Anaconda. Lauren Landish. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Lauren Landish
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783947634873
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dieser Scheiße herumschlagen."

      "Das muss nervtötend sein", murmelt Mindy voller Mitgefühl und hebt ihre Hand, um ihre Augen zu schützen, bevor sie in den Tumult schreit: "In Ordnung, wenn Sie nichts bestellen, gehen Sie bitte! Hotelrichtlinien!"

      "Ich kümmere mich darum", höre ich Gavin sagen, seine Stimme klingt verlegen. Dann spricht er lauter und ein Anflug von Wut schwingt in seinem Tonfall mit. "Alles klar, ihr Geier wollt Bilder? Dann gehen wir!"

      "Hey, ich will ein Autogramm, wenn Sie das nächste Mal hier reinkommen!", ruft Mindy Gavin nach. Und dann senkt sie ihre Stimme und murmelt, "vorzugsweise mit der Anaconda".

      Ich warte eine Minute, bis ich höre, wie die Menge den Raum verlässt, bevor ich aufstehe und meinen Rock glatt streiche.

      Mindy schaut mich an.

      "Was?"

      "Was?", wiederholt Mindy ungläubig. "Warum, zum Teufel, hast du mich gezwickt? Ich blute fast!"

      "Du wolltest mich verraten!", knurre ich und ignoriere sie, als ich durch die großen Glasscheiben des Cafés schaue, und sehe wie Gavin draußen mit den Medien spricht. Mein Herz flattert, als ich schaue, wie er lebhaft mit den Presseleuten plaudert, und ich verschränke meine Arme über der Brust.

      "Wollte ich nicht! Ich habe doch nur meinen Spaß mit euch beiden gehabt!" Mindy schüttelt den Kopf, ihr Blick wandert zur Menge der schreienden Reporter. "Hast du gehört, wie er über dich geredet hat? Gott, du solltest jetzt auf dem Weg zu seinem Zimmer sein!"

      "Bitte. Er will mich nicht wirklich", sage ich, meine Augen kleben immer noch an Gavin, als mehrere Leute nach seinem Autogramm fragen.

      Mindy schüttelt den Kopf. "Du hättest seinen Gesichtsausdruck sehen sollen, als er dich beschrieben hat." Sie wendet sich mir mit einem breiten Grinsen zu. "Er will, dass du die Beine für ihn breit machst, Mädchen."

      Ich runzle die Stirn. "Das wird nicht passieren, und das weißt du." Ich versuche, so überzeugend wie möglich zu klingen, trotz des Begehrens, das ich empfinde.

      Mindy erwidert meinen finsteren Blick und verdreht die Augen. "Was ist los mit dir, Bri? Ich meine, ich verstehe ja, du willst nicht leichtfertig sein, aber er ist eine verdammte Legende! Und so heiß!" Und dann fügt sie gedämpft hinzu: "Mit einem großen Schwanz obendrein", aber ich höre es trotzdem. "Du weißt, was ich machen würde!"

      Da hat sie Recht. Aber ich bin zu stur, um es zuzugeben. Außerdem, was bedeutet es schon, wenn er mich für süß hält? Nachdem ich diese Artikel über ihn gelesen habe, bin ich mir nicht einmal sicher, ob es mich interessiert, dass er eine Berühmtheit ist oder dass er verdammt heiß ist und einen großen Schwanz hat. Der Typ ist nichts weiter als eine männliche Hure. "Und?"

      "Und? Wann wurdest du das letzte Mal flachgelegt?"

      Ich verziehe mein Gesicht und wünschte, ich könnte Mindy wieder kneifen. "Vor sechs Monaten vielleicht?"

      "Eher ein Jahr, wette ich", sagt Mindy und kichert. "Ich sage nicht, dass du dich jedem heißen Kerl, der hier reinkommt, hingeben sollst, aber was ist falsch daran, die Spinnweben vom Muffin zu wischen?"

      "Wie lange wird er hier sein?", frage ich und ignoriere ihre grobe Bemerkung.

      "Woher soll ich das wissen", sagt Mindy. "Aber so viel ich gehört habe, machen sie eine Woche lang Aufnahmen mit ihm. So lange wird er mindestens hier sein."

      Ich beiße mir auf die Unterlippe, während mein Blick aus dem Fenster schweift, und ich Gavin sehe, wie er ein gekünsteltes, perlweißes Lächeln aufsetzt, während er mit einer Gruppe wilder Fans aufgenommen wird. Eine Woche? Ich muss versuchen, diesen unglaublich sexy Mann eine Woche lang zu meiden?

       Herr, hilf mir.

      "Ich bin in großen Schwierigkeiten", murmle ich.

