Steve (22), Musiker aus London
Liz (25), Krankenpflegerin aus London/Durán
Aira (21), Zustras Tochter und Anführerin Diez Hermanas*
Nebenrollen
Sondre (30), Norweger, Assistenzarzt aus Durán
Tamira (27), IT-Expertin aus Osomo (Diez Hermanas)
Bobby Wood (42), Pressesprecher des US-Präsidenten
*Die Spitzen der Diez Hermanas
Katla (Rumänin), Airas rechte Hand
Hassan (Türke), einer von Airas Bodyguards
P-DH (Amerikanerin), organisierte Kriminalität weltpolitische- und Drogengeschäfte
S-DH (Spanierin), Satellitentechnik, Spionage und
Raumfahrt
F-DH (Französin), Finanzgeschäfte (Banken, Börsen)
PR-DH (Engländerin), Kommunikation
PM-DH (Deutsche), Pharma, Medizin
O-DH (Chinesin), Medizin
Army-DH (Russin), Militär
Weitere Rollen
Paul (58), Krankenpfleger aus London
Löwenherz (54), Patient im B.R. Hospital, London
Vici (44), Sibels Mutter, Lebenskünstlerin aus Köln
Winni (53), Dachdecker aus Köln
Onkel Sirius (54), Grieche, Chef des I.S.N. (N.I.S.)
Dimitrie (38), Bodenpersonal Flughafen Farnborough
Fabrice, (29), Kolumbien, Bogotá, Flughafenpersonal
Dr. Arguedas (38), Bolivien/La Paz, Klinikum Arci Iris
Pinar (34), Besitzerin des Hotel Tucán, Guayaquil
Benita (23), Angestellte im Hotel Tucán, Guayaquil
Der Pockennarbige (50), Waffenhändler, Guayaquil
Urcu (49), Maskenbildner, Ecuador/Bambahoyo
Raphael Namba (45), Passfälscher, Ecuador/Quito
Manuel (48) und Maria (44), Plantagenverwalter aus Piojo
Jefferey (55), Kanadier, Sibels Vater und Lebenskünstler
Fernanda (4), Vicis Tochter, Sibels Schwester
Täglich geschehen Dinge zwischen Himmel und Erde, für die wir keine Erklärung haben!
Wir wissen längst nicht alles, was in unserer globalen Welt vor sich geht!
VORBLENDE
21.5.2011, Ecuador, Guayaquil,
Avenida Victor, Hotel Tucán:
Sein Herz pocht.
Ihm ist übel.
Sein Kopf liegt in ihrem Schoß.
PROLOG
2010 - 17.Mai, 14:30
Barentsee bei Spitzbergen,
Pechenga, Insel Edgeöya,
Szene 1
Innenaufnahme: Das Zimmer ist abgedunkelt. Die deckenhohen Fenster sind mit schweren Samtvorhängen zugezogen. Inmitten des Raumes thront ein in die Jahre gekommenes Himmelbett, flankiert von zwei Kerzenleuchtern. Das Licht im Raum ist diffus.
Zustra stöhnte auf. Ihr Atem war in den letzten Stunden zu einem leisen, pfeifenden Rascheln geworden. Der Tod pochte nun laut und anhaltend gegen das Tor.
Ihre Augen lagen trüb und milchig in eingefallenen Augenhöhlen, tiefen, verfaulten Löchern gleich. Ihre Gesichtszüge waren auf groteske Art entstellt – ausgemergelt, ausgelaugt und hohlwangig, Zeichen des Kampfes gegen den Schmerz. Ihre Haut glich verblichenem Pergament. Mit ihren aufgeplatzten Lippen, die sich in die ausgetrocknete Mundhöhle über ihr zahnloses Zahnfleisch stülpten, glich sie einer Mumie. Sie wog 70 Pfund. Ein stechender Geruch nach innerer Verwesung - dem Gestank eines vergessenen Eimers Muscheln gleich - hing in der Luft des abgedunkelten Schlafgemachs. Die einst mächtigste Frau der Welt war zu einer Erscheinung aus verdörrter Haut, klapprigen Knochen und verfaultem Fleisch verkommen.
Dabei verkörperte sie noch vor wenigen Jahren die Inkarnation der Femme fatale:
Rassig und wohl proportioniert. Wallendes, feuerrotes Haar, hoch angesetzte Wangenknochen und perlende Lippen voller Sinnlichkeit, betörten und weckten Fleischeslust. Das Grün ihrer Augen glich dem eines kristallklaren Bergsees.
Ihre Widersacher gingen reihenweise vor ihr in die Knie. Ihr Matriarchat führte sie mit aller Brutalität. Sie bediente sich eines gut ausgebauten Netzwerks. Ihr Einfluss auf große Teile der geistigen Führer, auf Politik und Finanzwelt war gewichtig. Stündlich wurden irgendwo auf dem Erdball die Riten und geheimen Zusammenkünfte des verbotenen Matriarchats zelebriert. Täglich beklagte die Welt unschuldige Opfer. Stündlich vergrößerte die Sekte Yzuhawa ihre Macht.
Zustras Atem ging röchelnd und ihre vertrocknete, knorrige Hand schien zu rascheln, als sie eine gebieterische Geste andeutete.
Obwohl sie weltweit unzählige Güter, Ranches, Prachtvillen und Tempel besaß, hatte sie sich inmitten der Barentsee bei Spitzbergen in ihren alten Palast auf der Insel Edgeöya zurückgezogen.
Die Stadt Pechenga war ihre Wagenburg, ihr geheimes Zentrum.