Das Münster von Bad Doberan: Ein Juwel der Backsteingotik, kostbar ausgestattet! Die ehemalige Klosterkirche ist von einem hübschen kleinen Park samt Klostergebäuden umgeben
Was unternehmen?
Eine Fahrt mit der Kogge: Mit Anpacken ist gefragt auf der dreistündigen Tour mit der Wissemara ab Wismar Hafen.
Auf die Halbinsel Wustrow: Ein geführter Spaziergang bringt Sie auf das über viele Jahre abgeschottete ehemalige Militärgebiet.
Eine Fahrt mit dem Molli: Auf der Strecke Kühlungsborn über Heiligendamm nach Bad Doberan schnauft die altehrwürdige Dampfeisenbahn entlang der Küste.
Wo baden?
Boltenhagen: Fast vier Kilometer langer, feiner Sandstrand mit im Westen angrenzender Steilküste.
Kühlungsborn: Fast sechs Kilometer einladender Sandstrand, flankiert von einem schicken Yachthafen im Osten und riesigem Campingplatz im Westen. Dazwischen: Hotels, Restaurants und Strandimbisse ohne Ende.
Wo essen?
Reuterhaus und Alter Schwede: Die beiden Klassiker am Marktplatz in Wismar. Historisches Ambiente, deftige Mecklenburgische Küche.
Tilmann Hahn’s Gasthaus und Feinkost-Bistro: Der Sternekoch, der beim Weltwirtschaftsgipfel in Heiligendamm schon die Mächtigen dieser Welt bekochte, überzeugt mit einem fairpreisigen Konzept auf höchstem Niveau. In Kühlungsborn
Café Glücklich: Mit dem Namen ist eigentlich schon alles gesagt. In Wismar
Café Frieda: Nicht zwingend zum Essen (das kann man hier auch), aber unbedingt zu Kaffee und Kuchen empfehlen wir dieses wunderschöne Café auf der Insel Poel.
Was sonst noch?
Deck Beach Club & Restaurant: Chillen kann man auch herrlich an der Ostsee, z. B. nach einem langen Tag am Strand. Place to be für einen Aperitif!
Wismarca. 42.500 Einwohner
Klar zum Segel setzen! Auf der Wissemara
Wismars Altstadt, 2002 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt, erinnert in jeder Straßenflucht an die Blütezeit der Hanse: Nirgendwo sonst in Deutschland hat sich in dieser Geschlossenheit und auf einer so großen Fläche das Erscheinungsbild einer Hansestadt erhalten.
Angefangen vom Grundriss der Altstadt über zahlreiche Bürgerhäuser, das gotische Viertel und den Alten Hafen bis zu den beiden großen Kirchen St. Georgen und St. Nikolai sowie dem Turm von St. Marien, allesamt bedeutende Bauwerke der Norddeutschen Backsteingotik - überall ist der altehrwürdige Geist einer stolzen Hansestadt gegenwärtig. Aber auch aus den späteren Jahrhunderten sind sehenswerte Bauwerke erhalten: Im 16. Jh. entstanden in Anlehnung an die niederländische Renaissance z. B. die Wasserkunst auf dem Markt, der Fürstenhof und das Schabbellhaus; im 19. Jh. wurde das klassizistische Rathaus errichtet. Im Lauf der Jahrhunderte wurde im Stil der Zeit auch Bausubstanz verändert, wer es sich leisten konnte, „modernisierte“ sein gotisches Stadthaus. So präsentieren sich die Fassaden wie ein abwechslungsreicher Querschnitt durch die Architekturgeschichte: im ursprünglichen Backsteinrot mit gotischen Stufengiebeln, verputzt, farbig und die Giebel mit barockem Schwung gesetzt, dominiert von klassizistischer Strenge oder auch verspielt in Jugendstil-Manier verziert.
