Alle Liebe dieser Welt. Marie Louise Fischer. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Marie Louise Fischer
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Документальная литература
Год издания: 0
isbn: 9788711718377
Скачать книгу
… um mich abzureagieren, um meine Gedanken zu ordnen … mir zu überlegen, wie ich nach diesem Gespräch meinem Mann gegenübertreten sollte!«

      »Sie können nicht erwarten, daß Ihnen das jetzt … nachdem Sie sich erst in ein ganzes Lügennetz eingewickelt haben … noch einer der Geschworenen abnimmt!«

      »Ich weiß«, sagte Carola Groß mit erstickter Stimme, »ich weiß ja, daß ich einen Fehler gemacht habe!« Mit einem plötzlichen Aufbegehren fügte sie hinzu: »Aber geglaubt hätte mir niemand, auch wenn ich von Anfang an die Wahrheit gesagt hätte! Alle halten mich für die Mörderin … auch Sie, Dr. Suttermann!«

      Der Rechtsanwalt erhob sich, griff nach seiner Aktentasche. »Wenn Sie dieser Überzeugung sind, Frau Groß, dann ist es wohl besser, ich lege die Verteidigung nieder!«

      Carola Groß starrte ihn mit halb offenem Mund und von Tränen geröteten Augen an, ein Bild des Jammers. »Sie wollen mich im Stich lassen?« fragte sie fassungslos. »In dieser Situation?«

      »Ich sehe keine Möglichkeit, Sie weiter zu verteidigen. Ich kann Ihrem Wort nicht mehr vertrauen, und Sie …«

      »Ich kann Sie nicht zwingen, mich weiter zu verteidigen«, erklärte Carola Groß mit überraschender Würde, »Sie müssen selber wissen, was Sie tun. Aber wenn Sie mich jetzt verlassen, werden Sie mit dafür verantwortlich sein, wenn ein Fehlurteil gefällt wird. Jeder wird den Schluß ziehen, daß Sie die Verteidigung deshalb niederlegen, weil Sie von meiner Schuld überzeugt sind.«

      Rechtsanwalt Dr. Suttermann zögerte. »Sie dürfen nicht glauben, daß ich mir keine Skrupel mache …«

      »Sie und Ihre Skrupel!« rief Carola Groß empört. »Gehen Sie, gehen Sie! Worauf warten Sie denn noch? Ich habe gelogen, ja! Ist das denn ein Verbrechen? Sind Sie sicher, daß Sie selber nicht auch lügen, zu jedem Mittel greifen würden, wenn Sie sich eingekreist, zu Tode gehetzt fühlten? Sie mögen ein guter Anwalt sein, aber Sie haben keinen Funken menschlichen Verständnisses, genausowenig wie der bösartige Staatsanwalt!«

      »Nun erlauben Sie aber mal, Frau Groß …«

      »Nein, nichts gar nichts erlaube ich! Ich habe nichts mehr zu verlieren, und deshalb darf und will ich so sprechen, wie es mir ums Herz ist! Sie haben mich bisher verteidigt, stimmt … aber warum haben Sie es getan? Weil es Ihr Beruf ist, weil ein Freispruch Ihr Ansehen hebt, weil Sie dafür bezahlt werden! Aber nicht eine Sekunde konnten Sie nachfühlen, wie mir zumute ist… was ein Mensch fühlt, der unschuldig auf der Anklagebank sitzt, dem ein gemeines Verbrechen, ein Giftmord, zur Last gelegt wird und der keine, aber auch keine Möglichkeit hat, seine Unschuld zu beweisen!«

      »Wenn Sie sich wenigstens an die Wahrheit gehalten hätten!«

      »Wenn, ja wenn! Wer glaubt mir denn die Wahrheit? Alles, was ich über meinen Besuch bei Annabelle Müller gesagt habe, ist die Wahrheit … und wollen Sie mir einreden, daß mir irgend jemand im Gerichtssaal, ein einziger Mensch … von den Richtern und Geschworenen … auch nur ein Wort geglaubt hat? Sie alle haben ebenso wie die ganze Öffentlichkeit ihr Urteil schon über mich gefällt, längst bevor es zu diesem Prozeß kam!« Carola Groß schwieg erschöpft. Ihre Schultern sanken vor, sie preßte, um ihre Beherrschung zurückzugewinnen, die Handflächen gegeneinander.

