Im Flow. Krishnananda Trobe. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Krishnananda Trobe
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Сделай Сам
Год издания: 0
isbn: 9783947508747
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sie hineinatmen. Das trifft auf alle Körperwahrnehmungen zu, auch auf die aktivierenden, wie Wut, Reizbarkeit, erhöhter Herzschlag, schwitzende Hände, Verkrampfung, flache Atmung, kreisende Gedanken, Schlaflosigkeit, Magenprobleme, Verstopfung oder Ruhelosigkeit. Es betrifft auch Schocksymptome, wie Starre oder Taubheitsgefühle, Verwirrung der Gedanken, Sprachlosigkeit, Bewegungsstarre und sexuelle Störungen. Wichtig ist, auf diese Körperwahrnehmungen zu achten und sich die negativen Glaubenssätze bewusst zu machen, die unsere Ausrichtung auf den Körper behindern, wie: „Das ist zu viel“, „Das wird sowieso nie aufhören“ und so weiter.

      Wenn es uns gelingt, tief in sie hineinzuatmen, kommt es zu einer natürlichen Veränderung, zu tiefer Entspannung, Lebendigkeit und die Lebensenergie kehrt zurück. Es entsteht ein Gefühl der Selbstsicherheit und wir erkennen, dass wir jetzt nicht mehr das hilflose Kind sind, egal was in der Vergangenheit war.

      Das Paradoxe an diesem Heilungsprozess ist, dass wir uns zuerst der Angst stellen müssen. Das stärkt nicht nur, wir kommen so auch aus dem Zustand der Hilflosigkeit heraus und lernen diese Gefühle zu akzeptieren. Dann erkennen wir, dass Verletzlichkeit und Zerbrechlichkeit zum Leben dazugehören und wir das große Ganze nicht kontrollieren können. Sehr viel Energie ist in der Angst selbst und in unserem Widerstand gegen sie gebunden. Um den Liebesfluss zu aktivieren, hilft es, die Angst anzunehmen. Wenn wir sie erkennen, sie fühlen und wenn wir uns ihr stellen, erleben wir Freude und Lebendigkeit und gewinnen Achtung und Respekt vor uns selbst.

       3. Die Verletzungen durch Leere und Einsamkeit

      Diese Wunde zeigt sich als tiefes Gefühl von Leere und Einsamkeit, es scheint etwas Essenzielles im Leben zu fehlen. Beim Arbeiten mit dieser Wunde liegt die Aufgabe darin, die Verbindung mit unserem inneren „Flow“ zu erkennen, die nicht von anderen oder äußeren Quellen abhängig ist. Für unsere Beziehungen bedeutet das, sich für tiefe Verbindungen zu öffnen und bereit zu sein, dafür durch’s Feuer zu gehen, auch wenn wir Schmerz und Frustration erleben oder wir nicht bekommen, was wir erwarten oder gerne haben würden. Es ist die Wunde, verlassen worden zu sein. Sie entsteht durch frühe Vernachlässigung, fehlende Verbindung, Präsenz, Wärme, Unterstützung, Anregung und nicht gesehen, gefühlt oder verstanden zu werden. Die Wurzel liegt aber noch tiefer – in dem Gefühl von der göttlichen Quelle abgeschnitten zu sein. Wir wachsen, wenn wir diese innere Verbindung wiederfinden.

      Linda war überzeugt, dass sie mit Matthew die Liebe ihres Lebens gefunden hatte. Er war charismatisch, charmant, kommunikativ, attraktiv und finanziell gut situiert – kurz gesagt, der Mann ihrer Träume. Sie waren ein paar Monate zusammen und alles schien perfekt zu sein. Sie sind dann zusammengezogen, was bedeutete, dass sie bei ihm einzog, denn er hatte eine bessere und größere Wohnung. Aber es dauerte nicht lange bis es Probleme gab. Sie hatte das Gefühl, dass er zu viel arbeitete und nicht mehr so viel Zeit mit ihr verbringen wollte wie bisher. Sie hatten weniger Sex und er war nicht mehr so erfüllend wie früher. Dazu gab es auch Diskussionen wegen Geld und der Wohnung. Seiner Meinung nach würde sie finanziell nicht genug beitragen, und sie beschwerte sich, weil er bei der Einrichtung der Wohnung alles alleine entscheiden wollte. Langsam wurde ihr klar, dass er doch nicht der Mann war, für den sie ihn am Anfang gehalten hatte. Er war nicht offen und kommunikativ, sondern eher verschlossen und grübelte viel. Er war nicht so charmant und großzügig, sondern kontrollierend und egoistisch. Ihre Vorstellung von ihm veränderte sich vollkommen und sie nahm sich selbst auch anders wahr als früher. Sie fühlte sich innerlich nicht mehr fröhlich und heiter, sondern leer und bedürftig. Sah sich nicht mehr als starke, attraktive Frau, sondern fühlte sich immer mehr wie ein regrediertes Kind. Am Ende gelang es ihnen nicht, die Probleme zu lösen, und sie trennten sich. Was Linda machte, nennen wir „Verlassenheits-Shopping“. Sie suchte im Außen nach sich selbst, um ihre innere Leere nicht spüren zu müssen. Das geht nie gut, denn wir suchen dann die Nähe der anderen, um vor uns selbst zu flüchten. Wir sind dann nicht in der Lage zu sehen, dass es auch eine Chance sein kann, den inneren Schmerz zu spüren, über das, was bei der Verbindung fehlt. Es ist nämlich eine Gelegenheit, um auf die innere Reise zu gehen und uns im Inneren mit dem zu verbinden, was uns fehlt. Linda konnte diesen Schmerz nicht nutzen, um daraus zu lernen, sondern wollte von außen gerettet werden. Tatsächlich konnten beide diese Gelegenheit nicht für ihr inneres Wachstum nutzen.

