„Natürlich kann nicht jeder Tag ein Highlight sein, der unseren Körper mit Glückshormonen flutet“, bekomme ich immer wieder Rahmen meiner Coachings und Seminare zu hören. Doch hierbei handelt es sich lediglich um einen Glaubenssatz, den wir schnellstmöglich loslassen sollten.
Das Leben kann eine Party sein. Es liegt an uns, was wir aus einer bestehenden Situation machen, wie wir sie interpretieren, und wie wir mit ihr umgehen. Wir können gewiss nicht alles ändern, aber die Art und Weise, wie wir auf die bestehenden Umstände reagieren, liegt in unserem Entscheidungsspielraum:
Wenn Ihnen jemand den Spiegel Ihres vor zehn Minuten neu erworbenen Fahrzeugs versehentlich abfährt, dann können Sie nichts dafür.
Aber ihre Reaktion darauf können Sie beeinflussen:
Sie könnten durchdrehen, den Fahrer des anderen Fahrzeuges beleidigen, Beulen in sein Auto treten und auf sein Fahrzeug spucken, bis womöglich ein bis in die letzte Muskelfaser durchtrainierter Bodyguard aussteigt und Sie auf „seine Weise“ in die Schranken weist.
Sie könnten aber auch vernünftig den Schaden aufnehmen, und diesen, auch wenn es ärgerlich ist, von der gegnerischen Versicherung regulieren lassen und sich darüber freuen, dass nicht noch mehr passiert ist. Allein Sie bestimmen Ihre Reaktion auf den eingetretenen Vorfall und nehmen somit direkten Einfluss auf den weiteren Verlauf und die Konsequenzen der entstandenen Situation.
Es liegt an uns, dafür Sorge zu tragen, dass wir jeden Tag mit einem gewissen Zauber ausstatten und uns dessen bewusst sind, dass wir uns auf einem für uns guten Weg befinden. Ob wir das nächste Ziel und den Status, den wir herbeisehnen, jemals erreichen werden, bleibt jedoch ungewiss.
Denn alles ist endlich – insbesondere unser Leben!
Niemand, außer vielleicht einige der Todeskandidaten, die in einer der leider immer noch viel zu vielen Todeszellen dieser Welt auf ihre Hinrichtung warten, weiß, wann es genau soweit ist, dass dieses Leben endet. Und die benannten Todeskandidaten haben dabei wohl kaum noch die Möglichkeit, ihre Träume, die sie einst verwirklichen wollten, jemals wahr werden zu lassen.
Für Sie dagegen, ist noch alles möglich - das wünsche Ihnen zumindest vom ganzen Herzen.
Einige von uns werden vor voller Freude und mit Humor den hundertsten Geburtstag feiern können, andere werden das Licht dieser Welt leider auch in unserer Zeit, in der es für die Wunder der Medizin kaum noch Grenzen zu geben scheint, nur ein paar Tage oder gar nur wenige Stunden lang sehen können. Letzteres ist unsagbar traurig. Für mich sollte sich jedes Lebewesen, das es schafft, das Licht des Lebens auf dieser Welt zu erblicken, an einem langen, glücklichen und erfüllten ebenso wie von Gesundheit und Liebe geprägten Leben erfreuen dürfen.
Mir sind viele Menschen begegnet, die endlich ab der Rente ihre Lebensträume verwirklichen wollten.
Leider haben viele von ihnen die Rente gar nicht oder nur ein paar Tage oder Monate lang erlebt.
Sie haben ein Leben lang auf die Erfüllung ihrer Träume gewartet, sich dafür abgeschuftet und vieles ertragen. Alles in der Hoffnung, all ihre Träume und Wünsche mit dem Rentenbeginn endlich wahr werden zu lassen. Doch leider nimmt das Leben oftmals keine Rücksicht auf unsere Zeitplanung.
Für viele von ihnen war es zu spät, und all ihre Träume und Wünsche sind bereits mit ihnen begraben worden. Genauso, wie irgendwo auf dieser Welt in diesem Augenblick, in dem Sie dieses Buch lesen, wieder die Träume, Wünsche und Visionen unzähliger wertvoller Menschen, von denen die Menschheit niemals etwas erfahren wird, beerdigt werden.
Kennen Sie eigentlich den reichsten Ort Ihrer Stadt?
