Andrea Löhndorf
Kintsugi
Die Kunst, schwierige Zeiten
in Gold zu verwandeln
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1. eBook-Ausgabe 2020
1. Auflage
Originalausgabe
© 2020 Scorpio Verlag in Europa Verlage GmbH, München
Umschlaggestaltung: Favoritbuero, München
Umschlagmotiv: © Stella / Getty Images
Layout und Satz: Danai Afrati, München
Konvertierung: Bookwire
ePub-ISBN: 978-3-95803-256-9
Alle Rechte vorbehalten.
Inhalt
KINTSUGI – DAS GOLDENE HANDWERK DES LEBENS
1 WABI-SABI – DIE SCHÖNHEIT DER UNVOLLKOMMENEN DINGE
Die eigene Geschichte neu schreiben
Die Schönheit des nicht Perfekten
Die Kraft des Selbstmitgefühls
2 ZEN – DIE EINFACHHEIT DES SEINS
Eine Abenteuerreise ins Selbst
Ichi-go ichi-e – das Geschenk des Augenblicks
Das Schöne im Einfachen finden
Sich in den Drachen verwandeln
3 IKIGAI – HERAUSFINDEN, WOFÜR ES SICH ZU LEBEN LOHNT
Ikigai bedeutet, mit Hingabe zu leben
4 KAIZEN – DIE CHANCE DER KLEINEN SCHRITTE
Große Veränderungen durch kleine Schritte
5 YUI MĀRU – DIE KRAFT DER ZUGEHÖRIGKEIT
Die Welt zerbricht jeden, und nachher sind viele
an den zerbrochenen Stellen stark.
ERNEST HEMINGWAY
Da ist ein Riss, ein Riss in allem.
Das ist der Spalt, durch den das Licht einfällt.
LEONARD COHEN, »ANTHEM«
Die Suche nach einem guten Leben ist tief im Menschlichen verankert. Als Kinder träumen wir alle davon, eines Tages das perfekte Leben zu führen: mit harmonischen Beziehungen, erfüllenden Berufen, glücklichen Familien, wertschätzenden Freunden, aufregenden Abenteuern und Erfolgen. Wir sind zuversichtlich, dass wir das auch erreichen können, denn wir haben das sichere Gefühl, dass es uns zusteht. Doch irgendwann, früher oder später, nehmen wir hier und da feine Risse wahr, manche unserer Träume beginnen zu bröckeln, andere zerbrechen durch irgendein Ereignis gar ganz. Wir reagieren dann oft wütend: Das ist nicht fair! So habe ich mir das nicht vorgestellt! Das habe ich nicht verdient! Es fällt uns schwer zu akzeptieren, dass auf irgendeine Weise unser Leben nicht perfekt ist. Vor allem weil wir in unserer Leistungsgesellschaft zusätzlich unter dem Druck stehen, nach außen die vollkommene Fassade aufrechtzuerhalten, weshalb wir den Schaden schamhaft verbergen.
Was wäre, wenn wir diese Narben, die uns das Leben hin und wieder zufügt, nicht mehr verstecken müssten? Wenn unsere Verletzlichkeit keine Schwäche darstellt, sondern eine Chance auf Wachstum und ein Zeichen innerer Stärke? Dies ist die Lehre von Kintsugi, einer alten japanischen Tradition, deren Ursprung vermutlich im 15. Jahrhundert liegt. Im engeren Sinne handelt es sich bei Kintsugi um ein Kunsthandwerk, das sich der Reparatur von Keramikgegenständen verschrieben hat; es wurzelt jedoch tief im Geist der japanischen Lebensphilosophien und hat viel über die Schönheit von Brüchen und nicht perfekten Dingen zu sagen.
Über die Entstehung von Kintsugi erzählt man sich in Japan folgende Geschichte:
Der achte Ashikaga-Shōgun Yoshimasa (1436–1490) verspürte