Rachel Hauck
Becca
Liebe ist nichts
für Feiglinge
Roman
Deutsch von Renate Hübsch
Originaltitel: Georgia on Her Mind
© 2014 Forget-Me-Not Romances
Smashwords Edition
© der deutschsprachigen Ausgabe:
2017 Brunnen Verlag Gießen
Lektorat: Konstanze von der Pahlen
Umschlagfoto: mauritius images / Cultura / Dean Northcott; shutterstock
Umschlaggestaltung: Daniela Sprenger
Satz: DTP Brunnen
ISBN Buch 978-3-7655-2072-3
ISBN E-Book 978-3-7655-7474-0
Inhalt
Kapitel 17
Kapitel 1
An: ALLECasperCo.
Betreff: Neuorganisation
…
Ich überfliege die E-Mail meiner Chefin Veronica Karpinski, Mit-Geschäftsführerin von Casper & Company.
Um unseren Workflow zu verbessern … bla, bla, blubber, blubber.
Ich scrolle weiter.
Neuorganisation unserer Abteilungen …
Neuorganisation? Das hat sie mir gegenüber noch nie erwähnt. Als Leiterin des Kundendienstes bin ich normalerweise in solche Umstrukturierungen eingeweiht.
Mit Wirkung von Montag nächster Woche übernimmt Mike Perkins die Leitung des Kundendienstes …
Was? Mike Perkins? Ich lese den letzten Satz noch mal. Mit Wirkung von Montag nächster Woche übernimmt Mike Perkins … Jedes Wort trifft mich wie ein Elektroschock. In einem Anflug von Panik greife ich zum Telefon und wähle Lucys Nummer. Meine Hände zittern. Mein Magen ist ein einziger Knoten.
Das Handy meiner Freundin klingelt bestimmt hundert Mal, jedenfalls kommt es mir so vor. „Mach schon, Lucy, geh dran!“
Ich kann die Tränen nicht länger zurückhalten. Aber ich muss. In Tränen aufgelöste Frauen, ganz besonders in Tränen aufgelöste Abteilungsleiterinnen, kommen überhaupt nicht gut.
„Unprofessionelle Emotionalität“ nennt unser oberster Geschäftsführer, Jonathan Casper, das neuerdings. Kürzlich geschehen in einer Sitzung, in der Trish Carter die Fassung verloren hat, nachdem sie nicht zur Verwaltungsleiterin befördert worden war. Wieder einmal nicht.
Tränen dieser Art sind die schlimmsten – Frusttränen. Wuttränen. Tränen, die gar nicht wieder aufhören wollen, wenn sie erst einmal fließen.
„Ich glaub das echt nicht“, murmele ich, während ich noch immer auf die E-Mail starre und eine weitere Runde Klingeln abwarte, doch an Lucys Ende geht niemand dran.
Wie spät ist es überhaupt – halb elf? Der Tag hat gerade erst angefangen und steht jetzt schon ganz oben auf der Liste der deprimierendsten Tage meines Lebens.
Jetzt geht die Mailbox dran. „Sie sind verbunden mit dem Büro von Lucy O’Brien. Leider kann ich Ihren Anruf nicht …“
Ich warte die Ansage nicht ab und drücke die Eins.
„Lucy …“ Meine Stimme zittert, deshalb unterbreche ich mich und atme tief durch. „Becca hier. Bitte ruf mich zurück.“
Ich knalle den Hörer auf und beginne eine Wanderung durch mein Eckfensterbüro.