Die bekanntesten Lustspiele William Shakespeares (Zweisprachige Ausgaben: Deutsch-Englisch). Уильям Шекспир. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Уильям Шекспир
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9788027213344
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Und so empfehl' ich mich und dank' euch beiden. (Ab.)

      Gremio.

       Lebt, Nachbar, wohl. Jetzt, Freund, fürcht' ich dich nicht,

       Du Hasenfuß! dein Vater wär' ein Narr,

       Dir alles geben, und in alten Tagen

       Von deiner Gnade leben. Das dir bieten?

       Da wird solch italien'scher Fuchs sich hüten! (Ab.)

      Tranio.

       Der Teufel hol dich, list'ges, altes Fell! –

       Ich spiele hohes Spiel und setz' es durch.

       Gefunden hab' ich's, meinem Herrn zu dienen.

       Was braucht es mehr? Lucentio der falsche

       Zeugt einen Vater, Vincentio den falschen,

       Und das ist Wunders gnug. Sonst sind's die Väter,

       Die sich die Kinder zeugen; allein für unser Frein hier

       Erzeugt das Kind den Vater, will nur die List gedeihn mir. (Ab.)

      DRITTER AUFZUG

       Inhaltsverzeichnis

       Inhaltsverzeichnis

      Zimmer bei Baptista

      Lucentio, Hortensio und Bianka treten auf.

      Lucentio.

       Fiedler, laßt ab, Ihr werdet allzu dreist.

       Habt Ihr die Freundlichkeit so schnell vergessen,

       Mit der Euch Katharine hier empfing?

      Hortensio.

       Zanksücht'ger Schulgelehrter! Immer war

       Die göttliche Musik die Herrscherin,

       Drum steht zurück und gönnet mir den Vorzug;

       Und wenn wir eine Stunde musiziert,

       Soll Euer Lesen gleiche Muße finden.

      Lucentio.

       Ihr widersinn'ger Tropf! der nicht begriff,

       Zu welchem Zweck Musik uns ward gegeben.

       Ist's nicht, des Menschen Seele zu erfrischen,

       Nach ernstem Studium und der Arbeit Müh'?

       Deshalb vergönnt, daß wir philosophieren,

       Und ruhn wir aus, dann mögt Ihr musizieren.

      Hortensio.

       Gesell! Ich will dein Trotzen nicht ertragen!

      Bianka.

       Ei, Herrn, das heißt ja doppelt mich beleid'gen,

       Zu zanken, wo mein Will' entscheidend ist.

       Ich bin kein Schulkind, das die Rute scheut,

       Ich will mich nicht an Zeitbestimmung binden,

       Nein, Stunde nehmen, wie's mir selbst gefällt.

       Den Streit zu schlichten, setzen wir uns hier;

       Nehmt Euer Instrument und spielt indessen,

       Denn wir sind fertig, eh Ihr nur gestimmt.

      Hortensio.

       So schließt Ihr, wenn ich recht in Stimmung bin?

       (Zieht sich zurück.)

      Lucentio.

       Das wird wohl nie der Fall sein. Stimmt nur immer.

      Bianka.

       Wo blieben wir?

      Lucentio.

       An dieser Stelle, Fräulein:

       Hac ibat Simois, hic est Sigeia tellus,

       Hic steterat Priami regia celsa senisHier ging Simois, hier ist Sigeisches Land, hier stand des alten Priamus herrlicher Palast. (Ovid.).

      Bianka.

       Wollt Ihr das übersetzen?

      Lucentio.

       Hac ibat – wie ich Euch schon sagte; Simois – ich bin Lucentio; hic est – Sohn des Vincentio in Pisa; Sigeia tellus – so verkleidet, um Eure Liebe zu erflehen; hic steterat und jener Lucentio, der um Euch wirbt; Priami – ist mein Diener Tranio; regia – der meinen Namen trägt; celsa senis – damit wir den alten Herrn Pantalon anführen.

      Hortensio.

       Fräulein, nun stimmt die Laute.

      Bianka.

       Laßt denn hören! –

       O pfui! das E ist falsch, das G ist recht.

      Lucentio.

       Recht, darum geh, mein Freund, und stimme wieder.

      Bianka.

       Laßt mich nun versuchen, ob ich es übersetzen kann. Hac ibat Simois – ich kenne Euch nicht; hic est Sigeia tellus – ich traue Euch nicht; hic steterat Priami – nehmt Euch in acht, daß er uns nicht hört; regia – seid nicht zu verwegen; celsa senis – verzweifelt nicht.

      Hortensio.

       Fräulein; nun stimmt sie.

      Lucentio.

       A und F sind falsch.

      Hortensio.

       Ihr seid wohl selbst das A und F, Herr Aff'.

       Wie feurig keck der Schulgelehrte wird!

       Fürwahr, der Schelm wagt's, ihr den Hof zu machen. –

       Wart, Schulfuchs, ich will besser dich bewachen.

      Bianka.

       Vielleicht glaub' ich Euch einst, jetzt zweifl' ich noch.

      Lucentio.

       O zweifelt nicht! Gewiß, der Äacide

       War Ajax, nach dem Ahnherrn so genannt.

      Bianka.

       Ich muß dem Lehrer glauben, sonst beteur' ich,

       Von meinem Zweifel ließ ich noch nicht ab.

       Doch sei's genug. – Nun, Licio, ist's an Euch.

       Ihr guten Lehrer nehmt's nicht übel auf,

       Daß ich so scherzhaft mit euch beiden war.

      Hortensio.

       Ihr mögt nun gehn und uns ein Weilchen lassen,

       Dreistimmige Musik kommt heut nicht vor.

      Lucentio.

       Seid Ihr so pünktlich? Nun, so muß ich warten

       Und auf ihn achten, denn irr' ich mich nicht,

       Macht unser feiner Sänger den Verliebten.

      Hortensio.

       Fräulein, eh Ihr die Laute nehmt zur Hand,

       Muß ich beginnen mit den Anfangsregeln,

       Daß Ihr des Fingersatzes Kunst begreift,

       Und Eure Skala lernt in kurzer Zeit,

       Vergnüglicher, brauchbarer, kräftiger,

       Als je ein andrer Lehrer Euch's gezeigt. –

       Hier habt Ihr's aufgeschrieben, schön und faßlich.

      Bianka.

       Die Skala hab' ich längst schon absolviert.

      Hortensio.