An der Pegnitz bei Velden (Tour 5)
Zwei Flüsse – zwei Täler
Zwei lange Täler durchziehen unser Wandergebiet. Im Süden ist es die Pegnitz mit den Orten Lauf, Hersbruck, Neuhaus und Pegnitz. Im Norden hingegen formte die Wiesent das Tal, in dem Forchheim, Ebermannstadt, Gößweinstein, Waischenfeld und Hollfeld liegen. Das ganze Land ist bestens für den Fremdenverkehr erschlossen. Gelegenheit zur Übernachtung findet man nicht nur in den Städten, sondern in allen größeren Dörfern. Auch für die Camper gibt es reichlich Campingplätze und Stellplätze. Fast überall stehen Gasthäuser, die oft ihre eigene Brauerei im Haus haben. Franken ist für seine vielen Hausbrauereien berühmt, die alle ein ausgezeichnetes Bier auf den Tisch stellen.
Charakterzüge
Typisch sind auch die vielen Burgen und Ruinen, die immer an Punkten stehen, die eine weite Sicht über das Tal gewährten – so konnte jeder Burgherr sein Land bestens kontrollieren. Noch etwas ist charakteristisch für die Fränkische und Hersbrucker Schweiz: ihre zahlreichen Höhlen. Es gibt gut erschlossene, für die man Eintritt bezahlen muss. Das lohnt sich, denn man betritt eine fremde Welt mit Stalagmiten und Stalaktiten – obskure Kalkgebilde –, die meist durch geschickte Beleuchtung richtig zur Geltung kommen. Es gibt aber auch große und kleine Höhlen, in die man einfach hineingehen kann. Das ist spannend, denn man fühlt sich wie ein Pionier. Gut, wer hier eine Taschenlampe dabeihat, aber trotzdem muss man aufpassen, denn das Betreten erfolgt immer auf eigene Gefahr!
Noch etwas Besonderes hat das Land zu bieten: Unübersehbar sind die vielen, häufig skurrilen Felsformationen. Türme, Pilze, Nadeln, Säulen und seltsam geformte Buckel aus hartem Felsen ragen vielerorts unvermittelt aus dem Boden in den Himmel. Die Fantasie gibt ihnen oft ausgefallene Namen, die manchmal mit überirdischen Mächten in Verbindung gebracht werden. Dabei ist die Erklärung dieser Formen sehr einfach. Sie bestehen aus härteren Gesteinsschichten als die Umgebung und sind bei der Erosion der Erdoberfläche einfach stehen geblieben.
Pottenstein liegt im Herzen der Fränkischen Schweiz.
Wandern ohne Altersgrenzen
Für das »Wandern im besten Alter« gibt es einige Verhaltensregeln zu beachten und zu beherzigen, was vor allem für absolute Wanderanfänger wichtig ist. Dieses Buch führt zwar nicht in alpine Regionen, aber auch Franken ist sehr hügelig und, wie in der Einleitung beschrieben, von vielen Felsen durchzogen. So verlaufen unsere Routen nicht immer auf breiten Wanderwegen, sondern auch auf Pfaden, steinigen Wegen und Waldstrecken. Manchmal muss man sogar schwindelfrei oder trittsicher sein – das ist aber aus dem Tourencharakter zu entnehmen. Viele gute, allgemeine Tipps gibt es übrigens auf der Website des Deutschen Alpenvereines: www.alpenverein.de.
Touren
Selbstverständlich wissen wir, dass jeder von uns die Anstrengung bei einer Wanderung unterschiedlich stark empfindet. Aus eigener Erfahrung können wir auch sagen, die erste Tour in jeder neuen Saison ist immer die schwerste! Wir haben uns sehr bemüht und 30 Touren zusammengestellt, von denen wir überzeugt sind, dass sie keinerlei Schwierigkeiten beinhalten. Aber bei einer so großen Bandbreite an verschiedenen Touren ist eine Einteilung in die drei Bereiche »leicht – mittel – schwer« nicht einfach. Wir haben uns entschieden, dass Touren, die mehr Höhenmeter beinhalten, automatisch mehr Kondition erfordern und somit von uns immer als schwieriger eingestuft wurden. Der trainierte Wanderer mag vielleicht über diese Einstufung schmunzeln, aber grundsätzlich gilt ja beim Wandern immer, Rücksicht auf den Langsameren und Schwächeren zu nehmen. Deshalb gilt für alle, die noch nicht viel Wandererfahrung haben: unbedingt mit den einfachen Touren beginnen! Steigern kann man sich immer.
