Fear Street 51 - Schuldig. R.L. Stine. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: R.L. Stine
Издательство: Bookwire
Серия: Fear Street
Жанр произведения: Книги для детей: прочее
Год издания: 0
isbn: 9783732014767
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musste grinsen. Lisa meckerte immer über Steve und machte ihn ständig runter. Aber wenn es klingelte, flitzte sie los. Sie war total verrückt nach ihm.

      Ohne es zu merken, hatte Meg wieder Tonys Nummer gewählt. Diesmal ertönte das Freizeichen. „Hallo?“

      „Hi, Tony. Ich bin’s.“

      „Oh, hi.“ Er klang merkwürdig, irgendwie zerstreut und ganz durcheinander.

      „Ich hab eben einen richtig unheimlichen Anruf bekommen. Irgendjemand hat mich davor gewarnt, die Party für Ellen zu geben.“

      „Mich auch!“, rief Tony.

      „Was?“

      „Ja. Bei mir hat gerade jemand angerufen, der so komisch geflüstert hat. Ich glaube, es war ein Typ. Aber ich kann es nicht genau sagen. Es hätte auch ein Mädchen sein können.“

      „Und was hat dieser Jemand gesagt?“

      „Ich sollte nicht bei der Party mithelfen. Er meinte, ich könnte sowieso nicht mitfeiern, wenn sie stattfinden würde. Weil ich dann nämlich im Krankenhaus wäre.“

      „Da spielt uns doch nur jemand einen dummen Streich, oder?“

      „Ich weiß nicht, Meg. Wer immer es war, er klang so, als würde er es ziemlich ernst meinen.“

      „Ach, komm schon. Glaubst du wirklich?“ Meg war enttäuscht, weil Tony das Ganze nicht auf die leichte Schulter nahm. Sie hatte mehr Gelassenheit von ihm erwartet. Sie wollte, dass er ihr sagte, es sei nur ein dummer Streich gewesen, dass sie das Ganze einfach vergessen solle. Warum klang er eingeschüchterter als sie?

      „Was glaubst du, wer es war, Meg?“

      „Ich weiß nicht. Vielleicht jemand aus der Schule, der Überraschungspartys bescheuert findet.“

      „Kann sein.“ Tony klang nicht sehr überzeugt. „Aber wir kennen niemanden, der so was Blödes machen würde. Was wäre, wenn … also, wenn …“

      „Wenn was, Tony?“, fragte Meg ungeduldig.

      „Ich weiß nicht. Vielleicht sollten wir die Sache doch ernst nehmen. Du weißt schon, die Polizei anrufen oder so.“

      „Was? Spinnst du?“, rief Meg wütend. „Ich würde nie im Leben …“

      „Ich mach mir doch bloß Sorgen um dich. Das ist alles“, unterbrach er sie. „Ich möchte nicht, dass dir irgendein Irrer wegen dieser blöden Party was Schreckliches antut.“

      „Das ist keine blöde Party“, brüllte Meg. „Es ist eine Überraschungsparty für Ellen. Für meine beste Freundin. Und ich werde mich von so einem widerlichen Anruf nicht davon abhalten lassen, das zu tun, was ich mir vorgenommen habe.“

      Nach einer langen Pause stimmte Tony ihr zu. „Okay, du hast recht. Ich war wohl zu ängstlich.“

      „Tut mir leid. Ich wollte dich nicht anschreien“, sagte Meg und zwang sich, ihre Lautstärke runterzuschrauben.

      „Soll ich … äh … soll ich vielleicht rüberkommen und dich ein bisschen trösten?“, fragte Tony. Es hörte sich eher nach einer Bitte als nach einer Frage an.

      Meg lachte. „Nein. Eigentlich dürfte ich nicht mal mit dir telefonieren. Ich müsste dringend an meinem Psychoreferat sitzen.“

      „War das ein Ja?“

      „Nein. Das war ein eindeutiges Nein.“

      „Aber du hast Ja gemeint, stimmt’s?“

      Meg lachte wieder. Es war schön, mal wieder mit Tony rumzualbern. „Ich meinte Nein. Wirklich.“

      „Du brauchst doch ein bisschen Trost, oder?“

      „Nein. Lass mich in Ruhe. Ich brauche ein bisschen Zeit zum Schreiben. Ich …“

      „Glaubst du wirklich, dass du dich jetzt auf dein Referat konzentrieren kannst?“

      „Ja. Kann ich.“

      „Du hast Ja gesagt. Ich hab’s genau gehört!“

      Meg lachte. „Ich sagte Nein.“

      „Aber du hast Ja gemeint.“

      „Na ja … vielleicht.“

      „Vielleicht? Ein Vielleicht reicht mir schon“, rief Tony glücklich. „Ich bin gleich bei dir.“

      „Okay“, sagte Meg und war genauso glücklich wie er.

