Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2). Perry Rhodan. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Perry Rhodan
Издательство: Bookwire
Серия: Perry Rhodan-Erstauflage
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783845353784
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TLD gerade noch vereiteln konnte.«

      »Das scheint mir weniger Ironie und noch weniger Zufall zu sein«, sagte Rhodan. »Palotta und seine Mithelfer haben dieses Schiff gewählt, um ein Statement abzugeben.« Wie es wohl gelungen war, die FABERG... zu übernehmen? War es der rechtmäßige Raumer des Kommandanten, den Rhodan hatte töten müssen? Oder war er gar kein Schiffskommandant gewesen, sondern nur jemand, der zur Hand gewesen war, um die ungeheuerliche Entführung des Advisors zu ermöglichen?

      Es würde noch einige Untersuchungen nach sich ziehen und Mühe kosten, alle Hintermänner zu enttarnen. Arbeit für den TLD, und vielleicht auch für Rhodan – falls es für ihn überhaupt eine Zukunft auf Terra gab. Immerhin lief bald das Ultimatum der Topsider ab.

      Nur noch ein Tag, dachte er. Eigentlich sollte er momentan auf Terra mit der Vorbereitung des Treffens mit Botschafterin Zhrecter beschäftigt sein, gemeinsam mit Residentin Flaccu im Solaren Haus.

      Er erreichte sein Ziel.

      Der Suspensionsalkoven mitten im Raum war unübersehbar. Außerdem lagen ein Mann und eine Frau in Zivilkleidung am Boden, eindeutig tot, mit Einschüssen von Strahlern. Rhodan entdeckte darüber hinaus zwei desaktivierte TARA-C. Mindestens drei dieser Kampfroboter mussten nach dem Transmittertransport angekommen sein – vielleicht hatte die letzte Maschine Kommandantin Madouni verfolgt.

      Er umrundete den Alkoven und fand denjenigen, dessentwegen er eigentlich gekommen war. Homer G. Adams. Der älteste lebende Terraner, Gefährte von Anfang an, seit der Weg ins All nach dem Flug der STARDUST auf den Mond begonnen hatte.

      Neben ihm lag Gorin Palotta, der Mann, der all das Übel überhaupt erst ausgelöst und in der Maurits-Vingaden-Klinik Chaos hinterlassen hatte. Das Gas hatte ihn betäubt wie alle anderen.

      Ein Medoroboter beendete soeben die Untersuchung des Advisors.

      »Adams ist in einem körperlich schlechten Zustand«, berichtete die Maschine. »Der Suspensionsvorgang wurde vorzeitig unterbrochen, und soweit ich es mit meinen Mitteln zu beurteilen vermag, ist sein Zellaktivator noch immer inaktiv. Das wird zu seinem Tod führen, wenn er nicht schleunigst in die Suspension zurückkehrt. Nach der Materialisierung im Alkoven ist er den Blutwerten zufolge routinemäßig in Schlaf versetzt, mit einem Aufputschmittel geweckt und danach durch das freigesetzte Gas wieder betäubt worden. Du kannst dir vorstellen, was das für seinen Körper bedeutet.«

      »Was sollen wir tun?«, fragte Rhodan.

      »Das Protokoll schlägt für einen solchen Fall vor, Ammun-Si zu kontaktieren, den Leiter der ...«

      »... Maurits-Vingaden-Klinik. Ich weiß.«

      Er nahm Funkverbindung zu NATHAN auf und erfuhr, dass in der Klinik inzwischen vor allem dank Farye, Silverman und Rico wieder Ruhe eingekehrt war.

      Das Mondgehirn konnte eine Verbindung mit dem Ara herstellen, der die Neuigkeiten erleichtert aufnahm.

      »Weck ihn auf!«, forderte Ammun-Si, »aber nur kurz. Ein Medoroboter muss im Wachzustand einige Werte nehmen, ich sende dir eine Liste. Danach soll er sofort ein Schlafmittel injizieren. Im Schlaf wird Adams' Organismus am wenigsten beansprucht – und vor allem der Zellaktivator geschont. Anschließend muss der Advisor so schnell wie möglich in die Suspension zurückkehren.«

      »Wie?«, fragte Rhodan. »Ohne die Energieversorgung in deiner Klinik ...«

      »Hier ist zu viel zerstört worden«, unterbrach der Ara. »Es gibt ein Back-up-System auf dem Mars. In Skiaparelli. Bring Adams dorthin!«

      »Sobald die neue Mannschaft eintrifft, brechen wir auf.«

      »Schnell! Die Zeit drängt. Ich sende dir jetzt die Liste für den Medoroboter.«

      Binnen Sekunden traf die Liste ein und speicherte sich automatisch im System ab. Rhodan gab sie weiter und befahl, Adams zu wecken – nicht ohne vorher erleichtert festzustellen, dass die versprochene Ersatzmannschaft eintraf, begleitet von einigen TLD-Agenten.

