Die Genesis aus biblischer Sicht. Roman Nies. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Roman Nies
Издательство: Readbox publishing GmbH
Серия:
Жанр произведения: Афоризмы и цитаты
Год издания: 0
isbn: 9783347070660
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Westentasche, von wo Er sie einst herausgenommen hat. Was wir große Kunst genannt haben, war nur ein Muster, das genug zum endlosen Staunen für den menschlichen Betrachter hergab.

      Ich wage die Prognose, dass Gott nirgendwo sonst im Weltall Leben geschaffen hat, denn erstens sagt die Bibel nichts davon und zweitens wird so erst recht die Bedeutung des Menschen für Gott, den er zu Seiner eigenen Verherrlichung erschaffen hat und Ihn zu Ehren bringen wird, die ihm jetzt noch lange nicht vorstellbar sind, richtig deutlich. Hier auf der Erde nimmt die Vervollständigung des Planes Gottes mit der Schöpfung seinen Lauf, nicht anderswo. Nur hier ist der Sohn Gottes ans Kreuz gegangen. Gott hat den Menschen nach Seinem Ebenbild geschaffen. Er hat keine Marsianer geschaffen und auch keine kleine Schildkrötenartige auf der Wega. Gott ist kein alberner Experimentator. Er weiß stets, was Er tut.

      Mag sein, dass das Hubble Teleskop, wie es im Vorwort des Buches über das expandierende Universum heißt, dazu beiträgt „dass wir im Geiste von Galilei, Kopernikus, Kepler und Erwin Hubble fortfahren, die Grenzen des Möglichen auszuweiten.“ Zwei wichtige und richtige Aussagen scheinen in dieser Aussage zu stecken. Zuerst einmal die Erkenntnis, dass wir Menschen nur das tun können, was uns möglich gemacht ist. Das ist deshalb wichtig, weil es nicht selbstverständlich ist, dass der Mensch, die von ihm gesetzten Grenzen wahrnimmt oder gar bereit ist, anzuerkennen. Die Evolutionslehre ist beispielsweise unzureichend, die Entstehung der Artenvielfalt oder auch nur des Lebens zu erklären. Dass man noch an ihr festhält, erklärt sich daher, dass es außer einer göttlichen Schöpfung keine Alternative gibt als Erklärung, warum das ist, was ist. Die Evolutionsforschung hat bisher jedoch versagt, mehr als nur Mechanismen zu entdecken, die vielleicht ausreichend sind, innerhalb von Arten Varianten hervorzubringen, und zwar immer dann, wenn kleine Ursachen auch einigermaßen große Wirkungen erzielen können. Und nicht einmal das ist gesichert, da einen strengen Determinismus festzustellen eben nicht im Bereich des Menschenmöglichen ist. Aber eigentlich ist er darüber schon hinaus, noch mit einem strengen Determinismus rechnen wollen zu können. Mit anderen Worten, die Naturwissenschaft hat bisher nur über die Anfänge des Universums und die Entstehung des Lebens die Aussagen bestätigen können, die mit dem Buch Genesis übereinstimmen.

      Es gibt also allen Grund für das demütige Eingeständnis, dass wir nur das Menschenmögliche tun können. Edwin Hubble kannte die Grenzen Seiner Forschungsmöglichkeiten und hatte im Unterschied zu anderen verstanden, dass man maximal zu den Grenzen des Universums forschen könnte, aber nicht darüber hinaus. Er sagte: „Wir wissen nicht, warum wir in diese Welt hineingeboren worden sind, aber wir können versuchen, herauszufinden, was für eine Welt dies ist – zumindest in physikalischer Hinsicht. “ *30

      Zum Zweiten heißt es in dem Satz, dass wir die natürlichen Grenzen unseres Wissensdranges nur dann erreichen können, wenn wir es im Geist Galileos, Kopernikus` und Keplers tun. Diese drei glaubten an die Schöpfung der Himmel und der Erde durch den Gott der Bibel. Von diesem Glauben ausgehend, verstanden sie, dass Himmel und Erde Gesetzmäßigkeiten zu folgen hatten, die sich Gott ausgedacht hatte. Er hatte die unsichtbaren Bänder des Siebengestirns geknüpft und dem Orion seinen Platz zugewiesen (Hiob 38,31). Das beflügelte ihre Forschung, denn in einem nicht vom Zufall regierten Weltall, dessen Ordnungen auf einen genialen Architekten zurückzuführen waren, konnte es möglich sein, irgendwann auf diese Ordnungen zu stoßen. Alle drei stießen in ihrem Forscherleben auf einige dieser Ordnungen. Ihnen war nie der Gedanke gekommen, dass Naturgesetze zufällig entstehen könnten.

