SUB ZERO. Matt James. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Matt James
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783958355163
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des Schiffes … was seine Tochter beinhaltete.

      Gianna hatte ihre Hände in jedem Hightech-System an Bord, was bedeutete, dass er jeden Moment einen Anruf von ihr bekommen würde.

      Sein Ohrhörer piepste.

       Wenn man vom Teufel spricht …

      »Dad?«

      »Nicht jetzt, Gigi«, erwiderte House und beendete das Gespräch.

      Der einzige Grund, warum sie sich bei ihm meldete, war der Taucher in dem Panzer-Tauchanzug. Cole Triplett hatte nämlich bereits am zweiten Tag auf See Gefallen an Gianna gefunden. Normalerweise hätte House diese Art von Verbrüderung sofort unterbunden, aber hinsichtlich ihrer Depressionen hatte er ihr etwas Gutes tun wollen, sozusagen zum Wohle aller.

      Außerdem arbeiteten House und Gianna nicht für die Navy. Sie waren von DARPA angestellt worden. Falls er also in Zukunft eine Ausrede bräuchte, würde er diese wählen. Es gab dort nämlich keine Regeln, die Beziehungen zwischen Mitarbeitern verboten, zumindest seines Wissens nach nicht.

      Aber falls die Sache mit Trip schlecht endete, solange sie noch auf dem Wasser waren, wäre der anstehende Sturm nicht das einzige Unwetter, das die Crew der Endeavor ertragen müsste.

       Es gibt nichts Schlimmeres als die Rache einer geschmähten Gianna.

      Kapitel 2

      Gianna hatte schon dreimal versucht, ihren Vater über das System zu erreichen, während er zum Tauchhangar unterwegs war, um sicherzustellen, dass Donovan seinem Befehl auch Folge leistete. Eigentlich hatte er auf der Brücke bleiben wollen, aber er glaubte irgendwie nicht daran, dass der Wissenschaftler seiner Anweisung auch wirklich folgte.

      Bisher hatte er jeden weiteren Anruf von Gianna abgewiesen. House war die einzige Person an Bord, die über dieses Privileg verfügte. Die anderen Besatzungsmitglieder konnten sich gegenseitig abweisen, aber niemand konnte House ein Gespräch verweigern. Nicht einmal Donovan.

      Das bereitete House die meiste Freude daran. Es war eines der wenigen Dinge, die er Donovan voraushatte. Da er für jedermanns Wohlergehen hier an Bord verantwortlich war, hielt House es für unerlässlich, jeden zu jeder Zeit kontaktieren zu können.

      Donovan hingegen sah es als eine Methode an, die Leute zu kontrollieren.

      House schüttelte den Kopf und legte seine Hand an die luftdichte Tür. Dahinter lag der Tauchhangar mit dem verschließbaren Moonpool, der den Zugang zu den eisigen Gewässern der Antarktis ermöglichte. House fühlte sich durch die dicken Ärmel seiner Winterjacke ganz schön eingeschränkt, aber angesichts der extremen Kälte, die von der anderen Seite der Tür in das Schiff drang, wollte er nicht darauf verzichten.

      Es war wirklich unfassbar kalt.

      Begleitet von einem Zischen und dem Wusch eisiger Luft trat House mitten ins Chaos. Jeder einzelne der acht Menschen, die in diesem Hangar stationiert waren, rannte gerade panisch umher und schrie die anderen an. House konnte von dem Durcheinander allerdings kaum etwas erkennen, denn er wurde von einem gleißenden, pulsierenden blauen Licht in der Mitte des Raums geblendet.

       Ist das wieder irgendein neues Spielzeug?

      Die DARPA-Ingenieure ließen sich nämlich ständig neue Spielereien einfallen, die sie dann auf dem offenen Meer testeten. Da House die Quelle des Lichts nicht ausmachen konnte, nahm er an, dass es irgendeine ihrer Erfindungen war, die gerade verrückt spielte.

      Aber dann hörte er Trips Stimme durch den Lautsprecher des Hangars brüllen und ihm wurde klar, dass DARPA dieses Mal nicht dafür verantwortlich war. Irgendetwas war ganz gehörig schiefgelaufen und ganz und gar nicht zum Lachen.

       Der Taucheranzug?

      Mit der Hand vor dem Gesicht, um seine Augen gegen das starke Licht abzuschirmen, stieg House den Gang hinunter, ganz behutsam, eine Stufe nach der anderen. Er wollte nichts lieber, als mit Entschlossenheit und geballten Fäusten hinunterzustürmen. Denn Trip war ein fähiger Matrose, der auch unter Stress hochdiszipliniert war – besonders unter Wasser und in Schwierigkeiten. Die Tatsache, dass der Mann jetzt so schrie, beunruhigte House deshalb zutiefst.

