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dass sie einen Einfluss darauf haben, wie Situationen ausgehen, dass sie bewirken, dass Gott sich herabneigt und Ihnen sein Ohr leiht? Oder glauben Sie, dass Ihr Lied keine liebliche Melodie hat, dass Sie den Ton nicht halten können? Oder bleiben Sie vielleicht oft stumm, weil Sie fürchten, dass Sie nicht gut genug beten? Möglicherweise fühlen Sie sich auch entmutigt, weil Sie es mit Beten versucht haben, das erhoffte Ergebnis aber ausblieb.

      Zu Beginn unserer Beschäftigung mit dem Gebet versichere ich Ihnen, dass Gott sich danach sehnt, von Ihnen zu hören, egal wie zaghaft Ihr Gebetslied klingt. Und er hört lange und gut zu, egal ob Sie ein Solo, ein Duett oder in einer Gruppe singen. Ihre Melodie gefällt ihm, auch wenn Sie denken, Ihr Lied sei zu einfach, zu klein oder zu unbedeutend (zum Beispiel Gebete wie: »Hilf mir, einen Parkplatz zu finden«).

      Gebet verändert

      Ich habe dieses Buch geschrieben, um Ihr Vertrauen ins Gebet und Ihre Fähigkeit zu beten zu festigen. Ich möchte, dass Sie inständig und fest glauben, dass Beten zu den wichtigsten Beiträgen gehört, die Sie zum Leben Ihres Kindes leisten können – und dass dieser Beitrag langfristige Auswirkungen hat. Wirkungen, die zur Entfaltung kommen, auch wenn Sie nicht mehr auf der Erde leben. Dazu probieren wir gemeinsam einige neue Gebetslieder aus, betrachten anhand der Bibel, was Gott über unser Gebet denkt, werden ermutigt, weiterzubeten, auch wenn wir unsere Töne länger halten müssen als wir uns je vorgestellt haben. Und hören von anderen Müttern, die lange und intensiv gebetet haben. Ich bete, dass Sie nach dem Lesen dieses Buches für Ihr Gebetsleben neuen Mut, neue Energie und neue Impulse erhalten haben. Doch noch wichtiger ist, dass Sie verändert werden. Denn obwohl das Gebet manchmal die Umstände und oft die Einstellung von Menschen ändert, ändert es fast immer das Herz des Beters.

      Ich erinnere mich an eine Gebetsgruppe, an der ich teilnahm und in der wir mit einer Mutter beteten, die wegen ihrer Beziehung zu ihrem Sohn sehr aufgewühlt war. Er hasste sie so sehr, dass er zusammenzuckte, wenn sie ihn nur berührte. Die Mauer zwischen ihnen war breit und hoch. Wir beteten Woche um Woche um Heilung der Beziehung. Wir baten Gott, die Mauern der Bitterkeit, des Grolls und der Wut niederzureißen. Wir beteten, dass die Mutter die Dinge erkennen kann, die sie möglicherweise tut und die dazu führen, dass ihr Sohn auf der anderen Seite dieser Mauer blieb.

      Gegen Ende des Schuljahres umarmte der Junge seine Mutter jeden Morgen, bevor er zur Schule ging. Wer hatte sich geändert? Ich bin sicher, die Mutter sagt, dass Gott sie verändert hat und dass dadurch ihr Sohn fähig geworden ist, sich zu verändern, aber in Wirklichkeit hat Gott beide verändert.

      Es ist nicht so, dass Beten keine harte Arbeit ist. Beten ist Schwerarbeit. Doch Gottes Antworten erstaunen uns oft. Dies ist einer der Gründe, weshalb Beten so spannend ist. Oft erlebten wir in unserer Gebetsgruppe sofortige Gebetserhörungen, doch bei einigen Gebeten hatten wir den Eindruck, dass nichts geschieht. Ein Pflegesohn hatte Probleme mit Drogen und Alkohol. Wir beteten flehentlich für diesen netten jungen Mann. Doch wir sahen keine Änderung. Es wurde vielmehr schlimmer. Wir beteten weiter, dass er Gott lieben lernt und ihm treu dient. Die ganze Schulzeit hindurch und noch im Erwachsenenalter blieb er auf dem Weg in die Selbstzerstörung. Doch Gott hörte die Gebete von uns Müttern, mit denen wir ihn bestürmten, und er antwortete – zwanzig Jahre später. Neulich bekam ich einen Brief von seiner Pflegemutter, die mir freudig mitteilte, dass ihr Sohn sein Leben Jesus anvertraut hat, mit einem christlichen Mädchen verheiratet ist und aktiv in der örtlichen Kirchengemeinde mitarbeitet. Als seine Kollegen die Änderung in seinem Leben bemerkten, stellten sie ihm zahlreiche Fragen. Was jedoch mehr ist, als wir uns je träumen ließen, als wir in unserer kleinen Gruppe all die Jahre zuvor beteten, war, dass er seine leibliche Mutter zu Gott führen konnte, bevor sie starb.

