...denn ihrer ist das Himmelreich. Jost Müller-Bohn. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Jost Müller-Bohn
Издательство: Автор
Серия:
Жанр произведения: Учебная литература
Год издания: 0
isbn: 9783869548739
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sind die Engel, die unser Haus behüten und die alle beschützen wollen, die in der Stube sind: die Mutter mit dem kleinen Baby auf dem Arm, den Vater im Lehnstuhl, die Oma, die gerade den Milchtopf und die Kaffeekanne auf den Tisch stellen will, die Kinder und die Tiere. Was machen denn die beiden Kinder mit dem Papierbogen in der Hand? Sie sagen ein Gedicht auf.

      Willkommen, liebes, junges Jahr,

       mit deinen Wünschen, frisch und klar,

       mit deinem raschen, frohen Schritt!

       Sag an, was bringst du Gutes mit?

      Vom Himmel her, da kommt dein Gang,

       drum ist mir auch vor dir nicht bang;

       du bist vom lieben Gott bestellt

       und bringest frohen Gruß der Welt.

      Kennt ihr auch einen Vers zum Neujahrsmorgen?

      Der Briefträger bringt einen Brief. Was steht denn in diesem Brief?

      „Herzlichen Glückwunsch zum neuen Jahr und Gottes Segen auf allen Wegen.“

      Der kleine Mops will auch gratulieren und das Kätzchen schleckt die gute Milch. Im Zimmer ist es schön warm, aber draußen schneit es. Die Vögel sitzen stumm auf den Zweigen des Baumes, für sie ist jetzt das Futter knapp, aber der liebe Gott ernährt sie doch. Die Glocken läuten zum ersten Gottesdienst in diesem Jahr.

      Auch wir wollen unser erstes Gebet sprechen: Lieber Gott, mach mich fromm, dass ich in den Himmel komm! Behüte mich auch dieses Jahr vom ersten Tag und immerdar. Amen.

      2.

       Januar

      „Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen.

      “ Offenbarung 21,4

      Verschneit liegt rings die ganze Welt,

       ich hab nichts, was mich freuet,

       verlassen steht ein Baum im Feld,

       hat längst sein Laub verstreuet.

      Er träumt von künft‘ger Frühlingszeit,

       von Grün und Quellenrauschen,

       wo er im neuen Blütenkleid

       zu Gottes Lob wird rauschen.

      Das ist ein kalter Winter. Der Ostwind bläst dem kleinen Helmchen so scharf ins Gesicht, dass es richtig weh tut. Darum weint es auch. Die größere Schwester trocknet die Tränen ab und tröstet das kleine Kind: „Weine nicht, Helmchen, bald sind wir daheim! Dann machen wir im Ofen ein Feuer an und werden ganz schnell wieder warm.“

      Die Kinder haben Holz gesammelt, weil es damals noch keine Zentralheizung gab und auch keine elektrischen Heizöfen. Ja, wir können Gott danken, wenn wir eine warme Stube haben und nicht frieren müssen. Als ich ein kleiner Junge war, konnten wir tagelang nicht heizen, weil es keine Kohlen und kein Holz gab. Da haben wir den ganzen Tag im Bett gelegen, damit wir nicht erfroren sind. In der ganzen Wohnung war es so kalt, dass alle Wasserleitungen zugefroren waren. Zu essen hatten wir sehr wenig und an manchen Tagen überhaupt nichts. An einem solchen Tag betete meine Mutti unter Tränen zum Heiland, weil sie ihre Kinder nicht hungern sehen konnte. Noch am selben Tag brachte uns ein ganz fremder Mann Kartoffeln.

      Es klopfte plötzlich an die Tür. Da stand der Fremde und fragte: „Haben Sie Hunger? Mein kleiner Handwagen ist mir vor Ihrer Tür zusammengebrochen. Wollen Sie diese Kartoffeln haben, sonst erfrieren sie, bis ich Hilfe geholt habe.“

      Wisst ihr, liebe Kinder, wie viel Geld damals in der Notzeit ein Zentner Kartoffeln kostete? 500 bis 600 Mark! Dass wir die Kartoffeln bekamen, war ein Wunder Gottes und Holz hatten wir dann an dem Abend auch noch bekommen. Später habe ich gebetet: „Lieber Heiland, ich will dir immer danken, wenn ich nur Kartoffeln und Salz habe und ein warmes Zimmer!“ Das kleine Helmchen ist wieder gut nach Hause gekommen und hat schnell seinen Kummer vergessen.