      4

      Gavin

      "Ich lutsch dir den Schwanz, Mann", murmelt der zahnlose Penner, der auf mich zu stolpert und sich ausführlich die Arme kratzt. Kurz zuvor hatte er mich um etwas Kleingeld gebeten, wozu ich nein gesagt hatte. Jetzt schaut er mich mit seinen verzweifelten, wässrig blauen Augen an, die ausgebleicht scheinen, weil sie viel zu lange der Sonne ausgesetzt gewesen sind.

      "Was?", frage ich mit finsterem Blick und einer hochgezogenen Augenbraue.

      Der Penner grinst, zeigt dabei sein verfärbtes Zahnfleisch und seine gebrochenen Zähne und wiederholt dann eindringlicher, während er in Richtung meiner Genitalien fuchtelt: "Mann, ich blase dir einen!"

      Ich packe seine Hände, schiebe sie von meiner Taille weg und drücke den Penner dann leicht zur Seite. Er dreht sich wieder zu mir um und greift nach einem Gegenstand an seinem Gürtel, der wie ein Box-Cutter aussieht. Ich trete instinktiv mit meinem Arbeitsstiefel nach ihm, erwische ihn direkt an diesem Loch von einem Mund, und er fliegt zurück auf den Kistenstapel hinter ihm.

      "CUT!", schreit jemand hinter mir und reißt mich aus der Szene.

      Ich drehe mich um, und erkenne hektische Aktivität seitens der Crew, als der Regisseur, Jim Thompson, mir mit einem albernen Grinsen ein enthusiastisches Daumen-hoch gibt. "Das war großartig, Anaconda! Du hast ihn gut erwischt!"

      Ich knirsche mit den Zähnen wegen des verhassten Spitznamens. Ich habe allen am Set gesagt, dass sie mich nicht so nennen sollen, aber sie tun es trotzdem. Ich schwöre, ich werde noch ausrasten, ehe die Dreharbeiten vorbei sind.

      "Ja, kein Scheiß!", jammert Lance, der Penner und Stuntman, der gleichzeitig Schauspieler ist und sich den Mund hält, während er sich mit Hilfe eines jungen Bühnenarbeiters aus dem Kistenstapel hochrappelt. Zwischen seinen Fingern sickert Blut hervor, als er mich wütend anstarrt: "Verdammter Amateur, du sollst den Tritt vorbeiziehen!"

      "Tut mir leid, Mann", entschuldige ich mich und trete vor, um ihm zu helfen.

      Lance winkt ab, als er den Bühnenarbeiter wegdrückt und auf die Füße kommt. "Du bist verdammt schlecht, Anaconda." Er entfernt die falschen Zahnfleischkappen von seinen Zähnen und zeigt den Umstehenden einen blutbefleckten gesplitterten Zahn. "Sieh dir den Scheiß an."

      "Hey, Lance", mischt Jim sich ein. "Sei nachsichtig mit Gavin. Es war ein Versehen. Bringen wir dich wieder in Ordnung, und machen die Szene noch einmal."

      Jims Worte scheinen Lance nur noch wütender zu machen, als er mich hasserfüllt anstarrt, ein Handtuch von dem Bühnenarbeiter entgegennimmt, den er gerade weggeschoben hatte und es an seine Lippen drückt. "Scheiß drauf! Wie wäre es mit einem echten Schauspieler? Dieser Kerl soll sich in sein Dasein als überbewerteter und überbezahlter Footballstar verabschieden."

      Eben noch hatte ich den Vorfall bedauert, aber jetzt bin ich gereizt. Ich wollte den Kerl nicht treten, aber, ehrlich gesagt, ist diese ganze Szene ziemlich doof. Als ich das Drehbuch gelesen hatte, war ich der Meinung gewesen, dass ich einen Bösewicht zur Strecke bringen und mich als Held etablieren würde und nicht einen zahnlosen Crackhead niederschlage, der dringend einen Schuss braucht. Der ganze Film scheint einer dieser Low-Budget-, miese D-Klasse-, DVD-Filme zu sein, aber ganz bestimmt nicht der Blockbuster, den Miranda mir versprochen hat.

      Lance setzt sein Geschimpfe fort und spuckt mir blutigen Speichel vor die Füße. "Arroganter Schwanz!"

      Ich halte meinen Gesichtsausdruck neutral, wende mich von Lance ab und gehe weg, ehe ich etwas tue, was ich am Ende bereue. Der Typ stellt meine Geduld auf die Probe, mit seinem Geschimpfe. Ich wollte ihn nicht treten, aber ich hatte mich während der Stuntszene ein wenig daneben gefühlt und konnte mich nur schwer konzentrieren.

      Sie ist daran Schuld, denke ich, als das Bild des heißen Zimmermädchens vor meinen Augen aufblitzt. Die Art und Weise, wie sie aus dem Zimmer gerannt ist, ihr Haar wie ein Banner hinter ihr her wehend ... Bunny. Mein kleiner Hase. Ich kenne ihren Namen nicht, also werde ich sie so nennen. Verlangen erfüllt mich und ich presse