»Auf Rokando gibt es Archive mit allen Sprachen. Ich habe dich gesucht, deshalb habe ich deine Sprache gelernt.«
Er hatte mich gesucht! »Wie können wir so schnell so weit fliegen?«
»Wir können überall im Universum umherreisen. Mein Raumschiff bewegt sich in einem elektromagnetischen Energiefluss, der unabhängig von der Zeit und von der tatsächlichen Materie funktioniert.« Er fasste mich noch fester um. »Aber das ist jetzt nicht wichtig. Für mich ist nur wichtig, dass du hier bist!«
Ja, für mich war auch nur noch das wichtig. »Wie sieht es auf Rokando aus?«
»Du wirst es gleich sehen. Schau auf die Glaskuppel! Siehst du den rosafarbenen Planeten, der näher und näher kommt?«
Ein rosafarbener Planet! Hatte ich mir den nicht auch immer gewünscht? Einen Planeten nur für schwule Männer.
»Ja! Ich sehe einen rosa Planeten!« Ich schaute in seine großen, blauen Augen.
Bharats schöne, volle Lippen näherten sich meinem Mund. Bharat küsste mich! Wie zarte Rosenblüten waren seine Lippen. Seine Zunge schmeckte süß wie Honig. Sie schob sich ganz sanft in meinen Mund. Mein allererster Kuss! Er streichelte mich zärtlich überall. Seine Samtfinger fuhren wieder und wieder über meinen Körper, meinen Po. Es war wie das Ankommen im Himmel. Meine Erregung wuchs und wuchs. Bharat drückte seine Schwanzwölbung auf meine, und sie war genauso hart wie bei mir.
»Wir sind da«, sagte er zwischen den Küssen. »Auf Rokando sind alle Häuser rosa und rund wie Kugeln.«
»Wohnen nur Männer auf Rokando?«
»Ja! Das hier ist mein Haus. Auch innen ist alles rosa und weich. So weich wie deine Haut.« Seine Finger glitten wieder über mein Gesicht.
»Sind alle Männer hier so schön wie du?«
Das hätte ich nicht fragen sollen, denn Bharat schob mich etwas zurück. »Du willst dir die anderen Männer anschauen?«, fragte er fast traurig.
»Nein! Wirklich nicht! Ich wollte nur alles über Rokando wissen!«, gab ich erschrocken zurück.
Die Illusion schien zu zerbrechen. Der kalte Berliner Winterwind pustete in unsere Mauernische. Bharat blickte vor sich hin und sagte nichts mehr. Ich hätte mich ohrfeigen können für meine Dummheit!
»Bharat?«, fragte ich ganz leise. »Wie sieht dein Haus auf Rokando noch aus?«
Er drehte sich von mir weg und starrte schweigend auf das dunkle Spreewasser hinaus.
Ich biss mir auf die Lippen. »Ich … war noch nie auf einem Planeten wie deinem«, versuchte ich es erneut. »Ich meine … ich hatte noch nie einen Mann … noch nie einen Freund …«
Endlich wandte er sich wieder zu mir. Das Leuchten seiner Augen wurde noch intensiver. »Ich … hatte auch noch nie einen Freund.«
Ich war selig, weil er wieder mit mir sprach. »Erzähl mir von dir!«, bat ich.
»Ich war öfter hier, aber immer allein«, begann er. »Hier steht mein Raumschiff, mit dem ich fliehen kann.«
»Und wovor fliehst du?« Ich wollte wissen, was ihn quälte, denn dass ihn irgendetwas quälte, war offensichtlich.
Er atmete tief durch, dann sah er mich voller Vertrauen an. »Du bist so unglaublich lieb. Als ich dich vorhin sah, auf dem Markt, hatte ich das Gefühl, dass du der Mensch sein könntest, nach dem ich immer gesucht habe, der mich versteht. Und du hast mich verstanden!«
»Ich habe ungefähr das Gleiche gedacht«, gab ich zurück und lächelte.
Er schaute wieder zum Wasser. »In dem Land, aus dem meine Eltern stammen, ist all das verboten, was wir uns wünschen. Dort wird man mit dem Tod bestraft, wenn man einen Mann liebt. Mein Vater ist Schriftsteller und Journalist und hat lange mit mir hier in Berlin gelebt. Vor einem halben Jahr ist er in dieses Land zurückgegangen, er wollte meine Mutter nicht länger allein lassen, und er hatte so große Sehnsucht nach seiner Heimat. Sie haben ihn sofort verhaftet, wegen seiner revolutionären Artikel und Bücher. Er sitzt im Gefängnis. Es ist entsetzlich!« Er schloss die Augen.
