Sämtliche Werke (Über 190 Titel in einem Buch). Уильям Шекспир. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Уильям Шекспир
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9788075834164
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Seht, sie kommt ja, wie sie soll,

       Auf der Stirn Verdruß und Groll.

       Amor steckt von Schalkheit voll,

       Macht die armen Weiblein toll.

      Hermia tritt auf.

      Hermia.

       Wie matt! wie krank! Zerzaust von Dornensträuchen,

       Vom Tau beschmutzt und tausendfach in Not:

       Ich kann nicht weitergehn, nicht weiterschleichen;

       Mein Fuß vernimmt nicht der Begier Gebot.

       Hier will ich ruhn; und soll's ein Treffen geben,

       O Himmel, schütze mir Lysanders Leben! (Schläft ein.)

      Droll.

       Auf dem Grund

       Schlaf gesund!

       Gießen will

       Ich dir still

       Auf die Augen Arzenei.

       (Träufelt den Saft auf Lysanders Augen.)

       Wirst du wach,

       O so lach

       Freundlich der,

       Die vorher

       Du geliebt, und bleib ihr treu.

       Dann geht es, wie das Sprüchlein rühmt:

       Gebt jedem das, was ihm geziemt.

       Hans nimmt sein Gretchen,

       Jeder sein Mädchen;

       Find't seinen Deckel jeder Topf,

       Und allen gehts nach ihrem Kopf. (Ab.)

      VIERTER AUFZUG

       Inhaltsverzeichnis

       Inhaltsverzeichnis

      Der Wald

      Titania und Zettel mit einem Gefolge von Elfen

       Oberon im Hintergrunde, ungesehen.

      Titania.

       Komm, laß uns hier auf Blumenbetten kosen!

       Beut, Holder, mir die zarte Wange dar:

       Den glatten Kopf besteck ich dir mit Rosen

       Und küsse dir dein schönes Ohrenpaar.

      Zettel.

       Wo ist Bohnenblüte?

      Bohnenblüte.

       Hier.

      Zettel.

       Kratz mir den Kopf, Bohnenblüte. – Wo ist Musje Spinnweb?

      Spinnweb.

       Hier.

      Zettel.

       Musje Spinnweb, lieber Musje, kriegen Sie Ihre Waffen zurhand und schlagen Sie mir eine rotbeinige Biene auf einem Distelkopfe tot, und, lieber Musje, bringen Sie mir den Honigbeutel. Tummeln Sie sich nicht allzusehr bei dieser Verrichtung, Musje; und, lieber Musje, haben Sie acht, daß der Honigbeutel nicht entzwei geht; es würde mir leid tun, Signor, wenn Sie sich mit einem Honigbeutel beschütteten. Wo ist Musje Senfsamen?

      Senfsamen.

       Hier.

      Zettel.

       Geben Sie die Pfote, Musje Senfsamen; ich bitte Sie, lassen Sie die Reverenzen, lieber Musje.

      Senfsamen.

       Was befehlen Sie?

      Zettel.

       Nichts, lieber Musje, als daß Sie dem Kavalier Bohnenblüte kratzen helfen. Ich muß zum Balbier, Musje; denn mir ist, als wär ich gewaltig haarig ums Gesicht herum, und ich bin ein so zärtlicher Esel: wenn mein Haar mich nur ein bißchen kitzelt, gleich muß ich kratzen.

      Titania.

       Willst du Musik vernehmen, süßer Freund?

      Zettel.

       Ich hab ein räsonabel gutes Ohr für Musik; spielt mir ein Stück auf der Maultrommel.

      Titania.

       Sag, süßer Freund, was hast du Lust zu essen?

      Zettel.

       Ja, meiner Seel! Eine Krippe voll Futter. Ich könnte auch guten, trocknen Hafer käuen. Mir ist, als hätte ich großen Appetit nach einem Bunde Heu; gutes Heu, süßes Heu hat seinesgleichen auf der Welt nicht.

      Titania.

       Ich hab 'nen dreisten Elfen, der nach Nüssen

       Im Magazin des Eichhorns suchen soll.

      Zettel.

       Ich hätte lieber ein oder zwei Hand voll trockner Erbsen. Aber ich bitt Euch, laßt keinen von Euren Leuten mich stören. Es kommt mir eine Exposition zum Schlaf an.

      Titania.

       Schlaf du! Dich soll indes mein Arm umwinden.

       Ihr Elfen, weg! Nach allen Seiten fort! –

       So lind umflicht mit süßen Blütenranken

       Das Geißblatt; so umzingelt, weiblich zart,

       Das Efeu seines Ulmbaums rauhe Finger:

       Wie ich dich liebe! wie ich dich vergöttre!

      (Sie schlafen ein.)

       Oberon tritt vor. Droll kommt.

      Oberon.

       Willkommen, Droll! Siehst du dies süße Schauspiel?

       Jetzt fängt mich doch ihr Wahnsinn an zu dauern.

       Denn da ich eben im Gebüsch sie traf,

       Wie sie für diesen Tropf nach Düften suchte,

       Da schalt ich sie und ließ sie zornig an.

       Sie hatt ihm die behaarten Schläf' umwunden

       Mit einem frischen, würzgen Blumenkranz.

       Derselbe Tau, der sonst wie runde Perlen

       Des Morgenlandes an den Knospen schwoll,

       Stand in der zarten Blümchen Augen jetzt,

       Wie Tränen, trauernd über eigne Schmach.

       Als ich sie nach Gefallen ausgeschmält

       Und sie voll Demut und Geduld mich bat,

       Da fordert ich von ihr das Wechselkind;

       Sie gab's mir gleich und sandte ihren Elfen

       Zu meiner Laub' im Feenland mit ihm.

       Nun, da der Knabe mein ist, sei ihr Auge

       Von dieser häßlichen Verblendung frei.

       Du, lieber Droll, nimm diese fremde Larve

       Vom Kopfe des Gesellen aus Athen;

       Auf daß er mit den andern hier, erwachend,

       Sich wieder heimbegebe nach Athen,

       Und alle der Geschichten dieser Nacht

       Nur wie der Launen eines Traums gedenken.

       Doch lös ich erst die Elfenkönigin:

       (Er berührt ihre Augen mit einem Kraut.)

       Sei, als wäre nichts geschehn!

       Sieh, wie du zuvor gesehn!

       So besiegt zu hohem Ruhme

       Cynthias Knospe Amors Blume.

       Nun, holde Königin! wach auf, Titania!

      Titania.