Jetzt war Paco wieder voll da. Richtig, in zwei Tagen stand das schwere Spiel gegen das französische Jugendteam an. Die Franzosen galten als Favoriten für den Titel. Ein richtig harter Brocken also – und ein K.-o.-Spiel. Wenn Paco und seine Freunde morgen verloren, waren sie raus aus dem Turnier. Dann konnten sie sich die Fahrt nach London zur Finalrunde abschminken, wo auch das EM-Endspiel der großen Stars angepfiffen wurde.
»Also, Jungs – Vollgas!«, rief Bob. »Auch im Training.«
Er scheuchte sie zurück auf den Platz und die zweite Halbzeit begann. Pacos Team in den gelben Leibchen führte mit 2:1. Nach fünf Minuten hatte Paco eine Mega-Chance, auf 3:1 zu erhöhen, doch diesmal scheiterte er an seinem Kumpel Alex.
»Hehe, das war nichts«, rief der Torwart.
»Das nächste Mal ist er wieder drin«, grummelte Paco. Mann, irgendwie hatte dieser Krake namens Alex wieder einen seiner Tentakel an die Kugel bekommen. Nicht zu fassen!
»Hopp, hopp, hopp, weiter – schlaf nicht ein, Paco!«, schimpfte Bob. »Zurück, du musst auch Defensivarbeit leisten.«
Paco deutete ein Gähnen an. Da platzte seinem Dad der Kragen.
»Wenn du nicht gleich die Hufe schwingst, sitzt du morgen auf der Bank!«, schrie er mit hochrotem Klopf.
»Yes, mach uns den Vulkan, Dad«, erwiderte Paco, jedoch so leise, dass sein Vater ihn nicht hören konnte. Folgsam trabte er in Richtung eigene Hälfte und half mit, den Vorsprung zu verteidigen. Dabei bemerkte er, dass sich einige Zuschauer eingefunden hatten – darunter zwei Mädchen, die etwa in seinem Alter sein mussten. Die eine war eine zierliche Rothaarige mit Sommersprossen und Stupsnase, die andere war groß und dunkelhaarig.
Kurz vor dem Ende, es stand immer noch 2:1, hatte Paco wieder eine fette Chance. Diesmal umkurvte er den Keeper und brauchte den Ball eigentlich nur noch über die Linie zu schubsen. Doch er traf nur den Pfosten!
Alex setzte sein allerbreitestes Grinsen auf, während der Trainerdaddy einen ziemlichen Anfall bekam. Vom Spielfeldrand kam zudem helles Gelächter: Mädchengelächter.
»Wie kann man nur so blind sein?«, lästerte die Rothaarige, während ihre Freundin einfach nur den Kopf schüttelte.
Was wollen die denn?, dachte Paco, während er nach einer passenden Antwort suchte. Schlimm genug, dass er die Chance versiebt hatte und der Schädel seines Dads an eine überreife Tomate erinnerte. Da brauchte er nicht auch noch dieses blöde Geschnatter.
Paco kam nicht dazu, etwas zu erwidern, weil ihre Gegner jetzt einen Angriff zündeten und er hinten gefordert war.
Sekunden vor dem Abpfiff versuchte er, den Ball abzugrätschen, was ihm auch gelang. Dabei rutschte er jedoch ein Stück über den Rasen, riss die Grasnarbe mit den Stollen auf und landete quasi vor den beiden Mädchen an der Außenlinie.
»Bist du hier der Gärtner?«, fragte die Rothaarige, während Bob den Schlusspfiff ertönen ließ. Es war beim 2:1 zu geblieben.
»Bestimmt«, meinte die andere. »Der sucht Maulwürfe.«
Paco stand auf und musterte die beiden feindselig. »Was?«, zischte er. »Das war eine Eins-a-Grätsche.«
»Na ja, ging so«, meinte die Dunkelhaarige lässig. »Und übrigens: Den Rasen hast du ziemlich ruiniert.«
Paco sah, dass sein Kumpel Alex zu ihm kam. Gut so, es schien, als könne er hier an der Mädchenfront ein wenig Unterstützung gebrauchen.
Als Alex neben ihm stand und die Girls neugierig musterte, blaffte Paco: »Ihr habt einfach keine Ahnung. Geht lieber häkeln, als hier herumzustehen und Jungs zu nerven.«
Alex nickte bekräftigend.
Die Mädchen kringelten sich vor Lachen. »Wow, was für eine Ansage!«, höhnte die Rothaarige.
Ihre Freundin sagte: »Passt auf, ihr Blindfische: Was haltet ihr von einem Spiel? Ihr zwei gegen uns zwei. Dann sehen wir ja, wer besser ist.«
Erstaunt sah Paco seinen Freund an. Der hob nur die Schultern.
»Okay, machen wir. Wann?«, fragte Paco.
»Jetzt gleich«, lautete die Antwort. »Oder könnt ihr schon nicht mehr?«
»Von wegen«, erwiderte Paco. »Wir sind bereit. Zwei Hühner wie euch ballern wir auch nach zehn Stunden Training vom Platz.«
»Richtig, und zwar mit geschlossenen Augen«, bestätigte Alex.
»Wir werden sehen«, bemerkte die Rothaarige. »Wir ziehen uns nur kurz um. Bis gleich.«
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