TRUDGE - SCHLEICHENDER TOD. Shawn Chesser. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Shawn Chesser
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783958351028
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      TRUDGE

      Schleichender Tod

      Wie man die Zombieapokalypse überlebt

      Shawn Chesser

      Title: TRUDGE © 2011 Shawn Chesser. All rights reserved.

      Impressum

      Deutsche Erstausgabe

      Originaltitel: TRUDGE

      Copyright Gesamtausgabe © 2015 LUZIFER-Verlag

      Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.

      Cover: Mark Freier

      Übersetzung: Ute Hieksch

      ISBN E-Book: 978-3-95835-102-8

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      Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

      Prolog

      Tag 1 - Portland, Oregon

      Es war ein schöner sonniger Samstagmorgen in Portland, Oregon. Im Gegensatz zum weitverbreiteten Glauben regnete es hier nämlich nicht die ganze Zeit. Es schien, als stünde uns ein langer heißer Sommer bevor. Mount Hood ragte im Osten empor, das ganze Jahr über weiß und mit Schnee bedeckt. Als sie sich dem Flughafen näherten, machte Cade seine Tochter Raven auf die im Norden sichtbaren Reste von Mount Saint Helens aufmerksam.

       Da Brook sich gern noch etwas unterhalten wollte, bevor sie auf der Abflugebene von American Airlines aussteigen mussten, hatten sie die Stereoanlage nicht eingeschaltet.

       »Hey Schatz, nimmst du die Fliesen unten im Badezimmer in Angriff, während Raven und ich unterwegs sind? Oder wollt ihr – du und Ted – euch das Spiel der Mariners im Pub ansehen?«, fragte Brook scherzhaft. Sie kannte die Pläne ganz genau, die ihr Ehemann mit ihrem Nachbarn Ted geschmiedet hatte. Cade war kein Faulpelz, Brook neckte ihn einfach nur.

       »Mama, lass Papa in Ruhe. Er fährt. Wusstest du nicht, dass abgelenkte Fahrer die zweithäufigste Ursache für Autounfälle sind?«, fragte Raven. Ihre brünetten Rattenschwänzchen tanzten, als sie ihren Kopf umdrehte und ihre Mutter ansah.

       »Richtig! Hör auf deine Tochter mit ihren Halbwahrheiten«, meinte Cade, während er mit einem Schulterblick den toten Winkel prüfte, bevor er die nächste Ausfahrt nahm.

       »Damit Ihr beide euch ekeln könnt, während ihr weg seid, werde ich euch genau sagen, was ich machen werde: Ich werde in Unterwäsche Sport schauen, die ganze Zeit den Toilettendeckel hochgeklappt lassen und direkt aus der Milchtüte trinken.« Im Haushalt der Graysons wurden diese Sachen üblicherweise mit mindestens zehnminütiger Meckerei bestraft. Cade hatte nun seinen Senf dazugegeben und beließ es dabei.

       Er lenkte den silberfarbenen Toyota Sequoia zur Bordsteinkante und schaltete das Warnblinklicht ein. Ein großer, schlaksiger Mann mit Baseballkappe und einer dunkelblauen American-Airlines-Uniform – komplett samten, Schulterklappen aus Falschgold – öffnete die Heckklappe des Wagens. Während Brook die Formulare für das Gepäck ausfüllte, half Cade, die sechs Taschen auf den niedrigen Karren des Trägers zu hieven. Er kramte einen 10-Dollar-Schein heraus, den er dem Mann in die Hand drückte und sich bei ihm bedankte.

       In einer ungestümen Umarmung griff Cade sich sowohl seine zierliche Ehefrau als auch seine kleine Tochter. »Ich werde euch ganz schön vermissen«, sagte er, während er und seine Frau sich für einen Moment in die Augen schauten. Beim ersten Anblick ihrer großen braunen Rehaugen hatte er sich vor vielen Jahren in sie verliebt. Brook war zwar zart und klein, hatte aber eine ungeheuerliche Persönlichkeit. Sie war der Typ Mensch, der vor nichts und niemandem klein beigab. Vor Jahren war sie eine begeisterte Bergsteigerin gewesen, aber jetzt – mit Mitte dreißig – steckte sie ihre ganze Energie in die Erziehung ihrer einzigen Tochter.

