Achtete ich früher noch stark darauf, was andere Menschen aus meinem näheren und weiteren Umfeld über mich denken könnten, so interessiert mich das jetzt nicht mehr. Nun lebe ich mein Leben und nicht das Leben der Anderen. Ich nehme mir die Freiheit, zu tun und zu lassen, was ich für richtig halte.
Wo gibt’s denn so was, Opa und neue Gewohnheiten? Das war für meine Enkelin unfassbar. Also wollte sie dann auch unbedingt beim ersten Lauftraining ihres Opas, das eine neue Gewohnheit werden sollte, dabei sein und sich persönlich davon überzeugen, was da abgeht.
In diesem Buch lasse ich Sie an meinen Gewohnheiten teilhaben und biete Ihnen die Möglichkeit, sich inspirieren zu lassen. Sie erfahren, wie auch Sie konkret Veränderungen angehen können. Mit minimalem Einsatz.
Diese bescheidenen kleinen Abweichungen zu Ihrem normalen Leben werden Ihnen leichtfallen. Wenn Sie die Anregungen für die kleinen Schritte tagtäglich umsetzen, werden Sie ebenfalls neue Gewohnheiten entwickeln. Sie werden auch Ihr Leben verändern und Veränderungen in Ihrem Verhalten bemerken, die Sie bisher nicht für möglich gehalten haben. Und Sie werden damit ebenso wie ich positive Erfahrungen machen. Davon bin ich überzeugt.
Sie werden entscheiden, welche Schritte Sie ansprechen und welche nicht. Sie werden ein Problem erkennen, vielleicht ist es Ihr Problem. Dann werden Sie eine Entscheidung treffen und sich auf den Weg machen. Unterwegs stoßen Sie auf schwierige Aufgaben, die Sie lösen werden. Immer wieder gilt es neue Aufgaben zu lösen. Auch das werden Sie schaffen. Nach dem Überwinden vieler Hindernisse erreichen Sie schließlich das Ziel. Und das ist Ihr eigenes, selbstgestecktes Ziel.
„Auch der weiteste Weg
beginnt mit einem ersten Schritt.“
(Konfuzius)
Den Ausspruch „Mein Opa hat ‘nen Knall!“, finde ich so gut, dass er nun der Titel dieses Buches ist. Dafür vielen Dank, Marina.
Noch ein Hinweis: Die Darstellung in Textform erfordert, dass ich die Themen nacheinander bearbeite. Sie stellen keine Wertung oder eine Ordnung nach Wichtigkeit dar. Jedes angesprochene Thema hängt mit den anderen zusammen. Die Themen greifen ineinander und bedingen sich gegenseitig.
Das Format dieses Büchleins habe ich so gewählt, dass Sie es immer bei sich tragen können, in der Jackentasche oder in der Handtasche.
Gewohnheiten
Wir haben im Laufe unseres Lebens viele Verhaltensmuster angenommen, gute und schlechte. Diese wurden zu Gewohnheiten und übernehmen einen Großteil unserer täglichen Entscheidungen, damit bei Routineaufgaben das Nachdenken entfallen und das Gehirn Energie sparen kann. Es wäre schier unmöglich, wenn wir alles bewusst und rational denken müssten.
Unsere Gewohnheiten sind entstanden aus Erfahrungen, aus tatsächlich Erlebtem und auch aus Gedanken. Sie werden Teil unseres Unterbewusstseins. Die meisten Denk-, Gefühls- und Verhaltensgewohnheiten liegen dort. Nur wenige registrieren wir und können so unser Verhalten danach ausrichten und sie im Bedarfsfall steuern. Daraus entsteht einerseits Stabilität, gleichzeitig aber auch eine Starrheit. Wir mögen viele Gewohnheiten; sie schützen uns auf verschiedene Weise und sie werden ein wichtiger Bestandteil unserer Komfortzone. Deshalb hängen wir in Gedankenmustern fest, was uns auch daran hindert, anders zu denken.
„Die Gewohnheit
ist ein Seil.
Wir weben jeden Tag
einen Faden,
und schließlich
können wir es
nicht mehr zerreißen.“
(Thomas Mann)
Wenn wir etwas für die Zukunft ändern wollen, müssen wir unsere Gewohnheiten kritisch überprüfen und auch bereit sein, diese zu ändern.
Wie können wir dann auf möglichst viele Muster zurückgreifen, wenn wir sie aufgrund unserer neuen Ziele ändern möchten?
