Engelslügen. Samantha O. Collins. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Samantha O. Collins
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Книги для детей: прочее
Год издания: 0
isbn: 9783742757944
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alten Leben hatte er sie gerissen. Eigentlich sollte sie kein Mitleid haben, sagte sie sich immer wieder selbst und doch konnte sie den kümmerlichen Anblick des einstigen Geschöpfs des Lichts nur schwer ertragen.

      Am späten Abend war es Zeit, sich von Gino zu verabschieden. Gabriel hatte sich bereit erklärt, ihn sicher in die Stadt zu bringen und ihm dort die Erinnerung zu nehmen. Gino verweigerte sich heftig gegen das Auslöschen der Erinnerung. Erst auf das Argument, dass er sicherer sei, wenn er von all dem nichts wisse, lenkte er ein.

      »Alles Gute noch nachträglich zu deinem Geburtstag! Ich hoffe, wir sehen uns bald wieder! Pass auf dich auf! Ich liebe Dich«, waren seine letzten Worte an sie. Er küsste sie und ließ die sichtlich erstaunte Olivia zurück, als er mit Gabriel durch das Portal verschwand. Was war das denn? Er liebt mich?

      Dank der Überwachungssteine konnte sie alles genau verfolgen. Als Gabriel seine Aufgabe erledigt hatte und ihm für den Zeitraum den er ihm nahm, eine falsche Erinnerung gab, wechselte Olivia zu dem Stein mit Tante Heather. Manakel hatte, als er in ihrer Wohnung war, und noch bevor er Gino entdeckte, den Stein dort hinterlassen. Sie war dabei die Wohnung zu putzen und Eintopf zu kochen. Es war ein einfaches Gericht, das es häufig gab, da es billig aus Essensresten gekocht werden konnte.

      Gabriels Zauber entfaltete seine volle Wirkung auf Manakel. Seine Schwingen waren wieder wunderschön und fast vollständig gleißend hell. Wie lange der Zustand anhalten würde, vermochte niemand vorherzusehen, doch in einem waren sich die drei einig - lange würde es nicht halten. Manakel kommentierte es mit einer Mischung aus Galgenhumor und praktischem Nutzen.

      »So bleibst du immer voll konzentriert und wirst dich nie zu sicher fühlen! Das kann nur von Vorteil für deine Mission sein!«

      Natürlich wusste sie, dass er recht hatte, sie hätte nicht darauf vertrauen dürfen, dass ihr in der Höhle nichts passieren könnte. Diesen Fehler würde sie nicht wiederholen, schwor sie sich.

      »Hier das solltest du lesen, während dein Lehrer unterwegs ist!« Vor ihr stellte er eine große Kiste mit

       Pergamentrollen ab. Jeweils zu einem Dutzend zusammengebunden. »Aus ihnen wirst du das Wichtigste über unsere Welt lernen können«, schmunzelte er und ging wieder.

      Unter den Schriften fand Olivia auch eine Rolle verziert mit unterschiedlichen Zeichen und Symbolen. Sie war kleiner als die anderen und ließ sich einfach in ein kleines Quadrat falten. Sie sah sich um, und steckte das Dokument klammheimlich in ihre Hosentasche.

      Anders als in der Menschenwelt gelehrt, gibt es keine wirkliche Hierarchie unter den Engeln, abgesehen vom obersten Engel Seraphiel und den oberen Engelschören, zu denen auch die Erzengel gehören. Alle anderen unterliegen keiner weiteren Rangordnung. Throne und Cherubim haben zwar eine größere Macht und Stärke als die Erzengel, dennoch befehligen sie niemanden. Gebannt starrte sie auf die Pergamente, die vielen Namen, die Kriege die Engel untereinander führten und die Engelschöpfungslehre. Nur wenig kannte Olivia von den Religionen ihrer einstigen Menschenwelt, da sie weder gläubig erzogen wurde noch sich groß dafür interessierte. Doch einiges hatte sie in der Schule gelernt.

      »Die Menschen ordnen lieber alles in eine Pyramiden Struktur. Aber wie das mit den Religionen ihrer Welt so üblich ist, dienen sie überwiegend nur sich selbst. Nur selten spricht Gott angeblich zu einem von ihnen. Und die, zu denen er vermeintlich spricht, sind meist in keiner Religion wiederzufinden. Seraphiel hat Luzifer gestürzt und ihn in ein Verlies gesperrt. Geschützt von den euch bekannten neun Höllenkreisen, die dafür sorgen sollen, dass er nicht zurückkommen kann. Luzifer wollte verhindern, das Seraphiel einen Krieg gegen Gott führt, er verlor und mit ihm fielen viele Anhänger. Dein Vater und ich interessierten uns vor dem Krieg gegen Gott nicht dafür. Wir wissen ja nicht mal, ob Gott nicht nur ein Mythos ist. Gott haben wir nie gehört oder gesehen, also spielte es keine Rolle, ob wir gegen ihn oder für ihn sein sollten. Engel außer den Obersten würden in seinem Glanz, ja sogar bei einem leisen Flüstern von ihm sofort verbrennen. Aber ich habe noch nie von einem Engel gehört, der es tatsächlich versucht hätte«, führte er aus, als er wieder zu ihr kam.

      Blasphemie unter den Engeln. Interessant, dachte sie sich.

      »Wie seid ihr zwischen die Fronten geraten?«, wollte sie wissen.

      »Im Krieg fast gar nicht, wir haben uns da überwiegend raus gehalten. Aber als dein Vater deine Mutter gesehen hatte, verliebte er sich in sie. Zumindest glaubte er das. Ich denke ja noch immer, dass wir Engel keine Liebe empfinden können.« Er klopfte sich auf den Schenkel. »Wie dem auch sei, er verbrachte sehr viel Zeit mit Christine und das missfiel den Engelschören. Also forderten sie ihn auf, sich von den Menschen fernzuhalten. Das war der Beginn seines Widerstandes. Mit dem Blut eines

       Babys hätte er sich von den Flügeln befreien und sterblich werden können. Guck nicht so, dem Baby wäre nichts passiert, man braucht nicht viel davon«, beschwichtigte er, als er Olivias blassen und angewiderten Gesichtsausdruck bemerkte.

      »Dann aber bist du in Christine herangewachsen und die Chöre wurden misstrauisch und nahmen ihn fest. Er hatte das Babyblut bereits bei sich und damit war sein Schicksal besiegelt. Deine Mutter brachte dich auf die Welt und verschleierte deine Geburt um zwei volle Jahre. Die Engel glaubten, dass es sich bei dir nur um ein Menschenkind handeln würde und ließen euch in Ruhe«, fuhr er fort.

      »Warum hast du mir das nicht schon längst erzählt?«, fragte sie ihn.

      »Wie soll man so ein Gespräch denn beginnen? Pass mal auf Kind, es ist alles anders, als du denkst und nebenbei, du bist zwei ganze Jahre älter als du glaubst!«, schnaubte er. »Es fällt mir wirklich nicht leicht, dir das alles zu erzählen.«

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