Mit Killern muss man teilen: Thriller Sammelband 11 Krimis. A. F. Morland. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: A. F. Morland
Издательство: Readbox publishing GmbH
Серия:
Жанр произведения: Зарубежные детективы
Год издания: 0
isbn: 9783745213447
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      Mallone fiel der Kinnladen herunter. Er vergaß erst einmal eine Weile, ihn wieder zu schließen. Jedenfalls gehorchte er schließlich, nahm die Hundeleine, die er über seine Harley gehängt hatte und leinte den Wolfshund damit an.

      Unser Kollege Fred LaRoccas nahm das Tier in Obhut.

      „Sie müssen verrückt sein, wenn Sie denken, dass ich Staatsanwalt Longoria umgebracht habe!“, stieß Brian Mallone hervor.

      Jay Kronburg hatte schließlich das Privileg ihm die Handschellen anzulegen. Mallone war einer der Letzten, bei dem sie klickten. Ein Wagen des Emergency Service war inzwischen unterwegs, um sich um die Verletzten zu kümmern, die es bei dem aus meiner Sicht völlig unnötigen Feuergefecht gegeben hatte.

      Mallone funkelte mich wütend an, konnte aber nichts tun.

      Er wurde wie alle anderen auch abtransportiert. Sollten sich die Verhörspezialisten unseres Field Office mit ihm herumschlagen.

      „Sie haben keine Beweise!“, zeterte Mallone, als er abgeführt wurde.

      „Jedenfalls haben Sie trotzdem das Recht zu schweigen“, erwiderte ich. „Sollten Sie davon keinen Gebrauch machen, kann alles, was Sie von jetzt an sagen, vor Gericht gegen Sie verwendet werden. Aber ich denke, das wissen Sie ja alles auch schon. Schließlich ist es für Sie doch nicht das erste Mal....“

      „Jetzt fehlen uns noch zwei Dinge, Jesse: Die Leiche von Dustin Jennings und die Waffe, mit der Longoria erschossen wurde.“

      Ich nickte.

      „Alles der Reihe nach! Beides wird schon irgendwann auftauchen!“

      Aber was Letzteres anging, so war das ein Irrtum.

      32

      Etwa bis vier Uhr in der Früh blieben wir am Tatort. Ein Dutzend Spezialisten der SRD sowie einige unserer eigenen Erkennungsdienstler unterstützten uns ebenso wie eine gute Hundemannschaft von City Police Kollegen, die die umliegenden Industriegebäude untersuchten. Dieses Gebiet war wie geschaffen, etwas oder jemanden für lange Zeit verschwinden zu lassen. Die alten, nicht mehr in Betrieb befindlichen Industriegebäude boten so viele Verstecke, dass es sehr schwierig war, dort eine Leiche aufzutreiben. Taucher suchten das Gebiet im East River nach dem Toten ab.

      Erst kurz vor vier wurde endlich eines der Such-Teams fündig. Es fand ein paar halbverrostete Stahlfässer mit Säure darin. In einem dieser Fässer fand sich der bereits halb zersetzte und mit letzter Sicherheit nur noch anhand seiner DNA und seines Zahnstatus identifizierbare Dustin Jennings.

      Ein paar Tage noch und nicht einmal Knochenreste wären von Jennings übrig geblieben.

      Darüber hinaus wurden ungezählte Waffen eingesammelt. Die BRONX DEVILS hatten ein Arsenal zur Verfügung, über das manche Infanterieeinheit froh gewesen wäre. Eine Kiste mit Handgranaten gehörte ebenso dazu wie MPis und Sturmgewehre modernster Bauart. Dazu jede Menge Pump Guns, Revolver und Pistolen, darunter etliche automatische Pistolen vom Kaliber 45. Eine davon, so hofften wir, war jene Waffe, mit der James Longoria ermordet worden war.

      33

      Am nächsten Morgen saßen wir ziemlich müde in Mister McKees Besprechungszimmer. Die Neuigkeiten, die er uns mitzuteilen hatte, sorgten allerdings zusammen mit Mandys Kaffee dafür, dass wir sehr schnell wieder hellwach waren.

      „Ein Hundehaar aus dem sichergestellten BMW wird derzeit mit ein paar Haaren von Big Brian Mallones Wolfshund verglichen", berichtete er uns. „Ich bin auf das Ergebnis genauso gespannt wie Sie, aber wir werden uns da wohl noch etwas gedulden müssen. Sobald sich Jack Strencioch von der SRD meldet, werde ich Sie darüber in Kenntnis setzen. Was den Mord an Jennings angeht, haben wir Mallones Geständnis aufgezeichnet, dass durch die Mitarbeit von Miss Rita Aldosari entstanden ist. Das allein würde für eine Geschworenenjury wohl kaum ausreichen, aber es sind ja auch genügend Sachbeweise sichergestellt worden. Außerdem denke ich, dass der eine oder andere Mitwisser sich gerne als Kronzeuge zur Verfügung stellen wird. An Mallones Harley war ein verdecktes Futteral für eine Pump Gun angebracht. Mit der Waffe, die darin steckte, wurde vor kurzem geschossen. Ob wir dazu auch ein passendes Projektil finden, wird sich zeigen, wenn die Obduktion der sterblichen Überreste aus dem Säurefass durchgeführt wurde. Erst dann wissen wir auch mit letzter Sicherheit, dass es sich tatsächlich um den ermordeten Dustin Jennings handelt.“

      „Ist Mallone schon verhört worden?“, fragte ich.

      „Nein. Dafür nehmen sich unsere Verhörspezialisten heute Morgen Zeit. Er wird wahrscheinlich alles bis zuletzt abstreiten, aber eigentlich geht es bei ihm nur noch um das Motiv für den Mord an Longoria – denn in der Vergangenheit hatten beide kaum etwas miteinander zu tun. Da hätte Mallone eher Grund gehabt, ein paar andere Richter, Staatsanwälte oder Ermittler umzubringen.“

      „Könnte es nicht sein, dass Mallone als Auftragskiller für jemand anderen gearbeitet hat?“

      Mister McKee schien sich nicht schlüssig zu sein. „Bisher fehlen uns dafür die Hinweise. Auszuschließen ist das natürlich nicht – aber ich denke, wir können getrost davon ausgehen, dass die Drogengeschäfte der BRONX DEVILS gut genug gehen, sodass Mallone das eigentlich nicht nötig hätte.“

      34

      Den Rest des Vormittags verbrachten Milo und ich in unserem Dienstzimmer. Der Schreibkram hatte sich etwas aufgestaut. Ein Bericht über die Festnahme von Mallone stand beispielsweise noch auf unserer Tagesordnung und verschiedene andere Dinge, um die sich kein G-man wirklich reißt, die aber auch erledigt werden müssen.

      Gegen Mittag wurde uns ein Bericht der zuständigen Homicide Squad per E-Mail übersandt, in dem es um den Mord an einem Geschäftsmann namens Ray Dennison ging, der am Pier 64 ein Import/Export-Unternehmen betrieb. Der Bericht war von einem gewissen Lieutenant Sly Garrison verfasst worden und seine Übersendung an uns war ein Routineverfahren. Wir mussten nun beurteilen ob dieser Fall irgendetwas