Zukunft Europa. Ariane Koch. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Ariane Koch
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Документальная литература
Год издания: 0
isbn: 9783961192182
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      Wo Menschen auf Badetuchern sich braunen

      Leider sehen wir nur Welle um Welle

      Gischt um Gischt

      Graues Gewolk

      Schwaden hangen am Horizont

      Und hassliche Rochen schwimmen unter der Wasseroberflache

      Warum nicht wenigstens Delfine

       Langeweile

       Sie lieben den sicheren Hafen. Dennoch sollten Sie heute Abwechslung suchen, sonst fallt Ihnen die Decke auf den Kopf.

      Immer die gleiche Ode

      Tag fur Tag

      Nacht fur Nacht

      Und die Zeit verschwimmt

      Es ist uns gleichgultig welche Stunde es schlagt

      Es schlagt ja uberhaupts nichts

      Oder siehst du hier irgendwo einen Glockenturm

      Wir sind alle wie Ol und Wasser

      Vollig verschieden

      Wenn noch einmal diese bescheuerte Durchsage kommt

      Dann dreh ich durch

      Man kann nur hoffen

      Wir fangen die eine oder andere Schildkrote

      Eine Amsel hupft auf den Steinen hin und her

      Ahnlich einem Kanguru

      Wenn der See jeden Tag da ist

      Kann man ihn irgendwann nicht mehr sehen

      Weil seine Anwesenheit irgendwie entfallt

      Mann uber Bord

      Schon wieder

      Ja was will man machen

      Lassen wir ihn ziehen

       Hunger

       Ihre Energie ist im Keller. Gehen Sie an die Sonne, gonnen Sie sich eine kleine Auszeit und tanken Sie wieder auf.

      Kommt wir essen den Stier

      Den saftigen

      Den kraftigen

      Kommt wir braten den Stier uber dem Feuer

      Verbrannte Horner

      Das mag ich

      Ja spinnst du denn

      Ja bist du denn verruckt

      Das Orakel braten wollen

      Uber dem Feuer

      Wodurch wir sterben wurden

      Und zwar auf der Stell

      Stier o Stier

      Ich frage ihn nach dem Zukunftigen

      Er schnaubt funfmal

      Sodass es dampft aus seinen Nustern

      Mehr nicht

      Was soll das nur ausdrucken

      Und da frage ich

      Wie lange noch

      Wir schaukeln sollen

      Wie lange noch

      Wir hungern sollen

      Und er senkt nur den Schadel zum Heu

      Und frisst

      Als gabs nichts anderes zu tun

      Ich verneige mich

      So tief es geht

      Und bringe hervor

      Mein Argernis

      Er peitscht den Schwanz

      Gegen den Segelmast

      Na dann ist alles klar

      Wir sind verloren

       Insel

       Heute will Ihnen aber auch gar nichts gelingen. Am besten Sie versuchen es gar nicht erst!

      Ist das eine Kuste

      Oder werd ich verruckt

      Tauschen mich die Augen

      Oder ist das ein Land

      Und wenn wir sinken

      Und wenn wir kentern

      So werden wir ertrinken

      Sofern es gibt keine Kustenwach

      Wir werden bleiben immer ein Wir

      Sodass man sich nicht muss gramen

      Wenn einer uns aus dem Wasser zieht

      Und wir sind mausetot

      Wir bleiben immer eine Zahl

      Ganz unpersonlich und grob

      Als ware es eine lacherliche Angelegenheit

      Von einem truben Buro

      Weisst du wie es ist

      Wenn man ertrinkt im Meer

      Wenn Wasser die Lungen fullt

      Und das Herz schlagt ganz wie wild

      Und trotzdem senkt der Korper

      Sich immer tiefer hinab

      Bis das Gehirn sagt

      Nein danke

      Ihr konnt mich alle mal

      Ich bin keine Zahl

      Ich bin nicht ein Wir

      Ich kauere auf dem Floss

      In einem aufblasbaren

      Pfutzen zu meinen Fussen

      Zuhause gibt es keines mehr

      Zuruck das gibt es nimmer

      Vorwarts muss es gehen

      Wenn man will uberleben

      Ihr Arschlocher

      Findets denn keiner bitter

      Wenns mich an die Kuste spult

      Ganz aufgeblaht und weisslich

      Als war ich nicht von dieser Welt

      Ich bin von dieser Welt

      Das schwor ich

      Zwar auch nur Gast

      Wie jeder andere

      Doch ein Recht zu bleiben

      Hab ich furwahr

      Oder kannst du mir begrunden

      Das Gegenteil

      Ich hab einen Namen

      Und fruher ein Haus

      Ich bin kein Gesetz

      Dessen Paragraphen salopp man andert

      Als war ich ein Ding

      Mit dem man nur handelt

      Die Mauern an der Kust sind hoch

      So hoch dass man kaum druberschaut

      Dabei weiss ich dass dahinter ist

      Alles andere als ein Paradies

      Ich klettere die Wande hoch

      Und fall oft wieder runter

      Ists Verrat wenn ich mach aus Ungluck Poesie

      Doch es singt sonst keiner druber

      Ich wunscht es hat ein End

      Sind das dort die Faroer-Inseln

       Titanic

       Erfreuen Sie sich an einem guten Essen, das warmt Ihr Herz und lasst Sie in neuem Glanz erstrahlen.

      In meiner Schiffskabine

      Sing ich noch ein Lied

      Ein Letztes

      Bevor der Eisberg kommt

      Und der kommt bestimmt