Sämtliche Werke von Shakespeare in einem Band: Zweisprachige Ausgabe (Deutsch-Englisch). William Shakespeare. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: William Shakespeare
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9788075833631
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Neffe und Romeos Freund

      TYBALT, Neffe der Gräfin Capulet

      Bruder LORENZO, ein Franziskaner

      Bruder MARKUS, von demselben Orden

      ABRAHAM, Diener im Hause Montague

      BALTHASAR, Romeos Diener

      [SIMSON, GREGORIO, PETER und andere DIENER im Hause Capulet ]

      SIMSON, Diener des Capulet

      GREGORIO, Diener des Capulet

      PETER, Diener von Julias Amme

      Drei MUSIKANTEN

      Ein PAGE des Paris ; ein weiterer Page

      Ein APOTHEKER

      CHORUS

      Ein Offizier

      Gräfin MONTAGUE , Ehefrau des Montague

      Gräfin CAPULET , Ehefrau des Capulet

      JULIA, Capulets Tochter

      [WÄRTERIN, früher ] Juliens Amme

       Bürger von Verona. Verschiedene Männer und Frauen, Verwandte beider Häuser. Masken, Garde, Wächter, Gefolge

       Die Szene ist den größten Teil des Stücks hindurch in Verona; zu Anfange des fünften Aktes in Mantua

      PROLOG

       Inhaltsverzeichnis

       Der Chorus tritt auf.

      CHORUS

       Zwei Häuser waren - gleich an Würdigkeit -

       Hier in Verona, wo die Handlung steckt,

       Durch alten Groll zu neuem Kampf bereit,

       Wo Bürgerblut die Bürgerhand befleckt.

       Aus dieser Feinde unheilvollem Schoß

       Das Leben zweier Liebender entsprang,

       Die durch ihr unglückselges Ende bloß

       Im Tod begraben elterlichen Zank.

       Der Hergang ihrer todgeweihten Lieb

       Und der Verlauf der elterlichen Wut,

       Die nur der Kinder Tod von dannen trieb,

       Ist nun zwei Stunden lang der Bühne Gut;

       Was dran noch fehlt, hört mit geduldgem Ohr,

       Bringt hoffentlich nun unsre Müh hervor.

      ERSTER AKT

       Inhaltsverzeichnis

       Inhaltsverzeichnis

       Ein öffentlicher Platz

       Simson und Gregorio, [zwei Bediente Capulets,] treten bewaffnet mit Schwertern und Schilden auf.

      SIMSON

       Auf mein Wort, Gregorio, wir wollen nichts in die Tasche stecken.

      GREGORIO

       Freilich nicht, sonst wären wir Taschenspieler.

      SIMSON

       Ich meine, ich werde den Koller kriegen und vom Leder ziehn.

      GREGORIO

       Ne, Freund, deinen ledernen Koller mußt du bei Leibe nicht ausziehen.

      SIMSON

       Ich schlage geschwind zu, wenn ich aufgebracht bin.

      GREGORIO

       Aber du wirst nicht geschwind aufgebracht.

      SIMSON

       Ein Hund aus Montagues Hause bringt mich schon auf.

      GREGORIO

       Einen aufbringen heißt: ihn von der Stelle schaffen. Um tapfer zu sein, muß man standhalten. Wenn du dich also aufbringen läßt, so läufst du davon.

      SIMSON

       Ein Hund aus dem Hause bringt mich zum Standhalten. [Mit jedem Bedienten und jedem Mädchen Montagues will ich es aufnehmen.] Ich habe bei jedem Bedienten und Mädchen der Montagues den Vorrang und nehme also die Mauerseite ein, [so daß ich nicht auf die schmutzige Straßenmitte treten muß.]

      GREGORIO

       Daran sieht man, daß du ein schwacher Sklave bist; denn der schwächste geht gegen die Mauer.

      SIMSON

       Das ist wahr; und daher werden die Weiber, da sie die schwächeren sind, immer gegen die Mauer gedrückt: folglich werde ich Montagues Bediente von der Mauer wegstoßen und seine Mädchen gegen die Mauer drücken.

      GREGORIO

       Der Streit ist nur zwischen unseren Herrschaften und uns, ihren Bedienten. [Es mit den Mädchen aufnehmen? Pfui doch! Du solltest dich lieber von ihnen aufnehmen lassen.]

      SIMSON

       Einerlei! Ich will barbarisch zu Werke gehn. Hab ichs mit den Bedienten erst ausgefochten, so will ich mir die Mädchen unterwerfen. [Sie sollen die Spitze meines Degens fühlen, bis er stumpf wird.] Ich werde sie ihrer jungfräulichen Häupter berauben.

      GREGORIO

       Die Jungfrauen enthaupten?

      SIMSON

       Jawohl, die Jungfrauen enthaupten oder ihnen die Jungfräulichkeit nehmen, nimm es in dem einen oder anderen Sinn, ganz wie du willt.

      GREGORIO

       Sie werden es sinngemäß aufnehmen müssen, die es zu spüren bekommen.

      SIMSON

       Mich sollen sie zu spüren bekommen, solange ich noch standhalten kann: und es ist bekannt, daß ich ein hübsches Stück Fleisches bin.

      GREGORIO

       Nur gut, daß du nicht Fisch bist, sonst wärst du ein ärmlicher Dörr-Hering. - Zieh nur gleich vom Leder: Da kommen zwei aus dem Hause der Montagues.

       [Abraham und Balthasar treten auf.]

      SIMSON

       Hier, meine Waffe ist blank. Fang nur Händel an, ich will den Rücken decken.

      GREGORIO

       Den Rücken? Willst du Reißaus nehmen?

      SIMSON

       Fürchte nichts von mir!

      GREGORIO

       Ne, wahrhaftig! Ich dich fürchten?

      SIMSON

       Laß uns das Recht auf unsrer Seite behalten, laß sie anfangen!

      GREGORIO

       Ich will ihnen im Vorbeigehn ein Gesicht ziehen, sie mögens nehmen, wie sie wollen.

      SIMSON

       Wie sie wagen, lieber. Ich will ihnen einen Esel bohren; wenn sie es einstecken, so haben sie den Schimpf.