      Wenn unser Leben von dieser Wunde dominiert wird, glauben wir, dass unser Glück von äußeren Umständen abhängt, so wird unser Love Flow blockiert, denn wir glauben, dass unser Wohlergehen von anderen abhängt oder dass das Leben uns so behandeln müsste, wie wir es uns wünschen und erwarten. Diese Wunde zeigt sich mit ihrer ganzen schmerzhaften Abhängigkeit in der Regel, wenn wir uns auf eine enge Beziehung eingelassen haben. Wenn wir uns tief mit jemandem verbunden fühlen, wenn jemand für uns enorm wichtig geworden ist, dann wird dieser innere Hunger nach einer tiefen Verbindung geweckt. Ansonsten ist er gut versteckt und zeigt sich erst, wenn wir unserem Herzen erlauben, eine Verbindung einzugehen.

      Es kommt zu einer tiefgreifenden Veränderung in uns, wenn wir erkennen, dass wir niemanden und gar nichts von außen brauchen, um Erfüllung, Frieden und innere Zufriedenheit zu finden. Wir können uns tatsächlich selbst ein Licht sein.

      In unserem Buch „Liebe Lernen, Band 1, Verletzlichkeit zulassen – Verlassenheitsängste heilen“ gibt es weitere Erklärungen und Übungen, wie man mit dieser Wunde umgehen kann.

       4. Die Verletzungen durch Misstrauen

      Viele von uns haben im Laufe der Zeit ein tiefes Misstrauen gegen andere und das Leben an sich entwickelt. Oft haben wir in der frühen Kindheit die Erfahrung gemacht, dass unser Urvertrauen gebrochen und unsere kindliche Unschuld ausgenutzt wurden. Wenn solche Erfahrungen unser Herz beeinträchtigen, kommt man bei der kleinsten Verletzung, Unachtsamkeit, fehlender Beachtung oder Respektlosigkeit zu dem Schluss, dass man anderen und dem Leben nicht vertrauen kann.

      Weil unser Misstrauen so leicht provoziert werden kann, bauen wir einen kräftigen Panzer um uns herum, der unser Leben bestimmt. Er besteht aus Erwartungen, Kontrollmechanismen, Rückzug oder Angriff, mentalen Konzepten, Anschuldigungen, Beschwerden oder Anpassung. In Beziehungen wird das Thema Vertrauen oder Misstrauen noch etwas komplizierter.

      Denn wenn sich unser Herz zu Beginn der Beziehung öffnet, glauben wir, das sei Vertrauen. Das entspricht aber nicht der Realität, denn in der ersten Phase einer Beziehung wirken eher die Fantasie, Projektionen, Überhöhungen, die entstehen, weil der andere sich so verhält, wie wir es uns wünschen. Dieses Vertrauen wird auf die Probe gestellt, sobald wir Enttäuschung, Frustration oder Untreue erleben, denn diese Themen berühren Wunden aus der Vergangenheit.

      Anna geht davon aus, dass man Männern nicht vertrauen kann. Ihrer Erfahrung nach sind sie nur an oberflächlichen Beziehungen interessiert, unehrlich und unzuverlässig. Aber sie hätte sich in ihrer letzten Beziehung wirklich geöffnet, sagte sie, und darauf vertraut, dass es mit diesem Mann anders sein würde. Am Anfang war das auch eine Weile so. Er hatte ihr aber von vorne herein gesagt, dass er nicht an einer langfristigen Beziehung interessiert sei. Als er sich dann zurückzog, ihre Nachrichten nicht mehr gleich beantwortete und die Verbindung beendete, fühlte sie sich verraten und ihr Misstrauen in die Männer wurde bestärkt. Sie war am Anfang nicht in der Lage gewesen, seine Signale zu verstehen und wollte es auch nicht glauben, als er ihr sagte, dass er andere Vorstellungen hätte als sie.

      Es gehört zu den großen Herausforderungen im Leben, aus schmerzhaften Erfahrungen zu lernen und zu verstehen, dass wir sie als Chance zum Wachsen nutzen können. Das geht, wenn wir nicht den anderen oder dem Leben die Schuld geben und immer wieder unser Misstrauen bestätigen. Denn man kann solche Situationen nutzen, um tiefer nach innen zu schauen, ohne dem Leben oder unserem Partner die Schuld zu geben.

      In unserem Buch „Vertrauen ist gut, Selbstvertrauen ist besser – Wege aus der Enttäuschungsfalle“ haben wir diese Reise durch die Wunde des Misstrauens behandelt.

      Transformation kann beginnen, wenn wir uns ehrlich anschauen, wodurch unser Misstrauen heute ausgelöst wird, wohlwissend, dass das auch wirklich passieren wird. Wenn wir erkennen, wie die heutigen Auslöser direkt mit