      Das Lied, das über mir gesungen wurde

      Ich möchte nicht, dass Sie den Eindruck gewinnen, dass mein Gebetslied eines schönen Tages plötzlich da war und dass ich seitdem eindringlich und meisterhaft bete. Ich lerne jeden Tag etwas über das Gebet, genau wie Sie. Doch ich habe die Macht des Gebets im Leben eines Menschen gesehen, der mir nahe stand – bei meiner Mutter. Sie betete den ganzen Tag in unserer Familie, sie betete mit uns vor dem Essen und beim Schlafengehen. Oft betete sie im Auto, bevor wir abfuhren und bat um Gottes Schutz. Am Mittwochabend nahm sie uns in die Kirche zur wöchentlichen Gebetsstunde mit. Ich kann mich erinnern, dass ich in einer Kirchenbank saß, als ich noch so klein war, dass ich mit den Beinen baumelte, weil sie noch nicht bis zum Boden reichten. Ich horchte, als die Gebete der Heiligen den Raum erfüllten. Dabei wurde ich nie ungeduldig und langweilte mich auch nie. Ganz im Gegenteil, ich fühlte mich nie geborgener als in der sicheren, behüteten Liebe dieser Gebete. Zu Hause, im Auto oder in der Kirche zeigte meine Mutter mir, dass sich ein liebender Gott um mich kümmert und dass er aufmerksam meine Gebete hört und darauf antwortet. Das Ergebnis war, dass ich als junges Mädchen Jesus in mein Herz aufnahm. Ich kann mich an keine Zeit meines Lebens erinnern, in der ich nicht zu meinem himmlischen Vater gesprochen habe.

      Was ein einziges Gebet bewirken kann

      In all den Jahren habe ich so viele wunderbare Gebetserhörungen – auch in meiner eigenen Familie – erlebt, dass ich ermutigt werde, weiterzubeten. Als wir in British Columbia wohnten, wurden mein Mann Rle und unser zehnjähriger Sohn Troy zu einer Kanufahrt mit einem Freund und dessen Sohn eingeladen. Der Freund war schon oft mit dem Kanu auf diesem Fluss gefahren und wollte dieses Erlebnis mit Rle teilen. Außerdem würde es ein großes Abenteuer für die beiden Jungen werden.

      Als der Tag näher rückte, wurde die Spannung immer größer. Viele Vorbereitungen und Planungen waren erforderlich.

      Es war Frühlingsanfang, und in den Bergen setzte die Schneeschmelze ein, folglich führte der Fluss viel Wasser und war stellenweise reißend. Am Tag der Reise war es feuchtkalt und regnerisch, aber das schreckte die tapferen Burschen nicht ab.

      Nachdem sie das Kanu und ihre Vorräte ausgepackt hatten, wollten sie gerade das Boot ins Wasser lassen, als sie hörten, wie ihnen jemand etwas zurief. Zwei Männer, die aufs Ufer zukamen, schrieen.

      »Ihr wollt doch nicht auf den Fluss, oder?«, brüllte einer der Männer.

      Als der Freund, der meinen Mann eingeladen hatte, zurückrief: »Doch«, antwortete einer der Fremden: »Ich würde heute nicht fahren. Das Wasser ist zu hoch und zu wild. Wir müssen euch später sonst herausziehen.«

      Rles Freund beruhigte meinen Mann, dass er bei jedem Wetter auf dem Fluss gefahren sei und dass alles gut gehen würde. Doch als sie in das Boot stiegen, sah Rle, wie die beiden Fremden ungläubig den Kopf schüttelten.

      Mitten am Nachmittag fühlte ich mich gedrängt, für Rles und Troys Schutz zu beten. Dieser Eindruck war so stark, dass ich mit meiner Arbeit aufhörte und mich mit meiner Bibel an den Küchentisch setzte und Zusagen des Schutzes für sie aussprach. Ich betete: »Ich bitte dich, … dass du sie vor dem Bösen bewahrst« (Johannes 17,15). »Die auf den Herrn vertrauen, sind wie der Berg Zion; er steht fest und sicher und hat für immer Bestand. So wie die Berge Jerusalem umgeben und schützen, so umgibt und schützt der Herr sein Volk, jetzt und für alle Zeit« (Psalm 125,1-2). »Der Herr spricht: ›Ich will den erretten, der mich liebt. Ich will den beschützen, der auf meinen Namen vertraut‹« (Psalm 91,14).

      Dann betete ich für Rles Freund und seinen Sohn: »Herr, du weißt, was jetzt gerade geschieht. Bitte beschütze sie. Bewahre sie. Lege deine Arme um sie und halte sie fest. Bringe sie nach Hause. Ich verlasse mich auf dich; mein Vertrauen zu dir ist unerschütterlich. O Herr, bringe sie nach Hause.« Ich muss fast eine Stunde lang gebetet haben.

      Gott antwortet

      Später am Abend erhielt ich einen Anruf von einem erschöpften, aber dankbaren Rle. Als er mir erzählte, was an diesem Nachmittag geschehen war, erkannte ich, dass die erschreckende Geschichte gerade zu der Zeit passierte, als der Heilige Geist mich zum Beten drängte.

      Rle erzählte mir Folgendes: Als sie den Fluss hinunterpaddelten, wurden sie immer schneller, bis sie plötzlich in einen kleinen Wasserfall gerieten. Das Kanu schoss in die Luft, und alle