Ich könnte mir sogar vorstellen dass meine Entdeckerfreude Dich zu erkunden dann so richtig schön prickelnd spürbar wird....
Ob dann aber ein baldiger Schlaf möglich werden kann...also da habe ich bei uns so meine Zweifel....
Nun aber genug fantasiert (obwohl ich die körperlich fühl- und sichtbare Lust in mir garnicht so schnell abstellen kann)...LaBelle, ich umarme Dich sehr sehr nah...
Achill
Sie: Sehr sehr nah –wenn das echt wäre und auch nur die geringste Chance hätte, dann wäre das sehr sehr schön- jetzt könnte ich noch aussteigen, doch er hat meine Fantasie angekurbelt. Vielleicht komme ich auch allein weiter mit dem Buch. Schade wär es schon. Ich ertappe mich dabei, dass ich auf seine Nachrichten warte.
Betreff: Schlafgutwünsche
Danke, lieber Achill, für den Gruß im Netz. Bin froh, Deine Nachtfrau zu sein.
Unser Telefonat war schön, sehr nah und sanft, ein bisschen so, als ob es da nichts Böses auf der Welt gäbe. Danke.
!ch versuche mir vorzustellen, was Du jetzt gerade tust. Welche Sorte Tabak rauchst Du? Womit ist er fermentiert, riecht er nach Pflaume, Vanille, Sandelholz?
Mein Vater war ein starker Raucher, und ich erinnere mich daran, wie er nach Kriegsende im Garten Tabak anbaute und mit seinen Gartennachbarn in regem Meinungsaustausch darüber war, wie man ihn am besten über dem Kohleherd, aufgefädelt auf Bindfaden, trocknet, was man dann zusetzt, ob mit dem Eigenbau- Schneider Feinschnitt oder Krüllschnitt verfertigt werden sollte usw..., ich war noch klein, verstand Bahnhof und fand das alles sehr spannend.
Damit er nicht geklaut wurde, solange er noch auf seinen Stängeln stand, wurden bis zur Ernte Nachtwachen eingerichtet, wobei die Männer immer zu zweit unterwegs waren und sich nächteweise abwechselten, und so ist weder dem Tabak noch meinem Vater ein Leid geschehen.
Bestimmt sind meine Vorstellungen davon, was Du gerade wo treibst, völlig neben der Realität, aber als Nachtfrau muss ich mir doch ausmalen, wo ich mit meinem Nightflight zu Dir lande, und da male ich mir einen virtuellen Grundriss Deiner Behausung, damit ich nicht versehentlich in die Abstellkammer gerate.
Am liebsten lande ich natürlich da, wo Du schläfst. Falls Du noch schlafen kannst, wenn Du meine sehr nahe Nähe träumst.
So, das war jetzt die Revanche für den letzten Satz Deiner gestrigen Nacht- SMS, die mich erst mal nicht so ganz ruhig ins Traumland gleiten ließ.
Du jedenfalls schlaf gut in den morgigen Tag hinein.
Wohin die heutigen Gutenachtküsse platziert werden sollen, kannst Du Dir aussuchen -wähle mit Bedacht- die nächsten gibt es erst morgen abend.
Noch kannst Du den Rückwärtsgang einlegen, aber wenn es Dir gefällt, will ich Dir – wie einst Scheherezade – jeden Abend eine Nachtgeschichte erzählen. Ob ich es bis zur 1001. Geschichte schaffe, hängt davon ab, ob Dir irgendwann die Geduld ausgeht (smile). Ich gehe das Projekt 1001 für Klaas mit Zuversicht an, zum Glück wird’s ja den Kopf nicht kosten, wenn es vor der Zeit endet.
Scheherezades Schwester LaBelle lässt auch schön grüßen!
Sie: Da hab ich, also LaBelle hat –oder war es die Nachtfrau? Egal. Eine von uns hat den Mund wieder mal ganz schön voll genommen.
1001 Geschichten für einen Mann, von dem ich einiges erhoffe, doch im Grunde nichts weiß, außer, dass er mich atemlos macht, allein durch das Wissen, dass es ihn gibt. Wenn ich mich aufs Geschichten- Erzählen zurückziehe, wird es nicht zu persönlich, vielleicht kann ich das Schlimmste verhindern. Das Schlimmste? Nein, Isabell, verliebt wird nicht!
