In der Nacht, als Shasarak zum Obersten Herrscher des Shadakinischen Großreiches gekrönt wurde, tobte ein schwerer Sturm über dem Meer der Träume – ein Sturm von unnatürlicher Stärke. Aufgepeitscht von Wind und Regen wogten die Wellen im Schein zuckender Blitze voller Wut zum rhythmischen Donnern des Sturmes. Selbst die Verzauberungen der Shianti konnten ihm nichts entgegensetzen. Als sich das Unwetter endlich wieder beruhigt hatte, sahen die Shianti verwundert, dass ein schwer beschädigtes Schiff auf ihre Küste zutrieb. So etwas war noch nie zuvor geschehen, da die Verzauberungen und magischen Winde die Shianti immer vor der Neugier der Menschen beschützt hatten, indem sie die Menschen dazu zwangen, sich nicht zu weit vom Festland zu entfernen.
Die Shianti eilten zu dem zerstörten Schiff und fanden nur einen Überlebenden – einen Säugling. Sie verstanden die plötzliche Ankunft dieses Menschenkindes als ein Zeichen von hoher Bedeutung und ersannen einen Plan, wie sie den Menschen helfen könnten, ohne ihren Schwur zu brechen. Die Shianti gaben dem Waisenkind den Namen Silberstern, denn in dem Glauben der Shianti ist ein Stern das Symbol der Hoffnung und das Kind hatte eine silberne Strähne in seinem ansonsten rabenschwarzen Haar. Heimlich, um den Zorn der Göttin Ishir nicht herauszufordern, zogen sie den Jungen wie einen der ihren auf und brachten ihm die Geheimnisse der Shianti bei. Mit großer Sorgfalt unterrichteten sie ihn, denn sie wollten aus ihm den Retter der Menschheit machen. Mithilfe der Zauberei und Weisheit der Shianti sollte Silberstern ebenso mächtig werden wie der Hexenkönig von Shadaki, um diesem eines Tages entgegenzutreten. Denn den Shianti war bewusst, dass die Menschen nur dann wieder frei über ihr eigenes Schicksal würden bestimmen können, wenn Shasarak tot war.
WAS BISHER GESCHAH …
Du bist Silberstern und verfügst über das uralte Wissen eines Shianti-Zauberers. Sechzehn Jahre lang hast du in der Sicherheit der Insel Lorn verbracht, der versteckt gelegenen Heimat der magischen Shianti, bis dich Acarya, der Hohe Zauberer der Shianti, auf eine gefährliche Reise geschickt hat, um sowohl die Shianti als auch die ganze Menschheit von der Herrschaft des tyrannischen Shasarak zu befreien, dem Hexenkönig von Shadaki. Da die Shianti einem alten Schwur gegenüber der Göttin Ishir verpflichtet sind, konnten sie ihre Insel nicht verlassen, um den Menschen zu helfen. Du bist jedoch ein Mensch, daher war es dir nicht verboten, die Insel zu verlassen. Du wurdest ausgesandt, den Mondstein zurückzuholen und seine Macht einzusetzen, um den Hexenkönig zu besiegen.
Der Mondstein, ein Artefakt, das alle Shianti-Kräfte in sich vereint, lag in der Daziarnebene verborgen und du musstest zunächst ein unsichtbares Portal ins Daziarn finden, ein sogenanntes Schattentor, das im Südlichen Magnamund selten länger als einen Tag am selben Ort verweilt und seit dem Exil der Shianti für das menschliche Auge unsichtbar ist.
Um das Schattentor zu finden, hast du zuerst den Verlorenen Stamm von Lara aufgesucht, eine Rasse magischer, aber primitiver Geschöpfe, die man Kundi nennt. Sie verfügen über die Gabe des Astralblicks, der es ihnen erlaubt, magische Portale und Tore zu anderen Ebenen und Dimensionen zu erkennen. Als Shasaraks Armee zum ersten Mal in die freien Provinzen des Südens einfiel, zogen seine Krieger durch die Wälder in den Bergen von Lara, wo die Kundi lebten. Dort wurden sie ständig von den Kundi angegriffen und aufgehalten, während ihnen die Kundi immer wieder entkamen und im dichten Wald verschwanden, bevor die Shadakinen zurückschlagen konnten. In seinem Zorn ließ der Hexenkönig schließlich die Wälder niederbrennen und zwang die Kundi so dazu, nach Süden zu fliehen. Niemand wusste, wo sie sich danach niederließen.