Die schlichte Antwort: Sie müssen unser Unterbewusstsein verlassen und Teil unseres Bewusstseins werden. Erst wenn sie uns bewusst sind, können wir sie kritisch überprüfen. Wir müssen also zum kritischen Beobachter unseres eigenen Tuns werden.
Und wie sollte die Prüfung dann erfolgen? Auch hier eine recht einfache Antwort: Wir müssen uns Fragen stellen.
•Trägt die Gewohnheit zu meinem Wohlbefinden bei?
•Gibt sie mir einen Halt, eine Struktur?
•Ist sie Bestandteil eines angenehmen Miteinanders mit den Ihnen wichtigen Menschen?
•Finden Sie einen Sinn hinter dem gewohnten Tun?
•…
Entstehen dann negative Antworten, so geben uns diese die Richtung vor, wo Änderungen vorrangig vorgenommen werden können.
Vielleicht gilt es, Zwischenmenschliches zu hinterfragen, körperliches Unbehagen zu ergründen oder sinnentleerte Zeiträuber zu entlarven. Ganz gleich, was es sein wird, wir geben uns quasi den Auftrag mit dem neuen Ziel im Visier, alle Art von Änderungen vorzunehmen, ganz gleich wie umfangreich sie sein werden oder wie schwer sie uns fallen könnten.
Sobald eine erste Maßnahme erfolgt ist, wird eine Kettenreaktion vergleichbar mit angestoßenen Dominosteinen in Gang gesetzt. Sehr wahrscheinlich wird nichts mehr so bleiben, wie es einmal war. Daraus entstehen mehr oder weniger große Lücken und die können wir nun füllen. Und hier beginnt unsere Freiheit, neue Gewohnheiten zu etablieren mit Mustern, die Wohlbefinden auslösen.
Möglicherweise werden Sie die eine oder andere Maßnahme, die in eine neue Gewohnheit münden soll, zunächst überprüfen müssen, ob sie wirklich geeignet ist, das neu gesteckte Ziel dadurch erreichen zu können. Haben Sie aber einmal den Entschluss gefasst, das entsprechende Denk-, Gefühls- oder Verhaltensmuster zu ändern, beginnt das Antrainieren durch intensives Wiederholen. Das können nur Sie selbst tun!
Fahrradfahren lernen Sie nicht durch das Anschauen von YouTube-Videos. Wenn Sie schwimmen lernen wollen, müssen Sie selbst ins Wasser.
„Wir sind, was wir immer wieder tun.“
(Aristoteles)
Wenn Sie ein anderes Ergebnis wünschen, müssen Sie ein anderes Vorgehen wählen. Wenn Sie beispielsweise Rot und Gelb mischen, erhalten Sie Orange. Wenn Sie mit dem Ergebnis nicht zufrieden sind, müssen Sie das Mischungsverhältnis ändern, um ein anderes Ergebnis zu erhalten. Das leuchtet ein. Ebenso wird es einleuchten, dass Sie die Handlungen ändern sollten, um andere Ergebnisse zu ermöglichen. Beginnen Sie, das Richtige zu tun.
Haben Sie sich schon einmal gefragt, was Sie Ihre jetzigen Gewohnheiten kosten? Was kostet Sie Ihr Fernsehkonsum, Ihre Zeit auf Facebook, YouTube, Netflix usw.? Was kostet Sie eine ungesunde Ernährung, was das Rauchen?
Die Zeit vor dem Fernseher mit Serienkonsum oder die Zeit auf den Plattformen der sozialen Medien könnten Sie einschränken und sinnvoller nutzen. Ich kenne ein Ehepaar, das sich in seiner arbeitsfreien Zeit überwiegend mit einem Computerspiel beschäftigt. Dafür haben sie sich mehrere Nutzerkonten angelegt. Aus meiner beschränkten Sicht ist die Zeit, die sie mit dem Computerspiel verbringen, fehlinvestiert. Aber zumindest hatten sie neulich die Erkenntnis „irgendetwas falsch zu machen“. Noch fehlt aber die Einsicht, dass sie die Zeit sinnvoller verbringen könnten.
Machen Sie sich bewusst: Ihre Gewohnheiten haben Sie dahin gebracht, wo Sie jetzt stehen. Wenn Sie das Resultat nachdenklich macht, könnten Sie die Entscheidung treffen, sich mal andere, förderliche Gewohnheiten zuzulegen.
„Von Natur aus
sind die Menschen
fast