Sieben Welten - Seven Summits. Geri Winkler. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Geri Winkler
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения:
Год издания: 0
isbn: 9783702232344
Скачать книгу
section>

      Geri Winkler

      Sieben Welten – Seven Summits

Image

       Für Sylvia

      Kein Horizont ist so fern,

       dass wir ihn nicht erreichen könnten

Geri Winkler

      INHALT

       Von großen Träumen und kleinen Schritten

       Kapitel 1

       ELBRUS – An Europas wilder Grenze

       Wie alles begann

       Zu Lenins vergessenen Erben

       Kapitel 2

       ACONCAGUA – Aus den Regenwäldern zum Berg der zornigen Winde

       Diamanten, Ganoven und ein Hauch von El Dorado

       Caribbean Ice

       Kapitel 3

       MOUNT VINSON – Eiswelten unter dem Kreuz des Südens

       Stürmische Pforte der Weltmeere

       Antarctica – Bergabenteuer in der weißen Unendlichkeit

       Kapitel 4

       CHOMOLUNGMA – Vom tiefsten Punkt der Erde auf den Gipfel des Mount Everest

       Einleitung

       Mit dem Rad vom Toten Meer in den Himalaya

       Pfade zu den Bergen der Götter

       Expedition Endpunkt

       Kapitel 5

       KILIMANDSCHARO – Im Rausch der Farben Afrikas

       Perlen der Vergessenheit

       Das weiße Dach Afrikas – der Weg als Ziel

       Kapitel 6

       NEMANGKAWI/CARSTENSZ-PYRAMIDE – Auf Wegen jenseits der Zeit

       Bakopa und das Ende dieser Welt – Trilogie aus drei Jahrtausenden

       Wald der Geister

       Schneesturm am Äquator

       Kapitel 7

       DENALI/MOUNT MCKINLEY – Abenteuer unter der Mitternachtssonne

       Auf den Spuren des Goldrausches

       Himmelsleiter der Arktis

       ANHANG

       Besteigungsdaten

       Nachwort

       Dank

       VON GROSSEN TRÄUMEN UND KLEINEN SCHRITTEN

      Der kleine Junge, der von seinem Kinderzimmer auf die Zinnen der Götter blickt, in seinen frühen Tagen an Felsen herumkraxelt und später zu den Bergen der Welt aufbricht – nein, der bin ich nie gewesen. Ein Meer aneinandergereihter Häuserfronten in meiner Heimatstadt Wien und die Zerstreuungen städtischer Jugendlicher haben meinen Erfahrungshorizont geprägt.

      Doch da war etwas gewesen, das schon in früher Kindheit meine Sehnsüchte weckte. Ich wünschte mir einen Globus. Ich saß vor aufgeschlagenen Atlanten, betrachtete die abstrakten Abbildungen fremder Welten und wusste, dass ich eines Tages dorthin aufbrechen werde.

      Später habe ich die Liebe zu den Bergen entdeckt, hatte dann aber hart mit meiner Höhenangst zu kämpfen und konnte nie eine ansprechende Klettertechnik entwickeln.

      Ein Bergsteiger bin ich eigentlich nie gewesen. Ein Reisender, der die Lebensformen fremder Völker, der die Wüsten, Meere, Wälder und auch die Berge ferner Länder erkunden will – das war mein Lebenstraum. Schon früh bin ich mit dem Rucksack in die Welt aufgebrochen, habe in klapprigen Bussen die Faszination des Fremden erlebt. Bald wollte ich mehr. Ich wollte mich nicht mehr darauf beschränken, mit öffentlichen Verkehrsmitteln von einem städtischen Zentrum zum nächsten zu gelangen. Fremde Länder zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu bereisen, das wurde für mich die intensivste Form der Begegnung, verbunden mit der größten Freiheit. Wochenlang wanderte ich durch abgeschiedene Täler und kleine Dörfer, erlebte die Bewohner in ihrer Ursprünglichkeit und bestaunte die zu beiden Seiten aufragenden Berge. Oft verhinderten einige Meter anspruchsvoller Kletterpassagen, dass ich zu ihren Gipfeln vordringen konnte. So fand ich in bescheidenem Ausmaß zum Klettern zurück – als Mittel zum Zweck, um auch die spektakulären Bergwelten in meine Reiseerlebnisse einfließen lassen zu können. Doch das alles sollte bald vorbei sein!

      Als ich 1984 Diabetiker wurde, hat man mir vom ersten Tag an geraten, meine lang gehegten Reiseträume und meine erst kurz zuvor entflammte Bergleidenschaft für immer zu vergessen. Weiße Wände, weißes Bettzeug, die Sterilität des Krankenzimmers hatte mich gefangen genommen. Lautloses Grau meiner Gefühle! Tage, die so regelmäßig waren, dass sie in ihrer Gleichförmigkeit ihr Antlitz verloren, denen jede Farbe fehlte – mit solchen Tagen sollte ich künftig mein Leben verbringen. Nur in Büchern und Tagträumen folgte ich damals noch