Ohne zu wissen, wo Sie derweil leben, kann ich diese Frage ganz schnell beantworten: Es ist der Friedhof! Denn an diesem Ort sind nicht nur unzählige Geheimnisse, die für alle Ewigkeit mit ins Grab genommen worden sind, beerdigt worden. Vielmehr haben dort auch unzählige niemals realisierte Wünsche, nie geschriebene Gedichte, nie angetretene Reisen, nie gebaute Häuser, nie veröffentlichte Gedichte, nie gegründete Firmen, nie gedrehte Filme, nie getanzte Tänze, nie im sommerlichen Klima verbrachte Winter, nie gelebte Phantasien und nie ausgesprochene, heilende Worte ihre letzte Ruhe gefunden. All das Unverwirklichte ist damit für immer und ewig weg, und zwar noch bevor es sich im Leben derjenigen manifestieren konnte, die schon längst ihre letzte Ruhe gefunden haben. Von daher müsste es doch eigentlich auf jedem Friedhof energetisch nur so brodeln, oder?
„Wenn ich erst einmal im Ruhestand bin, dann…“ hörte ich schon so viele Menschen sagen.
Vergessen Sie diesen Quatsch!
Die Uhr tickt und zwar gnadenlos, und das Leben findet nur JETZT statt – machen Sie sich dies bitte bewusst und halten Sie diese Aspekte in Ihrem Bewusstsein dauerhaft fest.
Wann ist der „richtige“ Zeitpunkt für die Verwirklichung unserer Träume?
Nun möchte ich Ihnen eine Anekdote aus einem meiner vielen Seminare erzählen, die mich wirklich sehr berührte und den Ablauf vieler meiner weiteren Seminare eingehend geprägt hat:
In einem meiner ersten Seminare zum Thema „Positives Denken“ erschien ein ausgeglichener und sehr besonnener älterer Herr.
Er war sehr freundlich, arbeitete intensiv im Seminar mit und strahlte eine ganz besondere Güte und Herzlichkeit aus. Das Seminar verfolgte er stets mit seiner vollen Aufmerksamkeit. Eines Tages bat er mich dann um einige Minuten Redezeit, weil er der Gruppe und mir eine ganz wichtige Botschaft zu übermitteln hätte.
Kurz darauf fing er dann zu erzählen an:
Seine Frau und er haben ihr ganzes Leben lang davon geträumt, mit einem Wohnmobil quer durch Europa zu reisen und dabei die abgelegensten Orte und schönsten Stellen des Kontinents zu besuchen. Sie wollten dem Winter entfliehen, Österreich, die Schweiz, Frankreich, Spanien, Italien und Portugal bereisen. Sie wollten am liebsten jeden Tag an einem anderen bezaubernden Platz Europas aufwachen und immer weiter in Richtung Sonne und Wärme fahren. Dieser Traum hat die beiden nie losgelassen.
Doch da war das Haus, das erst gebaut, abbezahlt und gepflegt werden musste. Da war die Arbeit, die es täglich zu bewältigen galt. Rechnungen mussten ebenso wie die Raten fürs Haus bezahlt werden.
Und natürlich waren da auch noch die beiden Kinder, deren Studium es zu finanzieren galt, und für die sie noch extra das Dachgeschoss ausbauten, damit diese später bei ihnen leben konnten. Wie das Leben so spielt, sind die Kinder schnell in die Städte gezogen, so dass die beiden mit dem riesigen Haus, für das sie u.a. auf unzählige nie angetretene Reisen verzichteten, alleine dastanden. Über 200 Quadratmeter Wohnfläche und mehr als 1000 Quadratmeter Garten galt es, zu unterhalten und zu pflegen. Tag für Tag.
Als dann die Lebensversicherung des Teilnehmers fällig wurde, hat seine Frau Druck gemacht und ihm gesagt, dass er nun endlich mit 63 in Rente gehen solle. Dies hat er getan. Seine Arbeit, die ihm eigentlich viel Freude bereitete, hat er aufgegeben und ging in Rente. Von dem Geld, das die Lebensversicherung auszahlte, kauften sich die beiden ein schickes Wohnmobil und begaben sich auf die Reise.
Doch diese Reise sollte nicht lange dauern:
Nach drei Wochen, als die beiden bereits in Italien angekommen waren, klagte seine Frau plötzlich über unerträgliche Kopfschmerzen.
Die Diagnose war verheerend - ein inoperabler Gehirntumor verursachte die schrecklichen Schmerzen seiner Frau.
Die Reise endete im Rettungsflieger aus Italien zurück nach Deutschland.
Kurze Zeit später verstarb seine geliebte Ehefrau.
Als er dies erzählte, hatten wir alle „einen dicken Kloß im Hals“.
Und dann atmete er durch, nahm all seine Kraft zusammen und bat mich darum, folgende Botschaft in allen meiner Seminare zu vermitteln, in denen dies irgendwie möglich war:
Wörtlich sagte er:
„Sagen Sie bitte allen Menschen, dass sie nicht auf den