5 mörderische Herbst Thriller - Krimi Sammelband 5003 September 2019. Cedric Balmore. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Cedric Balmore
Издательство: Readbox publishing GmbH
Серия:
Жанр произведения: Зарубежные детективы
Год издания: 0
isbn: 9783745210286
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Sie nicht sagen..."

      "Sie haben mich von Tucson aus verfolgt. Und Sie tragen das da!" Er deutete auf die Sand liegende Automatic. Dann packte er Bounts Jackett am Revers und durchwühlte die Innentaschen. Er nahm die Brieftasche heraus. Dann hielt er Reinigers Lizenz als Privat Eye in den Fingern und nickte dabei. Sein Gesicht blieb dabei unbewegt.

      "Habe ich es mir doch gedacht...", murmelte er. Er sah auf die Lizenz. "...Mister Reiniger! Wir mögen hier keine Schnüffler!"

      "Ist das mein Fehler?", zischte Bount.

      "Es ist ihr Fehler, dass Sie weitergefahren sind, obwohl da ein Schild war, das Sie aufgefordert hat, es nicht zu tun!"

      "Geschenkt! Aber mussten Sie mir deshalb den Reifen zerballern?"

      "Seien Sie verdammt noch mal froh darüber, dass es nur der Reifen war. Was wollen Sie von uns?"

      "Ich weiß nicht, ob ich etwas von Ihnen will. Schließlich weiß ich ja noch nicht einmal, wer Sie sind!"

      "Braucht Sie auch nicht zu interessieren!" Im Gesicht des Schwarzbarts zuckte es. "Na los, raus damit! Warum sind Sie mir gefolgt?"

      "Vielleicht sage ich es ihnen, wenn Sie mich loslassen!" Bount sah, dass sich auf der beiden Stirn seines

      Gegenübers ein paar Falten gebildet hatten. Für einen kurzen Moment schien er nachzudenken, ob es sinnvoller war, darauf einzugehen oder dem Privatdetektiv einfach noch eine reinzuhauen.

      Bount hatte Glück.

      Der blasse Schwarzbart entschied sich für die erste Möglichkeit und gab seinen Männern ein Zeichen, woraufhin sie Bount losließen. Bount zog sich seine Jackett zurecht und deutete auf June.

      "Sie auch!"

      "Okay."

      Die Pranken, die June bis dahin gehalten hatten, lösten sich von ihr und sie lief zu Bount herüber. Die Männer ließen es geschehen. Der Schwarzbart hielt den Blick auf Bount gerichtet. "Ich höre!", sagte er und in seinem Tonfall lag eine deutliche Drohung, die Bount keinesfalls überhörte.

      Bevor Bount etwas sagen konnte, hatte der Schwarzbart noch etwas in der Brieftasche herumgewühlt und zog nun einen Abzug des Fotos hervor, auf dem Kimberley Morgan und Morris Clansing zu sehen waren.

      Er warf einen kurzen Blick auf das Bild, aber es war ihm nicht anzusehen, ob er sie erkannte.

      "Hat es damit zu tun?", fragte er.

      Bount nickte.

      "Ja."

      "Suchen Sie den Mann oder die Frau?"

      "Haben sie denn einen von ihnen schon einmal gesehen?"

      "Nein."

      "Und Ihre Leute?"

      Der Schwarzbart musterte Bount kurz. Dann ging er von einem zum andren, hielt jedem das Foto für eine Sekunde unter die Nase und kam dann wieder zu Bount. Er packte Lizenz und Foto wieder in die Brieftasche und gab sie dem New Yorker zurück.

      "Sie sehen, Mister, dass Sie hier an einer völlig falschen Stelle suchen. Sie können also getrost abdrehen!" Ein zynischer Zug spielte jetzt um seine Lippen. "Ich hoffe nur, dass Sie einen Ersatzreifen haben, sonst gibt es einige Probleme für Sie!"

      Bount lächelte dünn.

      "Keine Sorge!"

      "Und kommen Sie nie wieder hier her!"

      Der Schwarzbart hob seine Beretta und sicherte sie. Dabei fiel Bounts Blick für den Bruchteil einer Sekunde auf den Handballen. Aber dieser kurze Augenblick genügte, um die Tätowierung zu erkennen.

