Cleo & Leo. Rebecca Vonzun-Annen. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Rebecca Vonzun-Annen
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Книги для детей: прочее
Год издания: 0
isbn: 9783960741626
Скачать книгу
on>

      

      o

      Cleo & Leo

      Rebecca Vonzun-Annen

      Text und Illustration

      o

      Impressum:

      Personen und Handlungen sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind zufällig und nicht beabsichtigt.

      Besuchen Sie uns im Internet:

       www.papierfresserchen.de

      [email protected]

      © 2018 – Papierfresserchens MTM-Verlag GbR

      Mühlstr. 10, 88085 Langenargen

      Telefon: 08382/9090344

      Alle Rechte vorbehalten.

      Erstauflage 2018

      Lektorat: Melanie Wittmann

      Herstellung: Redaktions- und Literaturbüro MTM: www.literaturredaktion.de

      ISBN: 978-3-86196-777-4 - Taschenbuch

      ISBN: 978-3-96074-162-6 - E-Book (2020)

      o

      Impressum:

       1

       2

       3

       4

       5

       6

       7

       8

       9

       10

       11

       12

       13

       14

       15

       16

       17

       18

      *

      1

      „Cleopatra? Willst du mich veräppeln?“ Die Frau hinter dem Schalter musterte ihn mit schmalem, misstrauischem Blick durch ihre Lesebrille.

      Cleo zuckte mit den Achseln. „Ich ...“, begann er und wollte seine übliche Erklärung abspulen. Innerlich seufzte er. Lange und tief. Es war immer dasselbe. Nur weil seine Eltern diesen blöden Ägyptentick hatten, musste er ständig allen Leuten erklären, was es mit seinem Namen auf sich hatte.

      „Nun?“, forderte die Frau ihn auf und guckte streng durch ihre Brille.

      Hinter Cleo hatte sich bereits eine lange Schlange von Leuten gebildet. Und aus der Schlange kamen die typischen Geräusche von wartenden Menschen: unruhiges Seufzen, Füßescharren, das Rascheln von Jacken, nervöses Fingertrommeln, das hektische Schnüffeln eines Hundes. Cleo hatte keine Zeit für lange Erklärungen, das merkte er. Dafür hätte die Menschenschlange kein Verständnis.

      „Veräppeln? Nein, will ich nicht!“, sagte er also trotzig zu der Brillenfrau. „Cleopatra Ramses Goldberg.“ Dabei guckte er böse, damit sie gleich merkte, dass er über so was Ernstes wie seinen Namen ganz bestimmt keine Witze machte.

      Die Postbeamtin schien das jedoch nicht zu verstehen. Sie zog ihre Augenbrauen in die Höhe. Freche Kinder konnte sie nicht leiden. Freche Kinder, die sich einen Scherz mit ihr erlaubten, noch weniger. „Ausweis!“, bellte sie also und guckte ebenfalls so böse, wie sie nur konnte.

      Cleos Ohren liefen rot an. Mist, der Ausweis! Fieberhaft begann er, in seinen Taschen zu wühlen. Dabei hatte er ihn extra bereitgelegt ... verflixt aber auch!

      Nun war die Geduld der Brillenfrau endgültig erschöpft. „Der Nächste!“, rief sie mit einem letzten genervten Blick auf Cleo und schon drängte sich ein dicker, ungeduldiger Mann an ihm vorbei zum Schalter und stieß ihn einfach zur Seite.

      Cleo ließ die Schultern hängen. Sehnsüchtig wanderte sein Blick zu dem Stapel von Paketen hinter der Glasscheibe. Eines davon war seines. Betrübt trat er durch die Drehtür auf die Straße und steckte den Zettel mit der Paketnummer wieder in die Tasche. Das wäre sein Geburtstagsgeschenk gewesen ... Was für ein Quark!

      Kurz überlegte Cleo, was er jetzt tun sollte. Dann schob er traurig die Hände in die Jackentaschen und machte sich im Zeitlupentempo auf den Heimweg.

      Die Sonne schien angenehm auf Cleos dunklen Haarschopf und die Luft war erfüllt vom Gesang der ersten Frühlingsvögel. Eigentlich war es viel zu warm für die Jacke. Cleo öffnete den Reißverschluss.

      Die Ferien standen vor der Tür: zwei Wochen ohne Hausaufgaben, zwei Wochen lang jeden Tag ausschlafen ... zwei Wochen Nichtstun.

      Leider galt das nicht für Cleo. Nein, er hatte allen Grund dazu, mies gelaunt zu sein. Während alle anderen Kinder sich auf die freie Zeit freuten, wünschte Cleo sich, die beiden Wochen wären schon um. Ja, tatsächlich wäre er am Montag viel lieber zur Schule gegangen!

      Die ganze Welt hatte ein leichtes Herz und freute sich über den zarten Frühlingsbeginn, doch Cleos Herz war schwer wie ein Stein. Am liebsten hätte er geheult. Und jetzt auch noch dieser Mist mit dem Geschenk!

      Cleopatra Ramses Goldberg war gestern elf Jahre alt geworden. Ja, ganz recht, elf Jahre lang lebte er bereits mit diesem jämmerlichen Namen – kaum zu glauben.

      Situationen wie diese gerade eben auf dem Postamt waren nicht selten. Eigentlich glaubte es nie jemand auf Anhieb, wenn Cleo seinen Namen nannte. Viele Leute kannten seinen vollen Namen noch nicht einmal. Denn wenn es nicht unbedingt nötig war, behielt Cleo den lieber schön für sich.

      Warum jemand seinen Sohn Cleopatra taufte? Tja. Dazu musste man Cleos Eltern kennen.

      ***

      Cecilia und Colin Goldberg liebten ihren Jungen über alles. Behaupteten sie. Cleo war auch ziemlich überzeugt davon, dass das stimmte. Er wusste jedoch in seinem Innersten untrüglich, dass es eine Sache gab, die seine Eltern noch ein kleines Stückchen lieber mochten als ihn: das vermaledeite Ägypten.

      Bevor Cleo geboren worden war, hatten