Der nackte Idiot. Stefan Bouxsein. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Stefan Bouxsein
Издательство: Bookwire
Серия: Idiotenreihe
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783939362128
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setzte sich neben mich und lehnte ihren Kopf anschmiegsam gegen meine Brust. Im schemenhaften Licht des Zimmers erkannte ich eine Gestalt, die aus dem angrenzenden Badezimmer kam. Bei näherem Hinsehen erkannte ich Vera. Kurz darauf kam auch ihr schmusender Zwilling Carmen aus dem Badezimmer. Wie zwei Engel schwirrten sie auf mich zu, begrüßten mich mit einem Küsschen auf die Wange und verkrochen sich dann vor meinen Augen auf das der Couch gegenüberstehende Bett. Mit großen Augen saß ich auf der Couch. Jasmin kuschelte sich eng an mich. Die beiden Schmusekatzen begannen mit der Arbeit auf der ihnen zugewiesenen Baustelle. Deutlich drang das Rascheln unter der Bettdecke an mein Ohr. Die wenigen Kleidungsstücke, die die beiden trugen, landeten vor meinen Füßen. Ich konnte nur ahnen, was sich unter der Bettdecke abspielte. Begleitet von den schmatzenden Geräuschen verlangender Lippen vernahm ich leise Seufzer, die auf ein gesundes Maß an körperliches Wohlbefinden hindeuteten. Unruhig rutschte ich auf der Couch hin und her, gequält von dem unbändigen Verlangen, mich zu den beiden ins Bett zu begeben. Aber die Hände von Jasmin streichelten sanft meine Brust und gaben mir zu verstehen, dass mein Platz auf der Couch war. Ich starrte weiter zum Bett, die Schmusekatzen kamen unter der Decke zum Vorschein. Voller Hingabe streichelten und küssten sie sich, forschend wanderten ihre Fingerspitzen über wohlgeformte Kurven, lustvoll seufzend kommunizierten sie miteinander. Zu allem Überdruss knabberte Jasmin auch noch an meinem Ohrläppchen, während ihre Fingerspitzen meinen Bauchnabel umkreisten. Bei mir prickelte es vom Scheitel bis zur Fußsohle, langsam, aber sicher verlor ich die Kontrolle über mich. Wie aus weiter Ferne vernahm ich auch meine Stimme in dem Chor der Seufzenden. Die Fingerspitzen von Jasmin dirigierten meine Seufzer, sie ließ mich mal leise und mal laut aufseufzen, mal langgezogen und dann wieder kurz und schnell. Schließlich brachte sie mich vom Seufzen zum Stöhnen. Ihre Fingerspitzen machten vor nichts Halt und kannten keine Gnade. Aus den Schmusekatzen auf dem Bett entwickelten sich Raubkatzen, die sich gegenseitig zu verschlingen drohten. Jasmin dagegen schlängelte sich wie eine Schlange an mir herab, ihre forschenden Hände bekamen Unterstützung von ihrer nach Nahrung suchenden Zunge. Meine Klamotten lagen mittlerweile auf einem Berg zusammen mit denen von Vera und Carmen vor meinen Füßen. Das Prickeln in meinem Körper ging in ein gefährliches Brodeln über. Ich fühlte mich wie ein Dampfkessel, ein gewaltiger Überdruck schien mich jeden Moment zum Explodieren zu bringen. Jasmin hatte mich in ihrer Hand, mit viel Fingerspitzengefühl kontrollierte sie den Druck in meinem bebenden Körper. Langsam, aber bestimmt trieb sie mich weiter. Sie ließ mich aufstöhnen, zittern und beben, bevor sie der in mir aufgestauten Lust gestattete, sich in einer gewaltigen Explosion zu entladen. Tausend Blitze durchzuckten meinen überhitzten Körper, mein Ventil öffnete sich, im Zustand einer zuvor nie erlebten Ekstase strömte es aus mir heraus. Gleichzeitig detonierten auch die Körper der beiden Schmusekatzen auf dem Bett. Sie wälzten sich auf dem Laken und zuckten am ganzen Leib. Einige Minuten lang war der Raum von einem hastigen Keuchen erfüllt, dass nur langsam abebbte, bis schließlich völlige Stille herrschte. Erschöpft, aber glücklich saß ich auf der Couch. Jasmin lächelte mich zufrieden an. Dann gab sie mir zu verstehen, dass es Zeit wäre, wieder zu verschwinden. Ich schlüpfte wieder in meine Klamotten. Die Schmusekatzen lagen noch reglos nebeneinander. Leise verließ ich mit Jasmin die Hütte. Sie begleitete mich noch zu meiner Behausung. Vom Himmel leuchteten unzählige Sterne auf uns herab.