      »Ich habe niemals behauptet«, sagte Dr. Suttermann, einigermaßen aus der Fassung gebracht, »daß es leicht sein wird, einen Freispruch zu erzielen.«

      »Ja, aber jetzt haben Sie eingesehen, daß es unmöglich ist – und für aussichtslose Sachen sind Sie nicht … nicht wahr, Dr. Suttermann? Sie haben schon recht, legen Sie die Verteidigung nieder, und waschen Sie Ihre Hände in Unschuld. Vielleicht werden Sie das nächstemal einen Halbstarken verteidigen, der einen alten Mann über den Kopf geschlagen hat und ihn ausraubte – dem man aber nichts nachweisen kann. Das sind Fälle, die sich lohnen.«

      Dr. Suttermann straffte die Schultern. »Sie steigern sich da in eine Verbitterung hinein, die zwar menschlich verständlich, aber, was mich betrifft, geradezu beleidigend ist! Wenn Sie auf meinen Rat gehört hätten, wäre es niemals zu diesem Eklat gekommen.«

      »… und Sie wären nicht blamiert gewesen! Ja, ich weiß, ich habe mich falsch verhalten, und es tut mir leid. Was wollen Sie sonst noch von mir hören?«

      »Können Sie mir schwören, daß es keinen anderen dunklen Punkt gibt, den Sie mir verschwiegen haben?«

      »Können Sie mir schwören, daß Sie an meine Schuldlosigkeit glauben?«

      Der Rechtsanwalt und seine Klientin sahen sich sekundenlang starr in die Augen.

      Dann sagte Dr. Suttermann: »Ich werde mein Mandat nicht niederlegen!«

      »Und ich versichere Ihnen, daß ich nie mehr versuchen werde, die Tatsachen zu verschleiern«, versprach Frau Groß, »aber davon, daß mein Mann versucht hat, Kathi zu beeinflussen, habe ich wirklich nichts gewußt …«

      »Darüber werde ich noch persönlich mit Ihrem Gatten reden müssen!«

      Конец ознакомительного фрагмента.

      Текст предоставлен ООО «ЛитРес».

      Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.

      Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.