Schwierigkeitsgrade
Gehzeiten und Höhenangaben
Wir haben uns sehr um genaue Zeit- und Höhenangaben bemüht. Alle aufgeführten Zeiten verstehen sich als reine Gehzeit. Pausen und Zeit für Besichtigungen sind nicht mit eingerechnet. Ein ausreichendes Zeitfenster für Unvorhersehbares wie Wetteränderungen, unpassierbare Wege oder ungeplante Umwege sollte man immer einkalkulieren. So kommen wir sicher vor Einbruch der Dunkelheit ans Ziel.
Ausrüstung
Feste Wanderstiefel (oder Trekkingschuhe) sind Grundvoraussetzung für sicheres Wandern. Falsches Schuhwerk (Halbschuhe, Turnschuhe etc.) bieten niemals genügend Halt und sind Auslöser für viele Unfälle. Teleskopstöcke sind vor allem beim Abstieg bequem und entlasten die Gelenke. Bei der Auswahl des Rucksackes ist es am besten, sich ein passendes Modell von einem Fachhändler empfehlen zu lassen. Neuartige Belüftungssysteme verhindern einen verschwitzten Rücken, und Kleinigkeiten wie Kartenmaterial oder Trinkflaschen sind in Außenfächern immer griffbereit. Die Hüftgurte oder Brustriemen gehören verschlossen, denn nur so nützt man den Tragekomfort aus und entlastet überdies den Rücken. Bequeme Wanderkleidung aus Funktionsmaterial ist praktisch und spart Ersatzwäsche, denn sie trocknet schneller. Grundsätzlich gilt das »Zwiebelprinzip«: Unterhemd–T-Shirt–Bluse/Hemd–Pullover–Jacke. Vor allem eine wärmende Jacke wie z.B. ein Windstopper oder eine Wetterschutzjacke darf in unseren Breitengraden eigentlich nie fehlen. Für einige der Touren darf man im Sommer seine Badesachen einpacken. Darüber hinaus sollte man Sonnenschutz – Sonnencreme sowie eine Kopfbedeckung oder Sonnenbrille – immer dabeihaben. Praktisch ist auch ein Insektenabwehrmittel, am besten mit Zeckenschutz (Beine einsprühen nicht vergessen!). Vernünftig ist ein Handy sowie ein winziges Erste-Hilfe-Täschchen mit Rettungsfolie (Fachhandel), das gut im Rucksack liegt und nicht viel Platz wegnimmt.
Eine besonders schöne Jahreszeit zum Wandern in der Fränkischen Schweiz ist das Frühjahr, wenn unzählige Obstbäume blühen.
Wanderkarten
Die Karten im Buch zusammen mit der Beschreibung im Text sind eigentlich ausreichend. Wer aber die Tour verlängern oder abkürzen will, dem tut eine zusätzliche Wanderkarte zur Orientierung gut. Wir haben sehr gute Erfahrungen mit den Kompasskarten gemacht, die noch dazu den Vorteil haben, dass sie bei uns fast überall erhältlich sind. Die drei Karten Südliche Fränkische Schweiz Nr. 171, Nördliche Fränkische Schweiz Nr. 165 und Nürnberg Nr. 163, alle im Maßstab 1:50 000, decken das ganze Gebiet ab.
Einkehr und Verpflegung
Zu einer Wanderung gehört eine leckere Brotzeit. Es gibt wunderschöne Picknick- und Raststellen