Soul Surfer. Bethany Hamilton. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Bethany Hamilton
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783765570827
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mir. Meine Brüder schenken mir stapelweise CDs. Meine Lieblingsgruppe heißt Switchfoot: Sie sind Surfer, Christen, und sie machen die Musik, die ich mag. Ihre Lieder sind schnell und klingen nach Punk, aber in den Texten geht es um Gott. Auf Kauai gibt es ebenfalls richtig gute Bands. Sie nennen sich beispielsweise Chandelle und Pennylane. Ich mag auch Lobpreislieder.

      Manche Leute glauben, Kirchenmusik besteht nur aus schwerfälligen Liedern mit Orgelbegleitung. Quatsch! Natürlich handeln alle Lieder davon, wie groß Gott ist. Aber in unserer Gemeinde haben wir echt moderne Musik: elektrische Gitarren, Schlagzeug und Bass. Die meisten Lieder sind so flott, dass man klatschen und mit den Füßen stampfen möchte.

      Manchmal weiß ich einfach nicht, wie ich alles in einen Tag packen soll. So ungefähr müssen sich Teenager-Schauspieler fühlen: Du musst aufstehen und dich an die Arbeit machen, aber dir auch noch Zeit lassen, Kind zu sein. Wenn ich nicht surfe, trainiere ich. Und wenn ich nicht trainiere, mache ich Hausaufgaben. Das bisschen Zeit, das mir dann noch bleibt, verbringe ich mit Freunden und der Familie.

      Manche Leute kapieren das mit dem Homeschooling, dem Unterricht zu Hause, nicht so richtig. „Bethany“, sagen sie, „vermisst du denn gar nicht das ganze Drumherum mit dem Schulhof und so?“ Na ja, die meisten meiner Freunde werden zu Hause unterrichtet. Ich bin entweder mit eingefleischten Surfern oder mit Jugendlichen aus der Gemeinde zusammen. Also nein, für mich ist das ganz normal. Das bedeutet nicht, dass ich später, wenn ich etwas älter bin, nicht vielleicht die Abschlussbälle oder Klassenfahrten und all das vermisse. Aber im Ernst: Ich könnte nie in eine Regelschule gehen und gleichzeitig Profi-Surferin werden. Leider hat der Tag nur 24 Stunden! Und lasst euch gesagt sein: Homeschooling ist auf gar keinen Fall einfacher als Unterricht im Klassenzimmer. Ich schreibe Arbeiten und ich habe eine Mutter, die sehr streng darauf achtet, dass ich in die Bücher schaue und Einsen schreibe.

      Durch das Surfen hatte ich noch nie viel Freizeit. Aber jetzt, nach dem Unfall, ist mein Kalender zehn Mal voller. Diese Woche zum Beispiel bin ich nach Kalifornien geflogen, um einen Preis entgegenzunehmen, und gleich darauf nach Portugal, um eine Volvo-Werbung zu drehen.

      Glücklicherweise gibt es dort auch Wellen.

      Womit wir bei den Dingen wären, die ich nicht mag. Ich hasse Spinnen und Schlangen. Auf Hawaii haben wir keine Schlangen. Aber wenn ich irgendwo auf dem Festland bin, wo es dieses kriechende Viehzeug gibt, mache ich mich so verrückt, dass ich nachts kaum schlafen kann! Wir haben auf Hawaii bestimmte Hundertfüßer, die wie Schlangen gleiten und einen unangenehm beißen können. Aber allein der Gedanke an echte Schlangen lässt mich schaudern. Komisch, was? Ich denke, jeder hat so etwas, das ihn echt ausflippen lässt.

      Ich mag auch nicht das Essen an Schulen ... würg! Seit ich zu Hause unterrichtet werde, muss ich es selbstredend auch nicht mehr dort essen. Aber jahrelang bekam ich angebrannte Hähnchenteile, ekelhaft süßes Dosenobst und Kartoffeln mit Gummigeschmack vorgesetzt. Wenn ich nur daran denke ... das ist ja noch schlimmer als Schlangen!

      Das hört sich vermutlich alles ganz normal an. Fast jeder hat Sachen, die er mag oder eben nicht, fast jeder hängt mit einer Clique ab und hat Lieblingsessen, -musik und -filme.

      Und in vielerlei Hinsicht bin ich ein typischer Teenager. Und in mancherlei Hinsicht bin ich es seit meinem Unfall nicht. Beispielsweise kann ich bestimmte Sachen nur anziehen, wenn mir jemand beim Zuknöpfen hilft. Schuhe binden mit einer Hand ist ganz schön mühsam. Eine Orange zu schälen, ohne sie mit den Füßen zu halten, ist nahezu unmöglich.

      Ich denke nicht viel darüber nach oder mache mir Sorgen, wie ich mit einem Arm aussehe. Die Leute hier kennen mich und denken auch nicht darüber nach – also muss ich es nicht mehr erklären. Ich könnte ja meine Armprothese tragen, aber dann müsste ich auch mehr Kleidung anziehen, weil man sie festschnallen muss. Außerdem hängt sie nur einfach herunter und macht gar nichts. Sie nützt mir also nichts. Womöglich sehe ich ohne sie etwas anders aus, aber das ist okay. Ich bin cool so, wie ich bin.

      Ich habe nicht einmal geschrien.

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