Jesus vertrauen - aus gutem Grund. Ulrich Parzany. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Ulrich Parzany
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Документальная литература
Год издания: 0
isbn: 9783417229950
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der Erde ist: Bete sie nicht an und diene ihnen nicht! Denn ich, der HERR, dein Gott, bin ein eifernder Gott, der die Missetat der Väter heimsucht bis ins dritte und vierte Glied an den Kindern derer, die mich hassen, aber Barmherzigkeit erweist an vielen Tausenden, die mich lieben und meine Gebote halten.

      2. Mose 20,4-6

      Wenn Gott sich nicht offenbart, bleibt uns nichts anderes übrig, als uns unsere eigenen Vorstellungen davon zu machen, ob es ihn gibt und wenn ja, wie er sein könnte. Die Bildergalerie reicht so weit wie das Vorstellungsvermögen der Menschen. Bei allem Respekt vor menschlichen Versuchen – sie führen uns immer nur zu uns selbst zurück. Unsere Vorstellungen sind nicht größer als unser Gehirn, das sie produziert.

      Die Bibel beurkundet uns die Offenbarung des lebendigen Gottes. Wir dürfen ihn mit Namen kennen und anrufen. Das dritte der Zehn Gebote warnt uns vor dem Missbrauch des Namens Gottes durch gedankenloses Geschwätz oder magischen Missbrauch.

      Du sollst den Namen des HERRN, deines Gottes, nicht missbrauchen; denn der HERR wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen missbraucht.

      2. Mose 20,7

      Das scharfe Verbot des Missbrauchs unterstreicht das wunderbare Angebot des rechten Gebrauchs im vertrauensvollen, ehrfürchtigen Gebet. Gott will tatsächlich, dass sein Volk Nöte und Sorgen, aber auch Freude und Dank in Gebeten persönlich ausdrückt.

      Aber gilt das alles nicht nur dem Volk Israel? Die namentliche Offenbarung Gottes ging an Mose. Israel erlebte die wunderbare Retterliebe und Macht Gottes, als es aus der Knechtschaft in Ägypten geführt wurde. Der Bund am Sinai wurde mit dem Volk Israel geschlossen. Gilt das auch uns, wenn wir nicht zum Volk Israel gehören?

      Schon bei der Berufung Abrahams hat Gott angekündigt:

      Ich will segnen, die dich segnen, und verfluchen, die dich verfluchen; und in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter auf Erden.

      1. Mose 12,3

      Die Geschichte Gottes mit Israel geht von Abraham über Mose und den König David zum Messias Jesus von Nazareth. Gott befiehlt Josef und Maria, dass sie das Kind Jesus nennen sollen. Jesus ist die griechisch gesprochene Form des hebräischen Namens Jeschua. Jeschua bedeutet »JAHWE rettet«. Gott offenbart sich also auch in Jesus mit seinem Namen. Er will, dass wir alle ihn persönlich kennen und anreden. Im Alten und im Neuen Testament finden wir das Versprechen Gottes:

      Wer den Namen des HERRN anrufen wird, der soll errettet werden.

      Joel 3,5; Apostelgeschichte 2,21; Römer 10,13

      Die Einladung gilt allen Menschen auch außerhalb des Volkes Israel. Wir dürfen durch Jesus Christus Gott persönlich kennen. Die Einladung richtet sich auch an alle, die Gott vergessen haben.

      Sicher ist, dass viele Fragen, die wir Menschen stellen, durch Jesus beantwortet werden. Ich werde das in diesem Buch noch ausführen. Noch wichtiger aber ist, dass wir zur Kenntnis nehmen: Gott stellt Fragen an uns. Er tut es, seitdem Menschen ihm den Rücken gekehrt haben. Er ruft den ersten Menschen, der sich auf der Flucht vor Gott versteckt: »Wo bist du?« (1. Mose 3,9). Er fragt den Brudermörder Kain: »Wo ist dein Bruder Abel?« (1. Mose 4,9). Klar, solche Fragen wollen wir nicht hören. Wir haben andere Interessen und andere Fragen. Aber wer sich Gottes Fragen stellt, wird vielleicht entdecken, dass seine eigenen Fragen verändert werden.

      Ich habe die spöttische Kritik immer wieder gehört: »Die Christen beantworten Fragen, die keiner stellt.« Auch Christen merken das selbstkritisch an. Sie bemühen sich dann mithilfe der Psychologie darum, die Fragen zu finden, die Menschen wirklich bewegen. Wollen wir nicht alle geliebt werden? Sehnen wir uns nicht nach Wertschätzung und Anerkennung? Wünschen wir uns nicht alle Gemeinschaft, die uns stärkt, aber nicht erdrückt? Suchen wir nicht alle Hilfe in unseren Ängsten? Suchen wir nicht alle Heilung von körperlichen und seelischen Krankheiten?