/9j/4AAQSkZJRgABAgAAAQABAAD/2wBDAAgGBgcGBQgHBwcJCQgKDBQNDAsLDBkSEw8UHRofHh0a HBwgJC4nICIsIxwcKDcpLDAxNDQ0Hyc5PTgyPC4zNDL/2wBDAQkJCQwLDBgNDRgyIRwhMjIyMjIy MjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjL/wAARCBAnDBwDASIA AhEBAxEB/8QAHwAAAQUBAQEBAQEAAAAAAAAAAAECAwQFBgcICQoL/8QAtRAAAgEDAwIEAwUFBAQA AAF9AQIDAAQRBRIhMUEGE1FhByJxFDKBkaEII0KxwRVS0fAkM2JyggkKFhcYGRolJicoKSo0NTY3 ODk6Q0RFRkdISUpTVFVWV1hZWmNkZWZnaGlqc3R1dnd4eXqDhIWGh4iJipKTlJWWl5iZmqKjpKWm p6ipqrKztLW2t7i5usLDxMXGx8jJytLT1NXW19jZ2uHi4+Tl5ufo6erx8vP09fb3+Pn6/8QAHwEA AwEBAQEBAQEBAQAAAAAAAAECAwQFBgcICQoL/8QAtREAAgECBAQDBAcFBAQAAQJ3AAECAxEEBSEx BhJBUQdhcRMiMoEIFEKRobHBCSMzUvAVYnLRChYkNOEl8RcYGRomJygpKjU2Nzg5OkNERUZHSElK U1RVVldYWVpjZGVmZ2hpanN0dXZ3eHl6goOEhYaHiImKkpOUlZaXmJmaoqOkpaanqKmqsrO0tba3 uLm6wsPExcbHyMnK0tPU1dbX2Nna4uPk5ebn6Onq8vP09fb3+Pn6/9oADAMBAAIRAxEAPwDyWmkZ NO6U33rMYmKSgk0CgApKWkoEHam96d2pvemAtFFNJoAdmjNMzRmgQ6lpAKAc0ALRRRQMKWm96UUC FpRSUUDHZp8b7Tk1F0pjE59qQGqFWaP3rOlj2yEVLFIY3A7VbMPnjKDmgDI2gdelWI1Dldq96uJp xJ+cqK17CK3iGCMn2oFymfZ6bNOwEfU9a6a10eGziEtw3zjkCk+329lFuRTvrLm1JruUs7cDpQao 2JLqHYSOAKwNQ1BTmNOQaZdTs8RjBHNY0oZBg9aYpsGlDOfahESQ4NQN8o4Bz3pivtNBi5WLzWBx uib8KrG1IY7k5qzY3Rjkz1NdfpmjDW8BcBiKHIaVzh47Z3bHl8Gti20wCLJ6mutvdBj0WLa2CRWJ l5pcQrnPUVDZrGNhkNrChBPJFatvGZBhuF7VYsNMWFDNPwR61l6rrsKM0UXUcU0yr2NN7lYIzGrZ 9qo3E7y8A1zqXk0spJBx61oQqoXcZRu9KYudNakM+nTtlkTOabBpNzLwy7a2YdV8ggH5vpWil9Fe MF5U0CUIsybLRkFyiqmZBXc6Np0GiwteXY5zwPf/ACKbbaTFZ25uxIC/YA81y+tarPckxEsOe4qL F2E8QeKrjUbho4f9WD6e1WLW+WWzEVx90jiuUlsmWVSrcHrWnMPJtIwucUWGmXpdHVkLwncp5xVJ 9FGwmNiJPSm2+rS2SfIePQ1uaXq8dyMugDHvQS9TDTSriPBeOnSW7r91dprvEmtIoQ5YNnqKztRu LK4jwilT70DcdDkWimx93NXtP88SoCuACKbNC65KOMdqmsWm81QeRUscUei6fF9rsUXuAKv2NmIZ iT1qt4dUpbqz45AroTCM7/UVLZRQu2AQ59K5S4OJ3K9STXSaiCQVFYFxauuGBGTWchom0S23XO89 R1rpRCD0PesbSIGTJZlyQK34o1CdeaEgbLEK9F9KueXkYqCAfPV/gYqrEXI1TbT160HmlFOwD+op QKRakAppEsMU9TzijFSomTVpEht5pwFOxShaqwCAU4UdKDQAuab3oo70CHjpTSaXtTSaBoQnFRs1 DsBUWcmpKHK1Sqc1Eq1KpGaaE9h6r81S0i4PNKatEi5ppOTSGgA0xMcKfTQKWqQgPNKKRRS96ACi iigAzTSMmnUUAGMCm96dTaAH5pD0pBzRQAUZxRRQAZoopcUwAUUCjpSYATxSCkPJpRUgLSEUtNc4 FNjQhanLTF5p4oQMXvSikpRVCA9aSnUhPBoAQ8imr3pQaAaTYAelMJp5NQs1Q2NCMMmjOBRnim53 Gs2WkNY7uKafn+WpCOPekjT5s00hkiR7FpwGaVvanKMCrSIYDpS4oxTqdhCClzxQelIaYCZpDzRT WNSyhetGcULSHrQIaVyakjBFItE0gjQmgCOWUhto78UwkQwse5pByokNROfNfHakygtIt5aVux4q 3945FJGm1cDpTwAtBL3FPSmk0pNNHJoAQLk1J04o4pDzQMXNHWm4pRwK