Zentrum der Altstadt ist der riesige Marktplatz. Hier und in den umliegenden Straßen und Sträßchen spielt sich ein großer Teil des innerstädtischen Lebens ab. Wismar ist auch eine relativ junge Universitätsstadt, rund 8000 Studierende sind hier eingeschrieben, hauptsächlich für Wirtschaft und Ingenieurswissenschaften. Einer der wichtigsten Arbeitgeber Wismars ist MV Werften mit der riesigen, blau-grünen Dockhalle vor den Toren der Stadt. Hier laufen heute vor allem luxuriöse Flusskreuzfahrtsschiffe, Cruise Liner (wie die Aida Vita oder die Columbus) und Megayachten vom Stapel. Daneben besitzt die Stadt einen gut frequentierten Handelshafen und ein Kreuzfahrt-Terminal. Doch trotz der vielen Studenten und Touristen ist Wismar insgesamt eine sehr ruhige Stadt, in manchen Ecken mäuschenstill. Den Leerstand an Wohnungen spiegeln die vielen Immobilienmakler wider. Seit 1990 hat Wismar mehr als 20 % seiner Einwohner verloren.
Stadtgeschichte
Die Stadt Wismar wurde 1229 erstmals urkundlich erwähnt. Die topografischen Voraussetzungen für eine Stadtgründung waren denkbar günstig. Die Bucht von Wismar, geschützt durch die vorgelagerte Insel Poel, ermöglichte den Ausbau eines versandungsfreien Hafens. Landseits schützten weite Sümpfe die junge Siedlung, und mitten hindurch führte die Handelsstraße von Lübeck nach Rostock und weiter in den Osten. Innerhalb kürzester Zeit entstand eine geradezu vorbildliche mittelalterliche Stadt: wehrhaft durch einen umschließenden Mauerring (ab 1276), handelsoffen aufgrund des günstigen Hafens und ehrgeizig, um mittels prachtvoller Bauten dem eigenen Selbstbewusstsein Ausdruck zu verleihen.
Die Basis für die rasante Entwicklung war der Handel. Ein bereits 1259 abgeschlossener Vertrag zwischen Lübeck, Rostock und Wismar sicherte die Handelswege zwischen den aufstrebenden Städten und bildete den Kern eines bald mächtigen Städtebundes, der Hanse . Als 1264/65 das Bündnis u. a. um Stralsund und Greifswald erweitert wurde, tagte der Prototyp des später traditionell in Lübeck stattfindenden Hansetages in Wismar.
Der Exportschlager der Stadt war das Bier. Nachdem Wismar von seinen Nachbarstädten aus dem Getreidemarkt gedrängt worden war, folgte man der lukrativen Strategie, den Rohstoff veredelt zu exportieren. 183 Brauereien sind für das Jahr 1464 in Wismar dokumentiert. Verschifft wurde das Wismarer Bier vor allem in die Niederlande und nach Flandern, aber auch nach Skandinavien, England und bis nach Portugal.
1350 war kein gutes Jahr für Wismar. Noch immer wütete die erste schwere Pestepidemie, als ein Stadtbrand zahlreiche Gebäude zerstörte. Doch die Hanse und damit auch Wismar standen in ihrer Blüte, sodass auf die niedergebrannten Ruinen schnell prächtige Backsteinbauten folgten, und es wurde mit dem monumentalen Bau der Kirche St. Nikolai (ab 1380) begonnen.
Mit dem Niedergang des mächtigen Städtebundes im 16. Jh. verlor auch Wismar an kaufmännischer Kraft. Einen (vorläufigen) Tiefpunkt erlebte die Stadt im Dreißigjährigen Krieg. Wismar, das um 1530 die Reformation eingeführt hatte, musste 1627 Albrecht von Wallenstein mit seinen kaiserlichen Truppen aufnehmen und versorgen, Abgaben zahlen und die Befestigungsanlagen ausbauen. 1632 belagerten die Schweden die Stadt, nahmen sie ein - und blieben. Bis 1803 (bzw. 1903) war Wismar schwedisch. Unter der Herrschaft der Drei Kronen wurden der Stadt zahlreiche Privilegien