Ganz gleich, wo das endet: wenn ich nicht einfach anfange, werde ich es nie erfahren.
SMS von Bella an Achill
Nur noch ganz kurz:.Wer von uns ist hier eigentlich Geschichten- Erzähler (in?). Was Du mir am Telefon über Deine holländische Großmutter erzählt hast, war sooo schön. Weißt Du noch mehr so etwas? Gute Nacht und glückliche Reise morgen .Deine mail wird mir das Einschlafen versüßen - oder erschweren? Mal sehn!
Letzter Gutenachtkuss für heute, was ja eigentlich schon morgen ist.
Isabell
SMS von A an B
Bin neugierig auf Deine Geschichten. Schreib heute nicht zu lange, dann streichel ich Dich noch in den Schlaf. Kussies von mir zu Dir.
Betreff: Stern- Schnuppen
Lieber Achill, es ist schön, dass ich von Dir zum Tagesabschluss noch eine Rückmeldung bekommen habe, nun kann ich beruhigt schlafen gehen und vorher noch ein bisschen Fantasie- Spielen, Du gestattest doch???
Gut, dass Euer Tag so harmonisch war und offenbar alles gut zusammen gepasst hat, sogar das Wetter.
Ich nehme an, Du bist schon fest in Morpheus' Armen ( wünschte, es wären meine), aber heute macht die Nachtfrau nur eine kurze Patrouille auf einer Sternschnuppe, umkreist Deine keusche Lagerstatt, stopft im Vorbeiflug kurz Deine Zudecke um Dich herum schön fest, damit Du es geborgen und gemütlich hast, haucht einen Kuss auf Deine Stirn( mehr erlaubt die Fluggeschwindigkeit des Kometen leider nicht, sie muss sich schon an seinem Schweif -!-festhalten, damit er sie nicht in D. fallen lässt, denn dann müsste sie ja in Deinem Bett bleiben, bis die nächste Schnuppe fliegt, und das gäbe morgen früh vermutlich einige Verwirrung), und macht sich auf und davon- bis zur morgigen Nacht! Mal sehen, auf welche Weise sie Dich dann heim- sucht und was alles ihr einfällt, um Dich zu erfreuen.
Gute Nacht, Lieber!
B.
Betreff: Die erste Geschichte
Guten Abend , lieber Achill,
die Nachtfrau ist heute früh dran, aber manchmal kann auch gelten: je früher der Abend... Kommt immer drauf an, was man daraus macht.
Leider bist Du jetzt noch nicht in Deinem Heiabett, also beginnt meineGeschichte heut etwas anders:
Wenn Du Dein Fenster öffnest, siehst Du eine Strickleiter direkt am Fensterbrett. Da Du gern fliegst, hast Du keine Höhenangst, also, ergreif sie und steig auf. Der Heli ist bereit zum Night- Flight. Du auch?
Die Pilotin kommt Dir bekannt vor? Möglich. Schau nach, wer unter den Lederklamotten so gut riecht, nach einem Eau de toilette von Vivian Westwood: ein bisschen Rose, eine Anmutung von Theaterpuder und ganz viel nach Frau. Sie nimmt den Helm nicht ab? Tja, mein Lieber, manchmal muss man auch warten können.
Der Heli landet schaukelnd am Meer.
-Warum?- fragst Du
- Ich hatte einen überaus heftigen Anfall von Seen-Sucht, bekommst Du zur Antwort.
-Sind wir allein?
-Da wir es wünschen, sind wir es wohl. Nimmst Du mir nun endlich den Helm ab?
-Und wenn nicht?
- Kannst Du mich nicht küssen
-Momentan finde ich den Reißverschluss Deiner Montur s e h r interessant, hat der eine Reißleine? Für alle Fälle?
- Da bringst Du etwas durcheinander, Lieber. In den Freien Fall geraten wir später.
- Ich krieg den Sicherheitsgurt nicht auf!
- Ach, und Du dachtest, das sei Zufall? Da Du mich nicht ohne Helm wolltest, will ich Dich nicht ohne Gurt.
Der Helm fliegt achtlos irgendwo in eine Ecke des Cockpits.
- Zieh mir die Spange aus meinem Haar.
-