      Alle überlebenden Verschwörer, einschließlich Gorin Palotta, wurden noch in betäubtem Zustand in Sicherheitszellen geschafft und schliefen dort einem bösen Erwachen entgegen.

      Ghizlane Madouni fand auf der Medostation der JOAKIM FABERG... beste Versorgung.

      Zurück blieben im Transmitterraum nur Rhodan und der Medoroboter – und Homer G. Adams. Die Maschine injizierte das Mittel, das das Betäubungsgas neutralisierte.

      Es dauerte nur wenige Sekunden, in denen sich die Augäpfel unter den geschlossenen Lidern hastig bewegten, dann schlug der Advisor die Augen auf.

      *

      »Perry?«, fragte Homer G. Adams. »Oder träume ich?«

      »Kein Traum.«

      »Und ... das hier?« Der Advisor machte eine vielsagende Handbewegung, die alles rundum einschloss.

      »Seit ich diesen Teil des Dyoversums gefunden habe, sind die Dinge in Bewegung geraten«, sagte Rhodan.

      Adams setzte sich auf. Seine Hand wanderte zum Arm, wo ihm das Mittel injiziert worden war. »Das ist wohl der Fluch von uns allen.«

      »Uns?«

      »Den Zellaktivatorträgern. Und ganz besonders von dir. Uns ist selten Ruhe vergönnt.«

      Rhodan lächelte. »Aber wir erleben auch Gutes.« Er reichte dem alten Freund die Hand, drückte sie, und beide Männer umarmten einander. »Oder gab es in diesem Solsystem nur Schlechtes?«

      »Bei Weitem nicht«, antwortete Adams, ohne zu zögern. »Ich habe dir viel zu erzählen, Perry. Allem voran von Amalia Serran.«

      »Ich kann es kaum erwarten, von ihr zu hören. Vorher jedoch ...« Rhodan deutete auf den Medoroboter. »... ist diese Maschine dran. Anweisung von höchster Stelle.«

      »ES?«, fragte Adams schmunzelnd.

      »Ammun-Si.«

      »Noch schlimmer.«

      »Ich nehme einige deiner Vitalwerte«, sagte der Roboter und fuhr mit einem Aktionsarm über den Nacken seines Patienten. »Danach werde ich dich betäuben, und du musst in die Suspension zurückkehren.«

      »Den Zyklus vollenden«, meinte der Advisor.

      »Oder ihn neu beginnen.« Die Maschine leuchtete in Adams' Augen. »Es gibt keinen Präzedenzfall. Du bist nie zuvor geweckt worden, ehe dein Zellaktivator voll aufgeladen war. Die Theorien gehen jedoch davon aus, dass ...«

      »Ich kenne sie! Ehe du mich schlafen legst – Perry, was ist passiert?«

      »Ein Verräter im TLD hat deinen Alkoven entführt.«

      »Palotta«, murmelte Adams. »Ich habe ihn kurz gesehen.«

      »Was hat er gesagt?«

      »Nur eine Warnung ausgesprochen. Eine falsche Bewegung, und du bist tot. Dann eben auf diese Weise. Etwas in der Art.« Der Advisor winkte ab. »Eigentlich meinte ich ... was ist zu Hause passiert, nachdem Terra versetzt worden ist? Wann bist zu zurückgekehrt? Das – ich meine, das bist du doch? Oder warst du die ganze Zeit über hier im Zwillingsuniversum, seit deinem Verschwinden?«

      »Nein. Ich habe Wanderer angeflogen, damals, um den Weltenbrand zu löschen, und als die RAS TSCHUBAI durch das Chaotemporale Gezeitenfeld zurückflog, blieben wir in Suspension.« Rhodan lachte. »Noch länger als du.«

      »Ich muss dich jetzt betäuben«, unterbrach der Medoroboter. »Ammun-Si hat Anweisung gegeben, dich nur für die Dauer der Messungen zu wecken.«

      »Ich ...«, setzte Adams an.

      »Wir reden weiter, wenn du wieder aufwachst«, sagte Rhodan. Das Ultimatum der Topsider verschwieg er. »Wir werden uns wiedersehen.« Irgendwann.

      »Es ist gut, dass du da bist«, sagte Adams. Und schlief ein.

      Rhodan betrachtete ihn nachdenklich. »Ja?«, fragte er leise. »Ist es das?«