Nach der Wanderung lockt das Café-Restaurant Seeterrassen.
Happurger Geschichtsweg Verlaufen können wir uns nicht, der See mit seinem Uferweg gibt die Richtung vor. So wandern wir vom Parkplatz am Café-Restaurant Seeterrassen vor zum Wasser und legen nach rechts los. Wir umrunden den See gegen den Uhrzeigersinn, wobei das natürlich andersherum genauso schön ist. Rund um den See hat der Tourismusverein Infotafeln aufgestellt. Sie berichten Wissenswertes aus der Lokalgeschichte. Das ist ein weiterer Pluspunkt für diese Wanderung, die dadurch noch interessanter wird. Überhaupt gibt es einiges zu schauen. Viele Wasservögel tummeln sich im See. Die Ufer sind gesäumt von mächtigen Weiden und Erlen, die zum Teil ganz schön nasse Füße bekommen, denn im Frühjahr steht das Wasser hoch im Stausee. Bald überqueren wir den Kainsbach und wenig später, unweit von Förrenbach, den Happurger Bach. Dann sind wir schon am Ostufer unterwegs und schreiten auf Happurg zu.
Am Fuße der Houbirg Jetzt wandern wir am Fuße des geschichtsträchtigen Bergrückens Houbirg entlang. Der relativ flache Berg war bereits von den Kelten bewohnt, die dort ein Oppidum, eine Befestigungsanlage mit Wall, errichteten. Aber Knochenfunde zeigen, dass dieser Platz bereits schon sehr viel früher, wahrscheinlich in der Bronzezeit, besiedelt war. Sehr traurig hingegen ist die jüngere Geschichte des Berges aus den Jahren 1944 und 1945. Unter dem Tarnnamen »Esche 1« mussten bei unmenschlichen Arbeitsbedingungen Zwangsarbeiter aus dem KZ-Außenlager Hersbruck, einem Außenlager des KZ Flossenbürg, in den Houbirg das Stollensystem »Doggerstollen« graben. In den unterirdischen Gängen sollte ein BMW-Flugzeugmotorenwerk entstehen. Bei den Bauarbeiten kamen 4000 Häftlinge ums Leben. Heute sind die Stollen zugemauert, aber zumindest profitieren Fledermäuse von den düsteren unterirdischen Gemäuern.
Happurg So erreichen wir etwas nachdenklich vorbei an der Staumauer den Ort Happurg. Der schnellste Weg zurück ist links über den Happurger Bach, den man an einem Wehr queren kann. Er führt uns zum stillgelegten Kraftwerk am Happurger Stausee mit seinem Umspannwerk und von dort aufwärts zum Rad- und Wanderweg parallel zur Autostraße. Wir können aber auch gerne noch eine Schleife durch das Dorf zum Marktplatz zurücklegen oder mit einem Abstecher nach rechts in zusätzlichen 20 Minuten die Andachtsstätte Doggerwerk besuchen. Sie ist über den Höhenweg zu erreichen. Nach der Besichtigung queren wir auf irgendeinem der Stege im Ort ebenfalls den Bach und erreichen dann über die Kainsbacher Straße auch den Fuß- und Radweg. Dieser verläuft zum Glück mit etwas Abstand zur Autostraße, sodass wir fast völlig verkehrsberuhigt zum Ausgangsort zurückkehren.
Das Dorf Happurg liegt direkt am Stausee.
Die Houbirg über dem Happurger See
Fast völlig flach geht es um den See.
Hersbruck mit seiner schönen Altstadt …
… und dem Schloss lohnt einen Besuch.
Bummel durch Hersbruck
Nach der Wanderung lohnt sich auf jeden Fall noch ein Besuch in der benachbarten Stadt Hersbruck, die durch ihre ungewöhnlich hübsche Altstadt, die Stadttore und das malerische Schloss einen ganz besonderen Charme besitzt.