      Wenn wir in die Bibel schauen, sehen wir, dass Jesus vielen Hilfe suchenden Menschen aus ihren Nöten geholfen hat. Also ist es richtig, wenn Christen sich um die Nöte ihrer Mitmenschen kümmern. Jesus aber beließ es nicht bei der erbetenen Hilfe.

      Durch die vielen Heilungen und andere wunderbare Hilfen wurde Jesus sehr beliebt. Die Leute wollten ihn sogar zum König machen, lesen wir in Johannes 6,15. Aber Jesus entzieht sich diesem Wunsch. Er erklärt ihnen, dass er durch Hingabe seines Lebens zum Brot des Lebens für die Menschen werden muss. Das kommt gar nicht gut an. Die Massen wenden sich enttäuscht von ihm ab. Sie verstehen nicht, was er will.

      Jesus arbeitete nicht wie ein Kaufmann nach dem Prinzip von Nachfrage und Angebot. Wer Waren anbietet, die keiner will, bleibt darauf sitzen. Jesus macht das Angebot der Versöhnung des gottvergessenen Menschen mit Gott, obwohl es eigentlich keiner zu brauchen meint. Er bleibt bei seinem Angebot. Und auch seine Boten wie der Apostel Paulus bleiben bei diesem Angebot:

      Gott war in Christus und versöhnte die Welt mit ihm selber … Darum bitten wir an Christi Statt: Lasst euch versöhnen mit Gott!

      2. Korinther 5,19-20

      Bei diesem Angebot bleibe ich auch in diesem Buch. Ich möchte viele Fragen beantworten, die Menschen heute stellen. Aber ich möchte gleich zu Anfang darauf hinweisen: Wir Boten des Evangeliums von Jesus sind keine Händler, die Kunden gewinnen wollen. Darum leitet uns auch nicht der Grundsatz »Der Kunde ist König«.

      Meine eigene Erfahrung ist, dass Jesus Antworten gibt, die bei mir die notwendigen Fragen wecken und viele meiner Fragen in eine neue Richtung gelenkt haben. Natürlich wünsche ich mir, dass Sie, meine Leser, sich auf diese Erfahrung ebenfalls einlassen. Testen wir das gleich mit der nächsten Frage: Wer bin ich?

       [ Zum Inhaltsverzeichnis ]

      FRAGE 2

      Wer bin ich?

      Ich schaue in einen Spiegel, wenn ich wissen will, wie ich aussehe. Aber bin ich der, den ich im Spiegel sehe? »Wer bin ich – und wenn ja, wie viele?«, betitelte der Philosoph und Journalist Richard David Precht vor Jahren ein Buch, das ein Bestseller wurde. Ziemlich abgefahrener Titel, finde ich.

      Wenn man sich bei Facebook anmeldet, kann man nicht nur zwischen Mann und Frau, sondern zwischen über 60 Geschlechtern wählen. In der englischen Version sogar über 70. Verwirrend, oder?

      Der Spiegel des Wortes Gottes hilft uns aus diesem Durcheinander. Bereits im ersten Kapitel der Bibel sagt Gott, wer wir Menschen nach dem Willen unseres Schöpfers sind:

      Und Gott sprach: Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei, die da herrschen über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über das Vieh und über alle Tiere des Feldes und über alles Gewürm, das auf Erden kriecht. Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Frau. Und Gott segnete sie und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und machet sie euch untertan.

      1. Mose 1,26-28

      Der Mensch ist als Ebenbild, als Spiegelbild Gottes geschaffen. Das bedeutet nicht, dass wir wie Gott aussehen oder er wie wir. Aber wir sind das Gegenüber Gottes, wie ein Spiegelbild dem gegenüber ist, der in den Spiegel schaut. Das unterscheidet uns Menschen von allen anderen Geschöpfen in Gottes Schöpfung. Wir sind Gottes Gegenüber. Er spricht zu uns. Wir dürfen ihm antworten. Er beauftragt uns als Geschäftsführer über seine Schöpfung. Gott ist der Eigentümer. Wir seine Geschäftsführer. Er hat uns einen Auftrag gegeben. Wir sind ihm verantwortlich für die Ausführung. Wir sollen über die Welt herrschen. Das heißt nicht, sie rücksichtslos zu plündern. Wir sollen sie als den Garten Gottes bebauen und bewahren (1. Mose 2,15).

      Der Schöpfer beauftragt uns Menschen nicht nur, er segnet uns auch. Er selbst will den Weg weisen, Kraft geben und schützen.

      Und noch eins: Zur Gottebenbildlichkeit gehört, dass der Mensch als Mann und Frau geschaffen wurde. Die Unterschiedlichkeit und Gemeinschaft von Mann und Frau sind vom Schöpfer so gewollt, damit die Menschen