      Wenn wir einst im Himmel sein werden, müssen wir nicht mehr hungern und frieren und werden auch niemals mehr weinen.

      Helmchen hatte die Hände in einen kleinen Beutel gesteckt. Was ist denn das? Das nannte man Muff. In ihm bekamen die Menschen schnell warme Hände. Siehst du, wie der kleine Hund so traurig zu Helmchen hinaufschaut? Er hat wohl Mitleid mit dem Kind. Hast du auch Mitleid mit anderen Kindern, wenn sie weinen? Wenn es anderen schlecht geht, sollen wir Mitleid haben und zu helfen versuchen, hat uns der Heiland gesagt.

      Nun wollen wir beten: Lieber Herr Jesus, wir danken dir, dass du so viel Mitleid mit allen Menschen hast. Wir wollen anderen Menschen helfen und sie trösten, wenn sie weinen. Im Himmel wirst du alle Tränen abwischen und wir dürfen uns nur noch freuen. Amen.

      3.

       Januar

      „Wohlzutun und mitzuteilen vergesset nicht.“

      Hebräer 13,16

      Im Winter kann man sehr schnell krank werden. Wenn wir frieren, ist es möglich, dass wir bald eine Erkältung mit Husten und Schnupfen bekommen. Ganz schlimm ist es, wenn die Mutti krank wird, wenn sie im Bett bleiben muss und kein Mittagessen kochen kann. Alle Arbeit bleibt dann liegen, keiner heizt den Ofen, keiner putzt die Stube. Selbst das kleine Kätzchen bekommt keine Milch.

      Nun hat die Frau von nebenan gehört, dass die Frau Müller krank ist und der kleine Klaus im kalten Zimmer vor Hunger weint.

      „Da müssen wir aber gleich etwas tun“, sagt Frau Krause, die Nachbarin. „Komm, Inge, wir packen den Korb mit Brot, Käse, Butter, Eiern und Kuchen voll. Das bringen wir der Frau Müller.“ „Aber was trinken denn Frau Müller und der Klaus?“ fragt Inge.

      „Gut, dass du daran gedacht hast, ich werde ihnen eine Flasche Obstsaft mitnehmen. Jetzt wollen wir uns sofort anziehen und die kranke Frau besuchen.“

      Schnell gehen die beiden durch den Garten und klopfen bei Frau Müller an die Tür.

      „Wer ist da?“ ruft die kranke Frau.

      „Ich bin es, Frau Krause! Können wir hereinkommen?“ Jetzt hört man, wie Frau Müller zum Klaus sagt: „Mach schnell die Tür auf, Frau Krause und die Inge sind da.“

      „Ach, Klaus, wie siehst du denn aus?“ sagt Frau Krause, als sie den kleinen Jungen sieht, „du bist ja gar nicht richtig angezogen. Komm, Inge, hilf doch, den kleinen Jungen anzuziehen.“ Dann gehen sie in das Zimmer, wo Frau Müller in ihrem Bett liegt. Sie hat ein großes Kopftuch umgebunden, weil sie solche schlimmen Kopfschmerzen hat.

      „Ach, Frau Müller, ich habe Ihnen einen schönen Kuchen und eine Flasche Obstsaft mitgebracht.“ „Schönen Dank, Frau Krause, das ist sehr lieb von Ihnen, aber mir schmeckt der beste Kuchen nicht, ich fühle mich so furchtbar elend.“

      „Etwas essen müssen Sie schon, Frau Müller, sonst werden Sie doch so schwach.“

      Inge zieht dem Klaus die Kleider an, er guckt der Inge dabei ganz lieb ins Gesicht. - Seht ihr das? „Wissen Sie, Frau Müller, wenn Sie so krank sind, dann sollten wir immer zu Gott beten, denn er kann Sie wieder gesundmachen“, sagt Frau Krause.

      Dann beten sie: „Lieber Gott im Himmel, du bist unser Helfer und Arzt, mach doch bitte Frau Müller bald wieder gesund!“

      Und was denkt ihr - ein paar Tage später war Frau Müller wieder richtig gesund.

      Betet ihr auch, wenn ihr krank seid? - Der Heiland freut sich, wenn wir die Kranken besuchen und ihnen helfen. Wir können ja morgen auch schon krank sein und dann freuen wir uns, wenn einer kommt und mit uns betet und uns hilft.

      Wir wollen jetzt auch beten: Lieber Heiland, mache alle kranken Menschen gesund und zeige uns, wem wir helfen können. Amen.

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