Nach deiner Reise über das Meer der Träume war deine erste Station der Hafen von Suhn, ein Haupthandelshafen des Shadakinischen Großreichs, wo du dich mit Shan Li angefreundet hast, einem Kaufmann. Deine Fragen über den Verlorenen Stamm haben in Suhn Argwohn erregt und du wurdest gefangen genommen und in der Halle der Züchtigung eingesperrt, dem Gefängnis des Hafens von Suhn. Dort wurdest du durch die Shadakine-Hexe Mutter Magri, der Gesetzgeberin von Suhn, einer Prozedur der Wahrheitsfindung unterzogen. Mit der Macht eines Kazimsteins versuchte sie, deine Gedanken zu lesen, doch du konntest das Geheimnis deines Auftrags vor ihr geheim halten.
Mit der Hilfe von Tanith, einer jungen und hübschen Frau, die im Dienste von Mutter Magri die Künste der Hexerei erlernte, konntest du aus der Halle der Züchtigung fliehen. Mit Shan Li als Führer habt ihr euch schließlich nach Süden gewandt und euch in eine Region namens Azanam begeben, denn der Verlorene Stamm hatte sich sehr wahrscheinlich dort niedergelassen. Jedoch beschwor Mutter Magri mithilfe des Kazimsteins einen Kleasá – einen Schattendämon, der sich von der Seele seiner Opfer ernährt – und hetzte ihn auf dich. Weder deine magischen Kräfte noch die Macht deines Zauberstabs konnten den Kleasá besiegen, und er hatte dich schon beinahe vernichtet, als Tanith einen Zauber sprach und den Dämon auf sich selbst lenkte. Sie wurde von dem Kleasá vollkommen verschlungen und verschwand mit ihm in den Flammen eines Feuers. Ihr tapferes Opfer rettete dir das Leben.
Im Azanam hast du die Kundi gefunden und sie stellten dir ihren Schamanen, Urik den Weisen, zur Seite, damit er dich zum Schattentor führt. Ihr seid durch die gefährlichen Lande des Shadakinischen Großreiches gereist und habt nahe der Stadt Karnali einen Mann namens Samu aus einer Sklavenkarawane befreit, den ehemaligen König des inzwischen ausgestorbenen Stammes der Masbaté. Dann beanspruchte der Anführer der rebellischen Freiheitsgilde, Sado vom Langen Messer, deine Hilfe, um die Stadt Karnali von der Herrschaft durch eine Shadakine-Hexe und ihre Krieger zu befreien, doch du bist nicht dort geblieben, denn du musstest noch immer das Schattentor finden.
Du bist weitergereist, begleitet von Samu, Urik und einem Dieb namens Hugi. Auf dieser Etappe deiner Reise hast du herausgefunden, dass Shasarak einst ein Shianti-Meister war, und wusstest von nun an, dass deine letzte Konfrontation mit jemandem sein würde, der über die gleichen magischen Künste verfügt wie du selbst.
Schließlicht hast du das Schattentor unter der Ödnis des Trostlosen Tals gefunden, musstest aber feststellen, dass das magische Portal von einem Kleasá bewacht wurde, der Tanith in seinen Fängen hielt. Die junge Hexe war doch nicht umgekommen bei dem Versuch, dich zu retten. Der Kleasá benutzte Tanith als Schild und vereitelte deine Versuche, das Portal des Daziarns zu betreten, doch schließlich konntest du den Kleasá von dem Schattentor wegschicken und bist hindurchgetreten, wo du wieder mit Tanith vereinigt wurdest.
Gemeinsam habt ihr die Daziarn-Ebene betreten, in der viele Geheimnisse und Gefahren auf euch warteten. Die größte Gefahr war ein Jahksa, ein Geschöpf, das Shasarak nach deinem Ebenbild erschaffen hatte. Ihr seid durch diese seltsame, abstrakte Welt gereist, bis ihr schließlich zum Trianon kamt, einer Kammer, die im Nichts schwebte. Im Trianon wartete der Mondstein, und nach einer letzten, paradoxen Konfrontation mit dem Jahksa, in der du die guten, magischen Kräfte des Mondsteins eingesetzt hast, wurde der Jahksa besiegt und der Mondstein gehörte dir.
Nun liegt der Mondstein in deiner Hand und du begibst dich auf die letzte Etappe deiner Mission, den Hexenkönig zu bekämpfen. Mit der Macht des Mondsteins ausgestattet, verfügst du nun über das einzige bekannte Artefakt, das den abtrünnigen