4 Entlang der Pegnitz: erster Teil
Von Hohenstadt nach Vorra
Mal sanft und träge, dann wieder grummelnd und manchmal rauschend begleitet uns die Pegnitz auf ihrem Weg durch die Hersbrucker Alb. Wer die Augen unterwegs offen hält, entdeckt am Ufer des Wasserlaufes und auf den angrenzenden Wiesen und Feldern eine wunderschöne Flora und Fauna.
Wichtiges zur Tour
Tourencharakter
Sonnige Wanderung mit sehr wenig Schatten, meist eben entlang der Pegnitz. Den Rückweg treten wir mit der Bahn an, die fast stündlich verkehrt. Wer genügend Ausdauer besitzt, kann bis zum nächsten Bahnhof in Rupprechtstegen weiterwandern, das sind aber noch einmal weitere sechs Kilometer (siehe Tour 5). Alternativ kann man den Bus z. B. ab Artelshofen nehmen.
Ausgangspunkt
Hohenstadt (Mittelfranken), Bahnhof
GPS 49.517433, 11.491823
Endpunkt
Vorra, Bahnhof
Höchster Punkt
Ortsausgang Eschenbach, 363 m
Anfahrt
Bus/Bahn: Mit der Bahn nach Hohenstadt (Mittelfranken)
Auto: Von der A 9 Ausfahrt Lauf/Hersbruck, auf der B 14 über Hersbruck nach Hohenstadt. Der Bahnhof liegt nördlich des Ortes, es gibt einige Parkplätze.
Einkehr
In Vorra gibt es den Biergarten Inselblick, direkt an der Pegnitzinsel (Dienstag Ruhetag), sowie ein sehr nettes Café im Dorfladen Vogelbeere. Beide liegen in der Bahnhofstraße. Alternativ die Pizzeria Toni in der Hauptstraße.
Informationen
Erstes Ziel: Eschenbach Vom Bahnhof von Hohenstadt beginnen wir unsere Wanderung nach links Richtung Norden. Wenige Schritte später sind wir mitten in der Natur, und der Weg führt über die Felder. Rechts von uns fließt die Pegnitz, der wir uns mal mehr und mal weniger nähern. Ihr Ufer ist von dicken Weiden, Erlen und Eschen gesäumt. Vor uns liegen die Häuser von Eschenbach, auf die wir einfach zusteuern. Wir erreichen den Ort an seinem Sportplatz. In die Fahrstraße biegen wir rechts ein, queren die Pegnitz und folgen danach gleich links der leicht ansteigenden Straße (Radwegschild Neuhaus). Am Ende der Bebauung von Eschenbach wird unser Weg wieder zu einem Feldweg, der uns nun im Auf und Ab entlang der Gleise führt.
Über Alfalter nach Vorra Die Pegnitz erahnen wir bei diesem Streckenabschnitt nur, denn wir wandern ein gutes Stück oberhalb der Talsohle. Kurz vor Alfalter queren wir die Gleise und nähern uns wieder dem Fluss. Dabei bleiben wir jedoch am rechten Ufer und biegen noch vor der Pegnitzbrücke auf den Wanderweg nach rechts ein. Jetzt sind wir wieder direkt am Wasser. An der kleinen Staustufe lockt eine Rastbank – auf jeden Fall ein schönes Plätzchen zum Verschnaufen. Danach geht es einfach weiter flussaufwärts. Gut, wer jetzt einen Sonnenschutz dabeihat, denn es gibt hier keinen Schatten. Wir passieren den Weiler Düsselbach und kurz darauf unterqueren wir die Bahn. Jetzt wird es etwas schattiger und schließlich erreichen wir auf der Straße Am Schloßpark das Ziel unserer Tour, Vorra. Die Straße endet unweit der etwas trutzigen Marienkirche in der größeren Hirschbacher Straße. Auf ihr geht es nach links, am Schloss vorbei und über die Pegnitz. Die nächste Straße rechts ist bereits die Bahnhofstraße, die uns zum Bahnhof bringt, sofern uns nicht vorher der Biergarten Inselblick ausbremst. Eine schöne Alternative ist auch das nette Café im Dorfladen Vogelbeere.
Eschenbacher Schloss