      »Hat der Abend gehalten, was du dir am Mittag erträumt hast?«, fragte sie mich.

      »Oh ja«, schwärmte es aus mir heraus. »Es war sogar noch viel besser. Diesen Abend werde ich in meinem ganzen Leben nicht mehr vergessen.«

      »Das will ich aber auch hoffen«, freute sie sich.

      Still schlenderten wir die letzten Meter nebeneinander her. Aus der Hütte der devoten Susanne drangen wieder vertraute Geräusche an mein Ohr. Diesmal schien es dort etwas heftiger zuzugehen. Soweit ich das verstehen konnte, klang Susanne gar nicht mehr so angetan. Die klatschenden Geräusche ließen trotzdem nicht nach. Wahrscheinlich spielte sie nur ein Spiel, um die Sache noch spannender zu machen, dachte ich mir und ging weiter zu meiner Hütte. Vor der Tür nahm ich meinen Engel noch einmal in die Arme, bedankte mich für die gelungene Überraschung und bekam zum Abschied noch einen traumhaft feuchten Kuss. Mehr als zufrieden mit mir und der Welt verschwand ich in meiner Behausung und fiel todmüde ins Bett.

      Viel Schlaf hatte ich noch nicht gefunden, als ich von einem heftigen Klopfen an meiner Tür unsanft geweckt wurde. Schlaftrunken stolperte ich zur Tür und fand eine völlig aufgelöste, um Asyl bettelnde Susanne vor. Bevor ich registrierte, was überhaupt Sache war, stand Susanne auch schon in meinem Zimmer. Tränen kullerten ihr über die Wangen. Es dauerte einige Minuten, bis sie wieder zu sich gekommen war, dann klagte sie mir ihr Leid. Ihre Sehnsucht nach einem starken Mann hatte Jürgen wohl etwas missverstanden. Zuerst ließ es sich ja ganz gut an. Susanne hatte ihren Spaß dabei. Aber Jürgen konnte gar nicht genug bekommen, vom Popo versohlen. Und alles, was darüber hinausging, interessierte ihn nicht sonderlich. Das wäre noch nicht so schlimm gewesen, dann kam aber Jochen noch ins Spiel. Jochen hatte für eine Woche die Rubrik Dominanz und Peitsche gebucht. Im wirklichen Leben war er ein smarter Banker und lebte in einem kleinen Kaff im Saarland. Hier wollte er endlich seine Fantasien ausleben. Jürgen hatte nichts anderes im Sinn, als seinen Job gut zu machen, und brachte den dominanten Jochen mit der devoten Susanne zusammen. Das Unglück nahm seinen Lauf, Jochen war so gar nicht der Typ, auf den Susanne stand. Das war Jochen aber ziemlich egal, er nahm sich sein Weib, wie es sich seiner Meinung nach gehörte. Das Ergebnis sah nicht gut aus, den Rest der Nacht verbrachte ich damit, den gepeinigten Hintern von Susanne mit Eiswürfeln zu kühlen. Auch den einen oder anderen blauen Fleck versorgte ich mit einer Salbe. Während ich mich liebevoll kümmerte, schwor mir Susanne Stein und Bein, dass sie die devote Nummer ein für alle Mal satthabe. Eigentlich würde sie ja sowieso nur nach einem ganz normalen und verständnisvollen Partner suchen. Wäre sie mal früher ehrlich zu sich selbst gewesen, dann hätte sie sich einiges ersparen