Humanoide Roboter. Jürgen Handke. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Jürgen Handke
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Социология
Год издания: 0
isbn: 9783828871366
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Sie ist dagegen prädestiniert für die Mensch-Maschine-Kommunikation und den Aufbau von Mensch-Maschine-Beziehungen. In den Bereichen Kommunikation und Beziehungsaufbau kann Pepper punkten mit natürlichsprachlicher Dialogfähigkeit, der Fähigkeit zur Erkennung und Darstellung von Emotionen sowie non-verbaler Kommunikation über Gestik, Blickkontakt und Körperhaltung. Außerdem ist er in der Lage, Menschen zu erkennen und wiederzuerkennen. Mit Hilfe des eingebauten Tablets lässt sich Pepper auch für Lehr- und Präsentationsaufgaben einsetzen.

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      Pepper eignet sich also besonders gut für Rollen, in denen körperliche Aktionen (ausgenommen die non-verbale Kommunikation) die Ausnahme und Kommunikation und Beziehungsaufbau die Regel sind. Abb. I.22 zeigt Pepper mit dem H.E.A.R.T. App-Launcher als Interface für den Start von Anwendungen in der digitalen Hochschullehre.

      Die vorangegangenen Abschnitte haben das Thema humanoide Roboter von verschiedenen Perspektiven beleuchtet. Dabei wurde klar, dass die gegenwärtigen Fähigkeiten humanoider Roboter noch sehr überschaubar sind. Zwar gibt es bereits humanoide Roboter, die komplexe Interaktionen und Kommunikationsformen beherrschen, und sich damit als „soziale Roboter“ qualifizieren. Von den menschlichen Möglichkeiten des Informationsaustausches sind sie allerdings noch weit entfernt. Der niederländische Experte, Koen Hindriks, bringt es auf den Punkt:

      Ein Roboter kann beobachten, Daten abrufen und etwas damit machen. Wenn ein Mensch etwas zu einer solchen Maschine sagt, passiert etwas. Aber die menschliche Kommunikation ist viel komplexer. So ist es noch sehr schwierig für einen Roboter, mit Gesten, Emotionen und anderen non-verbalen Kommunikationsformen umzugehen. Ein Roboter versteht beileibe nicht alles. Auch kann er im Unterschied zu uns Menschen nicht gleichzeitig sehen und hören. Und wenn sich Menschen aus seinem Blickfeld entfernen, spricht der Roboter einfach weiter. Also müssen wir den Robotern beibringen, sich an menschliches Verhalten anzupassen. Das alles steckt noch in den Kinderschuhen. (übertragen aus dem Niederländischen, INT10)

      Auch der Robotiker Hendrik Schärfe aus Dänemark verschweigt keineswegs, dass sein Geminoid (siehe Abb. I.7) weit von tatsächlichen, fortgeschrittenen Fähigkeiten und Meilensteinen in der nützlichen Robotik entfernt ist. Die Fähigkeiten, die er mit seinem Geminoid-DK zur Schau stellt, kann genausogut jeder NAO-Roboter ausführen, da der Roboter ausschließlich das ausführt, was ihm vorher per Hand eingespeichert wurde. Vermutlich ist es aber auch gar nicht das Ziel des Projektes, Roboter an die menschliche Urteils- und Lernfähigkeit anzunähern. Geminoid-DK scheint eher ein Test zu sein, mit dem überprüft werden soll, wie täuschend ähnlich Roboter äußerlich und in gesteuerter Konversation ihrem menschlichen Pendant derzeit sein können.

      Trotz ihrer derzeitigen Unzulänglichkeiten beginnen humanoide Roboter die Bereiche der menschlichen Gesellschaft, in die sie eingeführt werden, zu verändern. In dem Maße, wie ihre Zahl und die Vielfalt der Szenarien, in denen sie eingesetzt werden, zunehmen, werden die durch Roboter entstehenden Veränderungen von Menschen immer stärker wahrgenommen. Die Wertigkeit und Intensität dieser Wahrnehmung wird die Haltung von Menschen gegenüber humanoiden Robotern maßgeblich beeinflussen.

      Schon heute sind humanoide Roboter in verschiedenen Bereichen des alltäglichen Lebens zu sehen. In vielen Fällen sind dies allerdings noch Testphasen bzw. Pilotstudien zu Forschungsprojekten, und es gibt nur wenige echte ‚Use Cases‘.14 Doch bereits jetzt lässt sich erkennen, welch großes Potenzial humanoide Roboter mit immer größer werdenden Fähigkeiten entfalten können. Dabei lassen sich folgende zentrale Einsatzarten unterscheiden:

      • Der Showcase (die Zurschaustellung)

      • Die Partnerfunktion

      • Die Werkzeugfunktion

      Diese sich z.T. überlappenden Einsatzszenarien werden in den folgenden Kapiteln anhand der am weitesten verbreiten humanoiden Roboter, NAO und Pepper, aber, wenn nötig auch über andere humanoide Roboter-Modelle vorgestellt und anhand verschiedener Beispiele illustriert.

      Lektüreempfehlungen

      Ben-Ari, M., & Mondada, F. 2018. Robots and Their Applications. In Elements of Robotics (pp. 1–20). https://doi.org/10.1007/978-3-319-62533-1_1.

      Craig, John J. 2014. Introduction to Robotics: Mechanics and Control. (3. Auflage). Essex: Prentice Hall International.

      Kajita, Shuuji/Hirukawa, Hirohisa/Harada, Kensuke/Yokoi, Kazuhito. 2016. Introduction to Humanoid Robotics. Berlin: Springer Verlag.

      Korn, Oliver. 2019. Soziale Roboter – Einführung und Potenziale für Pflege und Gesundheit. Wirtschaftsinformatik & Management, Vol. 11. Berlin: Springer Verlag: 126–135.

      Korn, O., Bieber, G., & Fron, C. 2018. Perspectives on social robots. From the historic background to an experts’ view on future developments. ACM International Conference Proceeding Series, (June), 186–193.

      Fragen zur Vertiefung

      Welche Unterschiede bestehen zwischen der aktuellen NAO-Version 6 und seiner Vorgängerversion 5?

      Was ist der Mehrwert bei der Nutzung eines ferngesteuerten Geminoiden?

      Was fehlt humanoiden Robotern im Vergleich zu Menschen?

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