuten. Eine Schädigung des Gehirns beginnt nach rund 4 Minuten ohne Sauerstoffversorgung. Es kommt dabei aber auf den Stoffwechsel an, und so würde ich sagen, dass hier der gleiche Zeitrahmen wie bei der Unterkühlung gilt.

      Was ist aber das Hauptproblem im All? Der fehlende Luftdruck. Wie schon im Roman richtig beschrieben, kommt es ohne Luftdruck zum Ausgasen des Stickstoffes im Blut (sogenannte Taucherkrankheit). Dies führt zu Embolien im Gehirn, in Herz und Lunge und zu Gewebeschäden.

      Da im All der Stoffwechsel schlagartig heruntergefahren wird, hat man sicher auch hier etwas Zeit, um den Allspringer wieder an Bord zu holen und in einer Druckkammer zu behandeln.

      Was ist aber richtig übel, wenn man ohne Druckanzug (Prallfeld für alle die im NGZ 1600 leben) im All rummarschieren will? Ja, immer noch der fehlende Luftdruck.

      Unser Körper besteht zu rund 72 Prozent aus Wasser, Wasser siedet ohne Luftdruck bei, glaube ich, rund 20 Grad Celsius, also unsere Körperflüssigkeiten fangen ohne Luftdruck bei 37 Grad Körpertemperatur an zu verdampfen. Dies geschieht sofort und man kann sich nicht dagegen wehren. Das Gehirn kocht und man ist sofort tot.

      Ich habe hierzu mal bei Verena Themsen nachgefragt, was sie dazu sagt.

      Fakt ist, dass der Innendruck der Zellen noch eine Weile erhalten bleibt, nämlich bis die Zellwände zum Beispiel der Kristallisation ihres Inneren erliegen; also das Gegenteil der im Vakuum drohenden Verdampfung.

      Das meiste Wasser im Körper ist in den Zellen enthalten. Gleiches gilt für den Schädel; es gibt keinen Grund, warum das Gehirn plötzlich durch die Nase rauskommen sollte – es ist nicht der atmosphärische Außendruck, der das verhindert, sondern dicht abschließende Knorpelmasse und Gewebe, das den Druck