"Dies Kind soll leben". Helene Holzman. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Helene Holzman
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Документальная литература
Год издания: 0
isbn: 9783895619946
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Da es im kyrillischen Alphabet kein» H «gibt, würde man den Namen» Holzman «in russischer Umschrift mit» G «oder» Ch«(kyrillisch Γ oder Χ) beginnen lassen.

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Ghettos, die länger Bestand hatten, gab es nach den verfügbaren historischen Untersuchungen auf litauischem Gebiet nur in drei Städten, Kaunas, Wilna und Schaulen (šiauliai). Zu Beginn der deutschen Besetzung wurden allerdings für kurze Zeit auch in zahlreichen kleineren Orten Ghettos errichtet.

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Der Ältestenrat wurde auf deutschen Befehl als Instrument der inneren Selbstverwaltung am 4. August 1941 gebildet. Zum Vorsitzenden wählten die Vertreter der jüdischen Gemeinde von Kaunas den angesehenen Arzt Elchanan Elkes. Dem Ältestenrat gehörte auch Avraham Tory (Golub) an, dessen Tagebuch,»Surviving the Holocaust. The Kovno Ghetto Diary«, eine besonders aufschlußreiche Quelle für die Geschichte des Kaunaer Ghettos ist.

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Sie wurden auch» Jordan-Scheine «genannt, nach dem deutschen Referenten für Judenfragen in Kaunas, Fritz Jordan, der sie einführte.

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Quartier, Stadtviertel.

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Wahrscheinlich wurden an diesem Tag, dem 26. September 1941, 1200 Menschen ermordet. (Vgl.»Hidden History«, S. 243). Möglich, daß Helene Holzman diese Aktion und die von ihr anschließend geschilderte Liquidierung des Kleinen Ghettos am 4. Oktober, bei der etwa 1800 Menschen (Helene Holzman nennt auf S. 91 die Zahl 2000) ermordet wurden, zusammengenommen hat. Der» Jäger-Bericht «beziffert die Zahl der Opfer bei diesen beiden Aktionen mit 1608 und 1845.

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Im Text: SA-Bannerführer.

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Hier verwirrt sich die Chronologie der Ereignisse. Das vorgetäuschte Attentat auf den deutschen Ghetto-Kommandanten Willy Koslowski diente als Vorwand für die Mordaktion vom 26. September 1941, von der Helene Holzman weiter oben (S. 88f.) schon berichtet hat. Vgl. dazu Tory, S. 60.

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Gemeint ist das Stereotyp des knollennasigen, unter dicken Augenbrauen und schwarzem Kraushaar verschlagen hervorblickenden» Juden«, das vor allem vom» Stürmer«, dem von Julius Streicher herausgegebenen antisemitischen» Deutschen Wochenblatt zum Kampfe um die Wahrheit«, aber auch von anderen Zeitungen der Nazizeit in unzähligen Karikaturen verbreitet wurde.

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Vgl. hierzu die im Anhang, S. 348, zitierte Tagebucheintragung Elena Kutorgas vom 31. Oktober 1941.

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Helene Holzman benutzt hier ausnahmsweise einmal den von der deutschen Besatzungsmacht verwendeten Namen für Kaunas.

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Das im August 1941 gegründete Kollegium der Generalräte war das oberste Organ der litauischen» Selbstverwaltung «während der deutschen Besetzung. Vorsitzender war Petras Kubiliunas. Der Generalrat, dem sich Helene Holzman anvertraute, war Vladas Jurgutis.

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Der nördlich der Memel (russisch: Njemen – litauisch: Nemunas) und des Rus gelegene Teil Ostpreußens kam mit der größten Stadt Memel (litauisch: Klaipeda) nach dem Ersten Weltkrieg unter französische Mandatsverwaltung und wurde 1923 von Litauen annektiert. Im März 1939 erzwang das Deutsche Reich die Rückgabe. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Memelgebiet der Litauischen Sowjetrepublik angegliedert und gehört heute zu Litauen.