Die Raubkatzenbande. Isabel Meyer. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Isabel Meyer
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Книги для детей: прочее
Год издания: 0
isbn: 9783960741244
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ich“, rief Lenny. Sie holte weit aus und warf – doch der Stein landete mit einem Scheppern auf dem Container. „Oje, Mist! Das wollte ich nicht! Runter! In Deckung“, rief Lenny. Die Freunde schmissen sich ins hohe Gras. Gerade noch rechtzeitig! Die Tür wurde aufgerissen.

      „Was war das?!“, brüllte einer der Männer. „Wenn ich euch erwische!“

      Max hatte sich hinter dem Container versteckt und hätte den Arbeiter fast gebissen. Das tat er immer, wenn er sich bedroht fühlte oder seine Freunde verteidigte. Aber was hätte das schon genützt? Dann wäre der nur noch wütender geworden!

      Vorsichtig linste Julian zum Container. Dann zeigte er seinen Freunden vier Finger.

      „Kommt, wir gehen wieder zur Baustelle und holen etwas“, rief Lenny. Auf der Baustelle entdeckte Julian jede Menge Baggerspuren. Das Stück Erde, wo die Spuren besonders deutlich zu erkennen waren, riss er heraus. Lenny kletterte auf dem Bagger herum, und als sie wieder herunterkam, war sie ganz schwarz vom Ruß. „Das hat gestunken“, schnaufte Lenny, „aber man kann toll drauf klettern!“ Fiona machte es sich in der Baggerschaufel bequem, Finn verwischte ihre Spuren und Max schnüffelte ständig am Boden.

      „Das Teil ist schwer“, keuchte Julian, „das nehmen wir mit!“ Plötzlich läutete es zwölfmal.

      „Ich muss zum Essen heim“, entschuldigte sich Finn, „aber ich hol euch um halb zwei ab!“

      „Ich sollte jetzt auch nach Hause“, bemerkte Fiona. „Komm, Max!“ Da gingen auch Lenny und Julian nach Hause.

      Um halb zwei klingelte Finn. „Beeilt euch“, warnte er, „die könnten jeden Moment den Laster in Bewegung setzen!“

      Nur wenig später lagen die Detektive, auch Max, flach im Gras und beobachteten, wie der Lastwagenfahrer den Motor startete. Der Laster fuhr los. Aber er überfuhr die Steine einfach! Auf einmal machte es TSCHSZ, es knallte und der Laster hatte zwar keine vier, aber einen platten Reifen. Der Fahrer stieß einen heftigen Fluch aus und stieg aus.

      „Was war denn das schon wieder“, brüllte er. „Langsam reicht’s! Was ist hier nur los?“

      „Ich glaub, du hast ziemlich übertrieben, Finn“, flüsterte Julian. Auch Finn hatte kein gutes Gefühl.

      „Lasst uns abhauen“, wisperte Fiona.

      „Quatsch! Die können uns nicht sehen. Und außerdem tun sie uns nichts, außer, uns an den Ohren zu packen“, zischte Lenny. „Bleibt einfach still liegen, bewegt euch nicht und macht keinen Mucks! Das Gras ist hoch genug!“

      In dem Moment kam der Fahrer genau auf sie zu. Da gab Lenny das Zeichen zur Flucht.

      „Das war knapp“, japste Finn. „So was mach ich nie wieder! Der war ja ganz schön wütend!“

      „Das will ich auch hoffen!“, keuchte Fiona. Max hechelte.

      Diesmal war Lenny mit dem Bucheintrag dran.

      Als wir heute zur Baustelle kamen, sagte Finn, er hätte den Laster kaputt gemacht. Er hat einen spitzen Stein vor jeden Reifen gelegt.

      Dann warf Finn Max einen Stein. So sollte er üben, schnell zu rennen und etwas zu suchen und es zu bringen. Anschließend schmiss ich den Stein. Aber er ist blöderweise auf dem Container gelandet! Der eine Arbeiter war voll sauer und wir sind gerade noch in Deckung gegangen.

      Dann schauten wir nach den Beweisstücken, gingen zur Baustelle und holten ein Stück Erde, auf dem Kettenspuren waren. Ich bin auf den Bagger geklettert. Erst war es super, aber an einer Stelle hat es noch geraucht und total gestunken. Da trat ich versehentlich hinein und war rußschwarz.

      Am Nachmittag haben wir beobachtet, wie der Laster über Finns Steine fuhr! Der Fahrer war sehr wütend, weil ein Reifen platt war! Erst wollte ich noch dableiben, aber als der Mann auf uns zukam, gab ich das Fluchtzeichen. Das war knapp!