       Ihre Tochter Raven neigte zur Vorsicht; sie war weder ein Anführer noch ein Mitläufer. Eine große Forscherin, die die meisten Dinge viele Male überdachte, bevor sie aktiv wurde. Dabei war es egal, ob es sich um die Auswahl des Müslis handelte, das sie an einem bestimmten Morgen essen würde oder darum, welchem Jungen in der 6. Klasse sie ihre Aufmerksamkeit schenkte. Sie war ein sehr intellektuelles Mädchen und glaubte noch an den Osterhasen.

       Nach mehreren Umarmungen und Küssen stieg Cade in den Wagen und fuhr vom Bordsteinrand. Er warf einen langen letzten Blick auf seine Familie, als sie die große Drehtür betraten und vom Flughafen verschlungen wurden.

       Auf dem Heimweg stellte er auf halber Strecke die Stereoanlage an und wählte einen Sender mit klassischem Rock. Der Discjockey sprach gerade ausführlich über einen neuen mutierenden Stamm von H1-N1, an dem Menschen in Washington D.C. erkrankt waren. Das war das Letzte, was er an einem sorglosen freien Wochenende hören wollte. Am Montag würde es schlimm genug werden. Es war Zeit, sich auf Jobsuche zu begeben, die er bisher herausgeschoben hatte. Vor mehr als einem Jahr war er mit allen Ehren aus dem Militär entlassen worden. Die Wirtschaftslage war miserabel, die Arbeitslosigkeit hoch, und er wusste, dass es nur wenige Jobangebote gab. Also hatte er fürs Erste beschlossen, einfach nur zu leben.

       Als er sich in den geringen Verkehr auf der I-205 einfädelte, drückte er den AUX-Knopf an der Stereoanlage und nahm seinen iPod Nano heraus. Er ließ die Zufallswiedergabe entscheiden, welches Lied er hören würde, und grinste, als die ersten Sitarriffs vom Lied The End von den Doors aus den Lautsprechern drangen. Dann sang er gemeinsam mit Jim Morrison ein paar prophetische Strophen.

       Zum Glück war er sich nicht der Situation bewusst, die sich gerade im Herzen von Portland entwickelte.

      Kapitel 1

      Tag 1 - Portland, Oregon

      Cade drückte den Fernbedienungsknopf am Rückspiegel, sodass sich das Garagentor langsam zu öffnen begann. Er fuhr ein Stück an der Zufahrt vorbei, bevor er den Wagen zurücksetzte und in die Doppelgarage hineinfuhr. Das Haus betrat er durch die Abstellkammer und legte seine Schlüssel oben auf den Trockner. Bevor er in die Küche ging, räumte er seine Schuhe weg und drückte anschließend auf den leuchtenden Knopf an der Wand. Das Garagentor senkte sich langsam herab. Im Haus roch es noch immer nach dem Speck vom Frühstück. Ohne seine herumflitzende Frau und Tochter herrschte Grabesstille im Haus. Das Sonnenlicht des frühen Morgens strömte durch die Lamellen der Jalousie und brachte einen Hauch von Wärme hinein.

       Das rote Licht auf dem Anrufbeantworter blinkte ununterbrochen. Er stiefelte durch den Raum und drückte wider besseren Wissens den Wiedergabeknopf. Teds Stimme erklang aus dem winzigen Lautsprecher.

       »Hey Kumpel, Ted am Apparat. Ich hab schlechte und gute Nachrichten. Lisa schleppt mich in die Innenstadt, um dort zu frühstücken. Sie möchte auf den Samstagsmarkt gehen. Die gute Nachricht ist, dass ich, sobald wir zurück sind, grünes Licht habe, um zum Pub zu gehen und das zweite Spiel der Mariners Doppelspitze zu sehen. Ruf mich später an.« Cade lächelte vor sich hin, löschte die Nachricht und nahm sich eine Flasche Wasser aus dem Kühlschrank.