      3

      Montagnachmittag

      Meg legte ihr Geschichtsbuch vor sich auf den Tisch und blickte sich in dem großen Stillarbeitsraum um, in dem die Schüler unter Aufsicht ihre Hausaufgaben machen sollten. Was war das für ein Lärm dahinten? Sie stellte fest, dass es nur Steve und sein Freund David aus dem Turnerteam waren, die auf einem der Tische komische Verrenkungen machten.

      Ganz vorn im Raum stand ein kleines Pult für die Aufsicht, an dem im Moment niemand saß. Mrs Frankel kam immer zu spät, sodass Steve und David genug Zeit hatten, ihre Späßchen abzuziehen.

      „Hi“, sagte Sue und winkte Meg flüchtig zu, während sie zu ihrem Platz in der Reihe hinter ihr ging.

      „Hi“, antwortete Meg und durchwühlte auch schon ihre Tasche nach den Einladungskarten, die sie für die Party gekauft hatte.

      „Dieser blöde Mathelehrer hat immer noch nicht kapiert, dass das Schuljahr schon fast zu Ende ist“, beschwerte sich Sue. „Er hat heute Morgen noch mal mit einer ganz neuen Unterrichtseinheit angefangen. Das wäre doch wirklich nicht nötig gewesen!“

      „So ’n Pech“, murmelte Meg. Eigentlich wusste sie gar nicht, wo Sues Problem lag. Sie wusste nur, dass ihre Freundin die Schule, Mathe und allgemein jede Art von Arbeit hasste. Sue kam nie in den Hausaufgabenraum, ohne über irgendwas zu meckern.

      „Wie findest du die?“, fragte Meg und hielt die Packung mit den Einladungskarten hoch.

      „Was ist das?“, fragte Sue, während sie dunkelroten Lippenstift auf ihren vollen Lippen verteilte.

      „Einladungskarten. Für Ellens Party. – Ist das eine neue Lippenstiftfarbe?“

      „Ja, die hab ich in einer Zeitschrift gesehen. Wie findest du sie?“

      „Sehr … äh … auffallend.“

      „Meg, bist du sicher, dass diese Party eine gute Idee ist?“ Sue ließ den Lippenstift in ihre Tasche fallen und suchte nach einem Taschentuch.

      „Keine Ahnung. Ich glaube schon. Es wäre doch nett, Ellen dadurch zu zeigen, dass wir sie immer noch mögen. Schließlich waren wir drei immer die besten Freundinnen. Und Ellen war so lange mit Evan zusammen, dass sie schon fast zu eurer Familie gehört hat.“

      Meg bereute ihre Worte sofort. Sue warf ihr einen bitteren Blick zu. Sie tupfte sich mit dem Taschentuch die Lippen ab und sagte keinen Ton. Erst als Meg sich schon wieder umgedreht hatte, meinte sie: „Wie willst du denn Einladungen verschicken, wenn du noch gar nicht weißt, wo die Party stattfinden soll?“

      „Ich hatte eine super Idee“, sagte Meg. „Du weißt doch, dass die Firma meines Vaters gerade das alte Halsey Manor Herrenhaus saniert hat. Er meinte, wir könnten dort feiern, wenn wir versprechen, hinterher alles wieder perfekt aufzuräumen.“

      „Das alte Herrenhaus im Fear-Street-Wald?“, rief Sue überrascht. „Puh! Es ist aber ganz schön unheimlich da. Warum willst du denn …“

      „Das Haus ist fast komplett renoviert worden. Von innen ist es so gut wie neu. Und überleg doch mal, wie cool es ist, wenn keine Erwachsenen in der Nähe sind.“

      Ohne Erwachsene zu feiern, fand Sue auch gut. Aber nicht in der Fear Street. Während sie noch protestierte, kam Mrs Frankel in den Raum und forderte alle auf,