      Gott benutzt im Buch Hiob oder im ersten Buch Mose nicht die Sprache der heutigen Wissenschaft. Es ist eher eine dichterische Sprache. Die Verbindung von kreativer Kunst und Physik oder Astrophysik mag zwar ein Anliegen von Wenigen sein. Gelungen ist sie bisher aber nur Gott. Leonard Shlain hat in seinem Buch „Art and Physics“ behauptet, „Künstler und Physiker streben gleichermaßen danach, herauszufinden, wie die einzelnen Teile der Realität miteinander verwoben sind.“ Wenn sie am Ziel angelangt sind, werden sie festzustellen haben, dass Kunst und Physik in Gott zusammenlaufen. Gott hat in den Menschen als Anfangsgabe genau das hineingelegt, was ihn selber auszeichnet: die Fähigkeit Physik und Kunst zu betreiben. Das Weltall ist sowohl betrachtungswürdiges Kunstwerk als auch ein architektonisches Wunderwerk. Zweckmäßigkeit, Funktionalität bilden eine Einheit mit Ästhetik und Schönheit. Das ist es, was Einstein suchte und was ihn auf die Relativitätstheorie brachte. Auch Menschen versuchen oft, das Eine mit dem Anderen zu verbinden. Zum Beispiel, wenn sie ein Haus bauen oder ein Auto konstruieren. Wer nun herausfinden will, wie es möglich ist, dass beide Phänomene zusammengehen, kann sich zunächst einmal die Frage stellen, wie es überhaupt möglich ist, dass der Mensch die Fähigkeit für beides hat. Die Antwort auf beide Fragen ist die gleiche. Es ist die geistige Ebenbildlichkeit, die Gott in Seine Kreation, den Menschen, hineingelegt hat. Und nur deshalb kann der Mensch das Universum erforschen und sich an der großen Kunst des Meisterarchitekten erfreuen. Diesen Künstler kann man ohne Bedenken anbeten. Und man sollte es auch wirklich tun!

      Interessanterweise heißt es in dem Buch „Expanding Universe“, dass sehen glauben heißt. *31 Während wir aus der Bibel die Aussage kennen, dass Glauben sich auf das nicht sichtbare bezieht, ist es aus Sicht der Naturwissenschaft verständlich, das Sichtbare, also mit Messmethoden Feststellbare, für die Wirklichkeit zu halten, an die man glaubt. Man soll aus rein wissenschaftlicher Überlegung nur an das glauben, was man gesehen hat. Aber gerade im Falle der Evolutionslehre hält man sich nicht daran. Sie wird einfach als richtig vorausgesetzt, obwohl man noch nie die Entstehung des Lebens oder die Entstehung einer neuen Art höherer Ordnung beobachtet hat.

      Man hat auch die Entstehung des Universums nicht beobachten können. Aber immerhin deutet man eine messbare isotropische Mikrowellen-Hintergrundstrahlung als Nachhallen des Big Bang, mit dem die Entstehung und Expansion des Universums begonnen haben soll. Auch das Buch „Expanding Universe“ kommt ohne eine weltanschauliche Aussage nicht aus, weil sich gerade angesichts der gewaltigen Ausdehnung des Weltalls die Frage nach unserer Herkunft stellt. „Wir kennen Magnetismus und Schwerkraft, aber Phänomene wie Dunkle Energie und Dunkle Materie sind für unser Leben einfach nicht relevant. Trotzdem haben diese Vorgänge uns hervorgebracht.“ Das widerspricht der vorherigen Aussage, dass man nur das glauben soll, was man gesehen hat. Aber es zeigt auch, Astronomen bringen eine große Bereitschaft für Glauben auf. Hier glaubt der Astronom, dass etwas, was für das Leben des Menschen nicht relevant ist, dennoch den Menschen hervorgebracht hat. Ist es da nicht klüger, anzunehmen, dass der Mensch deshalb hier ist, weil er hier sein soll und dass sich seine Relevanz auf den, der ihn erschaffen hat, bezieht?

      Der Mensch ist physikalisch gesehen vielleicht Sternenstaub, aber schon, dass er über seine Herkunft nachdenken kann, zeigt, dass es jenseits der sichtbaren Physik unsichtbare Realitäten gibt, die ein Weltraumteleskop nicht entdecken kann.

      Wunder gibt es immer wieder

      Atheisten berufen sich gerne auf die Argumentation des schottischen Philosophen David Hume (1711-1776), wenn sie behaupten, in der Natur gäbe es keine Wunder. In der Natur gibt es nur Materie und die Naturgesetze, denen sie unterworfen ist, sagen sie. Da ist kein Raum für Wunder. Daher kann man auch nicht an die Auferstehung von Jesus Christus glauben. Das sei aus naturwissenschaftlicher Sicht nicht möglich.

      Humes Argumentationskette dafür, dass es keine Wunder geben kann, geht allerdings von Denkvoraussetzungen aus, die nicht stimmen können. Eines dieser Postulate war, dass die Natur gleichförmig sei und der Mensch sich deshalb an diese Erfahrung halten müsse. Aus Sicht von Sir Isaac Newton war es äußerst unwahrscheinlich, dass es im August 1945 irgendwo auf der Erde zu einer molekularnuklearen Kettenreaktion kommen würde. Es hätte jeder menschlichen Erfahrung widersprochen. Nun könnte man zwar sagen, schon damals hätte ein kluger Kopf das vorausdenken können und schon damals hätte die Natur und die Naturgesetze (wie immer sie beschrieben worden wären) diese Kettenreaktion zugelassen, aber es war der menschliche Findungsgeist, planerisch und kreativ, der es zur Ausführung brachte. Und so könnte es auch bei einem Wunder zugehen. Es geschieht etwas, mit dem niemand rechnet und das niemand erklären kann - die betroffenen Japaner hielten das, was über sie hereinbrach, vielleicht für einen göttlichen Sturmwind - aber es widerspricht den Naturgegebenheiten, die der Mensch versucht naturgesetzlich festzumachen, überhaupt nicht. Für die Japaner war es eine „höhere Macht",