»Aber du bist hier geblieben – zum Glück!« Ich umfasste ihn wieder sanft.
»Ja! Ich wusste schon immer, dass ich dort nicht leben könnte. Meine Heimat ist hier. Ich habe meinen Vater angefleht, nicht zu reisen, aber er hat es doch getan.«
»Das ist schrecklich! Und wie lebst du hier?«
»Ich bekomme etwas Geld, ein Schülerstipendium. Ich wohne in einer Notunterkunft, sehr einfach, aber das stört mich nicht. Nur die Menschen dort … sie sind oft so wie die Moralisten im Land meiner Eltern … Manchmal möchte ich mich unsichtbar machen …«
Mein Entschluss war schon gefasst, bevor ich überhaupt bewusst darüber nachzudenken begann. »Bharat! Meine Eltern und ich haben eine riesige Wohnung! Da wäre so viel Platz für dich! Willst du das versuchen?«
Er schüttelte den Kopf. »Was würden deine Eltern dazu sagen? Und was wäre, wenn wir uns gar nicht vertragen? Wir kennen uns kaum eine Stunde …«
Ich umfasste seinen schlanken Körper fest. »Meine Eltern wissen alles – von mir. Sie sind tolerant. Und wenn sie deine Geschichte hören, wollen sie dich ganz sicher überreden, bei uns zu wohnen. Versuch es!«
Er sah mich unschlüssig an.
»Dort, wo ich dich hinführen will – da ist Rokando!«, setzte ich hinzu.
Bharat lächelte. »Dann komme ich mit dir!«
Wir liefen zurück über den Alexanderplatz bis zu meiner Wohnung. Die Kälte fühlte sich jetzt viel erträglicher an als vorher.
Mama kam in den Flur, als ich aufschloss. Ich erklärte ihr gleich alles von A bis Z, damit es später nicht heißen würde, ich hätte etwas verschwiegen. Papa kam gerade nach Hause und hörte auch zu. Sie waren beide einfach super, denn sie umarmten Bharat spontan und sagten, dass er das Zimmer von Nils haben könnte, so lange er wollte. Ich glaube, Bharats Augen wurden ganz feucht, aber so genau kann ich das nicht sagen.
Erst einmal gingen wir jeder für sich ins Badezimmer und dann zusammen in mein Zimmer, denn seines musste erst hergerichtet werden, und dafür hätten wir nach den Feiertagen noch genügend Zeit. Ich schloss meine Zimmertür hinter uns und sah Bharat an.
»Wir sind da!«, sagte ich. »Hier ist Rokando!«
Bharat sah sich in meinem schlicht in Schwarz und Weiß eingerichteten Zimmer um. »Wunderschön!«
»Alles rosa!«, ergänzte ich.
Er nickte. »Es gibt unsichtbare Diener auf Rokando, die kleiden einen aus, wenn man nach Hause kommt.« Er öffnete mir den Gürtel und die Verschlüsse der Jeans. Ich machte es bei ihm genauso. Die unsichtbaren Diener zogen uns weiter aus. Hier war es warm, man musste nicht frieren.
Bharat war so schön, dass mir das Herz richtig in der Brust wehtat. Sein Körper sah schlank und geschmeidig aus. Seine Haut schimmerte ganz glatt, nur um seinen Schwanz herum hatte er ein paar kleine, schwarze Seidenlöckchen. Seine Eier waren sehr groß, schön stramm verpackt, und sein Schwanz war total steif. Er stand einfach da, mit diesem schönen, prallen Rohr, und lächelte mich an.
Ich setzte mich auf mein Bett. Langsam kam er auf mich zu, immer näher. Seine rosafarbene, glänzende Kuppe schob sich bis an meinen Mund. Sanft drückte sie sich feucht auf meine Lippen. Ich hatte so etwas ja noch nie gemacht. Vorsichtig berührte ich seine Eichel mit der Zungenspitze. Ich traf genau den kleinen Schlitz. Ein winziger, klarer Tropfen kam da gerade heraus. Ich kostete. Er schmeckte wie warmer, aromatischer Honig. Mein eigener Schwanz wurde noch härter. Hungrig machte ich den Mund auf. Die Eichel rutschte in meinen Mund wie eine pralle, süße Kirsche. Gleich schob Bharat seinen Schaft nach. Bharats Seidenlöckchen dufteten nach Zimt und Nelken, bestimmt war es immer so auf Rokando. Dick und fest füllte sein Ständer meine Mundhöhle aus. Es war so schön, schöner als alles, was ich in meinem ganzen Leben erfahren