      Am nächsten Morgen erfuhren die Freunde, dass jemand den Blinker des Lastwagens kaputt gemacht hatte. „Das war ich aber wirklich nicht!“, rief Finn.

      „Natürlich nicht, wie solltest du das anstellen?“ Fiona verdrehte die Augen.

      „Wir sollten erst mal nachsehen, wie der Blinker aussieht“, mischte sich Lenny ein.

      Die Freunde schlichen zum Laster und beschauten den Blinker. Das Glas war zerbrochen, das Lämpchen innen auch und eine Art Kabel hing aus der Birne.

      „Ich würde mich wundern, wenn der noch blinkt“, brummte Finn. „Dreister Schurke!“

      „Den zu finden, wird nicht leicht“, bemerkte Fiona. „Nimm eine Scherbe mit, Julian.“ Julian hob eine der großen Scherben auf und untersuchte sie. Die Scherbe war etwas staubig, so breit wie drei Finger und orange. Dann schob er sie in die Hosentasche. Lenny fotografierte den kaputten Blinker.

      „Den wird er wohl mit einem Ast oder einer Stange kaputt geschlagen haben“, vermutete sie. Finn überlegte, ob er ein Stück von dem Kabel abreißen sollte, aber dann ließ er es sein. Lenny hatte das Foto. Aber Max schnupperte und winselte. Finn hörte Schritte.

      „Ein Arbeiter kommt“, zischte Julian. „Weg hier!“

      „Ich hab eine Idee, die hört sich verrückt an“, meldete sich Lenny. „Wir legen uns heute Nacht bei der Baustelle auf die Lauer! Wenn der Schurke kommt, haben wir Glück!“

      „Tolle Idee“, rief Fiona. „Um halb zehn, wenn es dunkel wird, treffen wir uns auf der Baustelle!“

      „Aber wir rüsten uns mit unserem Detektivzeug aus“, meldete sich Finn, „das wird noch wichtig sein!“ Aber erst mal machte er den Eintrag:

      Heute Morgen erfuhren wir, dass jemand den Blinker des Lasters kaputt gemacht hatte. Ich kann schwören, dass ich das nicht war! Wir schauten uns den Blinker an, er sah ziemlich schlimm aus: zerbrochen und ein Kabel ragte heraus. Lenny machte ein Foto. Julian nahm eine orange Scherbe vom Blinker mit und untersuchte sie. Aber dann kam ein Arbeiter und wir rannten weg.

      Etwas kurz, aber das reichte. Mehr hatte er nicht zu berichten, fand Finn. Er zog sich seinen Schlafanzug über und schlüpfte ins Bett. Es war ja erst acht und noch nicht dunkel. Finn stellte sich den Wecker auf halb zehn und schlief. Er musste ja nachts noch einen Bucheintrag machen und die Nacht würde kurz für ihn werden. Finn war zwar kein Langschläfer, aber wenn er spät ins Bett ging, stand er auch spät auf.

      Fiona pfiff auf der Vogelpfeife. Dieses Signal hatten sofort alle Detektive verstanden und hetzten zu Fiona. „Ich hab ein prima Versteck“, flüsterte Fiona, „und zwar in diesem Busch!“ Sie deutete auf einen dichten Busch am Rand der Baustelle. „Wenn einer kommt, sieht er uns nicht, aber wir sehen ihn!“

      „Super!“, grinste Lenny. „Schnell rein! Und gemütlich sieht er auch aus!“ Fiona hatte auf dem Boden des Busches eine weiche Decke ausgebreitet, damit die Zweige nicht stachen.

      Julian ließ sich darauf plumpsen. Er legte sein Fernglas in eine Ecke. Fiona hatte das Mäppchen dabei und Lenny natürlich ihre Kamera. Finn schaute auf die Uhr.

      „Kurz vor zehn. Um halb sechs morgens sollten wir wieder zu Hause sein, damit unsere Eltern keinen Verdacht schöpfen!“

      „Ich schlage vor, Finns Uhr hängen wir auf. Jeder bleibt ein bisschen wach, dann weckt er den Nächsten. Wenn jemand was Ungewöhnliches entdeckt, tippt er uns an“, schlug Lenny vor.

      „Genau“, meldete sich Julian. „Ich bleibe bis halb zwölf wach, dann Lenny bis halb zwei, Finn bis halb vier und Fiona bis halb sechs!“ Damit waren alle einverstanden.

      Inzwischen war es zehn. Alle schliefen, nur Julian nicht. Er schaute hinaus in die Dunkelheit. Er konnte nichts erkennen. Außer dem Zirpen der Grillen und dem Rauschen der Bäume war nichts zu hören. Würden sie den Täter ertappen?

      Auf einmal raschelte es. Julian spitzte die Ohren. Was war das? Wieder ein Rascheln. Da huschte ein Igel