      Die Treppe bog jetzt nach links ab und führte in die entgegengesetzte Richtung. Als House auf dem Absatz ankam, warf er durch die Lichtblitze hindurch einen kurzen Blick auf das Geschehen unter ihm. Trip steckte, wie er vermutet hatte, immer noch in dem Taucheranzug. Jeder, der nicht gerade ein Terminal bediente oder zu einem Stück Ausrüstung eilte, war um das Becken der Endeavor versammelt. Was auch immer hier gerade vor sich ging, es passierte in oder um den Pool herum.

      Das Becken besaß zwei beheizbare, einfahrbare Doppeltüren. Die innere Tür gewährte dem Taucher Zugang zu dem Schiff. Wenn die äußere Tür aufging, drang der Ozean hinein. Den Raum dazwischen nannten sie Fegefeuer.

      Die Endeavor war der Himmel.

      Der Ozean war die Hölle.

      Bis er sicher sein konnte, was genau los war, musste House die Situation behandeln, als wäre sie lebensbedrohlich. Also übersprang er die letzten vier Stufen und sprintete auf die Mitte des Raumes zu. Als er gerade im Begriff war, einen Befehl zu brüllen, stocherte einer der Männer mit einem langen Metallrohr an Trips Helm herum.

      Was zur Hölle tut er da?, fragte sich House, der immer noch nicht in der Lage war, das Ereignis einzuschätzen. Doch sobald das Metallrohr die Quelle des Lichts berührte, begann dieses sofort nachzulassen und House bekam ihren Fang endlich zu Gesicht.

      »Das ist ein Scherz, oder?«, fragte er fassungslos, als er dem Matrosen mit dem Metallrohr einen Blick zuwarf. »Haben Sie gerade wirklich einen Oktopus betäubt?«

      Das Crew-Mitglied namens Jordan reagierte nur mit einem Schulterzucken. Genau wie House war er offensichtlich extrem durcheinander und brachte deshalb keine vernünftige Antwort zustande. Die Kreatur gab jetzt eine letzte Reihe von rhythmischen Lichtpulsen von sich, bevor sie auf den Boden des Hangars rutschte.

      Einen Moment lang rührte sich niemand … solange, bis eine Stimme, die House nur äußerst ungern vernahm, aus der Luke über ihm drang.

      »Fangt das Exemplar ein und bringt es sofort in mein Untersuchungslabor am Oberdeck.«

      Seth Donovan!

      House trat zur Seite, als Donovans Team mit einer ganzen Reihe von Ausrüstungsgegenständen heraneilten. Sie schienen eine Art mobilen Wassertank dabei zu haben. Ein Mann hielt einen Schlauch in das Wasser zu Houses Linken, während eine Frau eine Reihe von Schaltern betätigte und anschließend einen großen, roten Knopf drückte.

      Es schien so, als würde das Betäubungsmittel, das dem Oktopus verabreicht worden war, nicht allzu lange wirken. Der Tank ähnelte einem umgedrehten Aquarium, aus dem drei Schläuche herausragten. Der Boden war rechteckig und wurde versiegelt, sobald die Kreatur hineingesetzt worden war. Dann strömte eisiges Antarktis-Wasser in das Gefäß.

      House hörte ein Zischen und dann …

      »Was zur Hölle war das, Sir?«

      Er wandte sich dem Matrosen in dem Panzer-Tauchanzug zu. Trip passte mit seinem schlanken Körperbau und der dicken Hornbrille rein äußerlich viel besser zum Wissenschaftsteam, aber seine Erfahrung mit dem Panzer-Tauchanzug machte ihn zum besten Mann für diesen Job. Trip hatte auch bei einigen Verbesserungen geholfen, lange bevor sie in See gestochen waren, und hatte außerdem eine irrsinnige Menge an Tauchstunden in dem Anzug angesammelt.

      Ähnlich wie Gianna war er äußerst intelligent, aber genauso wie House zog er die Freiheit, die das offene Meer ihm bot, einem Schreibtischjob oder einem Labor vor. Der junge Mann hätte sich garantiert in beiden Umgebungen hervorgetan und wäre wesentlich schneller vorangeschritten als die meisten anderen seines Alters.

      Hier hat er beides, dachte House und lächelte. Trip tat sich auch auf der Endeavor hervor und hatte House auf einer Vielzahl von Gebieten beeindruckt, vor allem