      Es war ein Pentagramm, so groß wie ein Daumennagel. Bount dachte, dass er hier vielleicht doch an der richtigen Adresse war.

      16

      Ein Jeep und der Landrover mit der zerdellten Stoßstange kamen herangefahren und der Schwarzbart und seine Truppe sprangen auf und brausten davon.

      "Das war knapp!", meinte June.

      Bount winkte ab.

      "Hätte schlimmer kommen können!"

      "Und was machen wir nun?"

      "Erstmal den Reifen wechseln."

      "Hast du die Tätowierungen gesehen, Bount?" Der Privatdetektiv nickte.

      "Schätze, wir werden uns wohl oder übel noch einmal hier her bemühen müssen..."

      Der Reifen war schnell gewechselt und dann sahen sie zu, dass auf den Rückweg kamen. Es hatte wenig Sinn, jetzt hier noch irgendetwas zu versuchen. Man konnte sich an zwei Fingern ausrechnen, dass sie weiterhin beobachtet wurden.

      Als sie zurück in Tucson waren, war immerhin noch Zeit dazu, um sich auf dem Katasteramt zu erkundigen, wem jenes Land gehörte, dessen Besitzer offenbar besonderen Wert darauf legte ungestört zu sein.

      Aber die Angaben, die dort zu finden waren, waren auch nicht sonderlich aufschlussreich. Das Land gehörte einer Erbengemeinschaft. Es handelte sich mehr oder weniger um ein Stück Halbwüste, das für Landwirtschaft nicht infrage kam.

      Da man Bodenschätze vermutete, den Erben aber das Geld für Bohrungen fehlte, hat man das Land erst einmal verpachtet. In den Akten war ein gewisser Phil Delaney als Pächter eingetragen. Von einem ZENTRUM FÜR ESOTERISCHE STUDIEN war nichts zu finden.

      Aber Bount wusste, dass das nichts heißen musste.

      17

      Für die Nacht hatten sich Bount und June im St. George, einem Nobelhotel einquartiert.

      Als morgens mit dem Frühstück auch die Zeitung in ihre Suite gebracht wurde, war dort auch das Phantombild von Morris Clansing zu sehen. Darunter ein Artikel über die Schießerei bei der Highway-Tankstelle, die sich vor ein paar Tagen ereignet hatte.

      Wie es schien war die Polizei mit ihrer Arbeit noch nicht sehr weit gekommen. Ein Leitartikel stellte die Frage nach dem Grund dafür.

      Bount reichte June das Phantombild und meinte: "Das könnte er sein, nicht wahr?"

      Sie führte ungerührt ihre Kaffeetasse zum Mund und zuckte dann mit den Achseln.

      "Könnte und könnte auch nicht, Bount."

      "Aber es gäbe Sinn, June! Dieser Kerl hat sich mit ein paar anderen eine Schießerei geliefert und einen Lastwagen gestohlen... Außerdem steht hier, dass er zuerst in Begleitung einer Frau war..."

      "Kimberley!"

      "Möglich."

      June klimperte mit ihren blauen Augen.

      "Aber warum ist dann kein Bild von ihr in der Zeitung?"

      "Hier steht, dass sich die Zeugenaussagen zu sehr widersprachen und unbrauchbar waren. Der Mann ist ihnen wohl besser im Gedächtnis geblieben. Übrigens hat er einen von den Männern, mit denen er sich eine Schießerei geliefert hat, über den Jordan geschickt. "

      June hob die Augenbrauen.

      "Und?"

      "Identität unbekannt. Aber es würde mich nicht wundern, wenn er ein Pentagramm an der Hand hätte."

      June seufzte.

      "Also auf zum Leichenschauhaus!"

      Aber Bount schüttelte den Kopf.

      "Das können wir später nachholen. Wenn wir uns jetzt damit aufhalten, ist Clansing vielleicht schon über alle Berge. Und damit wird es sehr schwer, Kimberley aufzutreiben."

      June schlug gekonnt die Beine übereinander und lehnte sich etwas zurück. "Warum so kompliziert?", meinte sie und Bount zog die Augenbrauen in die Höhe.

      "Was meinst du damit!"