können, dachte ich mir und kühlte weiter ihr geschundenes Fleisch. Bis zum Morgengrauen versorgte ich die physischen und psychischen Wunden von Susanne und hörte mir dabei verständnisvoll ihre Meinung über die verkorkste Männerwelt an. Die einen waren ihr zu weich, Frauenversteher mochte sie gar nicht. Mein offenes Ohr und meine fürsorgliche Behandlung gefielen ihr hingegen ganz gut. Die anderen standen zwar eher ihren Mann, kümmerten sich aber wenig um die Wünsche und Fantasien, die sich in Susannes Kopf abspielten. Susanne erzählte ohne Unterbrechung, mal ärgerlich, mal weinerlich, mal wütend und dann wieder völlig resigniert. Draußen stand schon wieder die Sonne hoch am Himmel und ich sehnte mich nach etwas Schlaf. Susanne weigerte sich allerdings vehement, auch nur einen Fuß vor meine Tür zu setzen. Wie ein Häufchen Elend verkroch sie sich unter meine Bettdecke. Wenigstens hörte sie auf zu lamentieren und schlief dann friedlich ein. Ich machte es mir auf dem Sessel bequem und versuchte, auch noch eine Mütze voll Schlaf zu finden. Ich döste vor mich hin, war kurz davor, in einen tiefen Schlaf zu fallen, als es abermals an meiner Tür hämmerte. Fassungslos quälte ich mich aus dem Sessel, wankte zur Tür und fand einen schwitzenden, völlig paranoid um sich guckenden Karl vor meiner Hütte stehen. Kaum hatte ich die Tür einen spaltbreit geöffnet, stürmte er auch schon herein. Dabei polterte er wie ein Elefant im Porzellanladen. Er fiel über einen Stuhl, rannte gegen eine Stehlampe und stieß mit seinem Knie gegen die Tischplatte. Ich versuchte ihn zu beruhigen, aber er redete nur wirres Zeug und schielte ständig aus dem Fenster. Sein Krach weckte Susanne auf. Als sie den dicken Karl mit dem irren Blick im Zimmer umherlaufen sah, erlitt sie eine Panikattacke. Schreiend saß sie im Bett und brüllte auf den armen Karl ein. Sie würde ihm die Augen auskratzen, wenn er ihren Hintern auch nur anschauen würde, drohte sie ihm. Das plötzliche Auftauchen der hysterischen Susanne brachte Karl völlig aus der Fassung. Wie ein kleines Kind versteckte er sich hinter dem Sessel. Er befürchtete, dass Susanne nichts anderes im Sinn hätte, als Ernas wilde Reiterei fortzusetzen. Machtlos stand ich zwischen den beiden. Susanne saß kreischend auf meinem Bett und Karl duckte sich hilfesuchend hinter meinem Sessel. Das Dorf der erotischen Begegnungen verwandelte sich zusehends in ein Irrenhaus. Ich versuchte, die beiden zu beruhigen, als es abermals gegen meine Tür klopfte. Völlig entnervt riss ich sie auf und erblickte einen schmalbrüstigen Knaben vor meiner Hütte. Ohne sich großartig vorzustellen, drängte dieser Kerl an mir vorbei. Als Susanne ihn erblickte, schrie sie wieder in den schrillsten Tönen. An ihrem Geschrei merkte ich, dass es sich bei dem Eindringling um den dominanten Popo-Klopfer Jochen handelte. Impulsiv und gegen meine sonstigen Gewohnheiten