„Außer John Friedman?“ Lucy stirbt fast vor Neugier, das spüre ich.
Bombe abwerfen! „Skip Warner. Und rate, mit wem er verheiratet ist? Mit Joley McGowan.“
„Ach, das weiß ich schon längst. Erzähl mir was Neues, Becca.“
„Das wusstest du?“ Ich springe vom Stuhl auf. „Und warum weiß ich es dann nicht? Was bist du eigentlich für eine Freundin?“
„Sorry, ich wollte es dir erzählen. Hab ich wohl vergessen.“ Sie klingt betreten und reumütig, aber so leicht lasse ich sie nicht davonkommen.
„Dann vergesse ich wohl auch, dir zu erzählen, was Dylan gestern zu mir gesagt hat.“
„Was? Neuigkeiten von Dylan – komm schon, die kannst du nicht einfach für dich behalten. Details bitte, Details!“ Sie winselt wie der Stoffpudel meiner Tante May.
„Pech aber auch. Nein. Du wirst wohl warten müssen.“
„Meinetwegen. Aber dann will ich Details, jede Kleinigkeit, bis hin zur Marke seines T-Shirts.“ Das ist wieder ihre normale Stimme, dem Himmel sei Dank.
Ich lache über ihre Verzweiflung. „Okay, du kriegst die Details.“ Um ehrlich zu sein: Ich kann es selbst kaum erwarten, ihr alles zu erzählen.
Ich recke mich und gehe ans Fenster. Der Tag ist traumhaft schön. Verlockt geradezu dazu, die Arbeit hintanzustellen. Ich werfe einen Blick auf meinen Wagen auf dem Parkplatz und frage mich, ob ich flüchten kann. Wart mal, hey, grade steigt Veronica in ihr Auto – zusammen mit Mike.
„Lucy.“ Ich flüstere.
„Was?“, wispert sie zurück.
„Attila fährt gerade weg – zusammen mit Mike Perkins.“
„Ach ja?“
„Glaubst du …?“
„Stopp. Keinen Schritt weiter, Becca. Das bringt dich nur auf giftige Gedanken. Du weißt nichts Genaues und du solltest nicht mutmaßen.“
Ich beobachte, wie Attilas Auto vom Parkplatz rollt und nach Süden davonfährt. „Du hast recht.“
„Aber davon fühlst du dich noch nicht besser, stimmt’s?“, sagt Lucy sanft.
„Nicht wirklich. Aber weißt du, ich hoffe, es ist nichts dran. Mike ist verheiratet und hat kleine Kinder.“
Plötzlich ist mir schwer ums Herz. Nicht nur meinetwegen, sondern für Mike Perkins und Veronica Karpinski. Sie lebt ein trauriges Leben, aber sie glaubt, sie hat das große Los gezogen. Eines Tages wird sie in den Ruhestand gehen müssen und Casper & Company wird es wohl kaum kümmern, dass sie allein in ihrem Haus am Fluss hockt, wo kein Mensch sie besucht.
Es war die Angst, eine zweite einsame Veronica zu werden, die mir den klaren Blick auf Chris Wright getrübt hatte. Und dann dieses unaufhörliche Ticken meiner biologischen Uhr.
Lucy unterbricht mich in meinen Überlegungen. „Becca, ich habe in ein paar Minuten ein Telefoninterview.“
„Ja, ich muss auch was tun.“ Ich werfe einen Blick auf den Schreibtisch. „Sehen wir uns heute Abend? Ich hätte Lust, shoppen zu gehen.“
„Old Navy macht heute einen Sonderverkauf.“
„Das ist ein Wort. Wann? Halb sieben?“
„Besser sieben. Ich hab viel zu tun.“
Ohne Managerverpflichtungen, die auf mir lasten, habe ich auch keinen Grund mehr, länger im Büro zu sein als nötig. „Ich bin dann schon da. Du findest mich.“
„Und vergiss nicht wegen morgen Abend.“
Ich muss eine Sekunde überlegen. Ach ja. Dienstag. Das berüchtigte Treffen der HSS – Himmlischen Single-Sistas.
„Wir vermissen dich.“
Tja, die lieben Schwestern. Ich war nicht mehr bei diesen Treffen, seit ich etwa drei Monate mit Chris zusammen war. „Selbe Zeit, selber Ort?“
„Was denn sonst?“
„Dem Himmel sei Dank – manche Dinge ändern sich nie.“ Ich lege auf, schenke mir Wasser in ein Glas ein und öffne das Angebot für Holloway.
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