Ich dachte mir ein günstiges Schnäppchen zu erwerben und kaufte mir im Internet den Laufschuh Brooks Defyence. Ich selbst lief zu diesem Zeitpunkt den Brooks Defyence 2. Ein erfahrener Fachmann hätte mir von diesem Kauf von vorn herein abgeraten. Ich kaufte mir den Schuh, lief ihn und das Resultat war Schmerzen am linken Fuß. Daher werde ich für meinen Teil mich nur noch persönlich im Laufshop beraten lassen. Die Problematik dabei ist natürlich, man muss einen gescheiten Laufshop finden, wo man auch ordentlich von Leuten beraten wird, die was vom Laufen und von Sportmedizin verstehen. Ich habe meine Überlastungsschmerzen deshalb bekommen, weil ich mir einen zwar neuen, aber vor zwei Jahren hergestellten Laufschuh gekauft hatte. Die Zahl, also zum Beispiel Defyance 2, Defyance 3, und so weiter, gibt Aufschluss darüber, in welchem Jahr der Schuh auf den Markt kam. Das wusste ich zu dem Zeitpunkt aber nicht. Mir war zwar klar, dass mein neu erworbener Defyance älter sein musste als mein alter Defyance 2, mehr Gedanken machte ich mir darüber aber nicht. Ein Fachmann im Laufshop verriet mir das Problem: Das ältere Modell ist zwar neu, lagerte aber bereits zwei Jahre im Shop. Dieser Onlinehändler verkaufte dieses „Schnäppchen“ dann zwar 40 Euro günstiger als im normalen Laden, dieser jedoch hätte diesen Schuh längst ausrangiert, weil die Dämpfeigenschaft des Schuhs aufgrund des Alters des Materials nicht mehr gegeben ist. Das weiche Material im Schuh, welches für die Dämpfungseigenschaft verantwortlich ist, ist verhärtet, die Dämpfung nicht mehr gegeben -Resultat, man belastet seine Gelenke ungedämpft und zerstört diese auf Dauer damit. Zurückgeben konnte ich den Schuh nicht mehr, da ich ihn ja bereits gelaufen habe. Ich musste mir, wollte ich mich nicht noch mehr verletzen, eben einen neuen Schuh kaufen und das tat ich diesmal beim Fachmann meines Vertrauens im Laufshop Usingen. Der Vorteil den ich hierbei ebenfalls genoss, dass ich, sollte mir der Schuh Probleme bereiten, ihn dem Verkäufer zurückbringen konnte und er ihn mir umgetauscht hätte. Der Mann weiß wohl warum er einem solch ein tolles Angebot machen kann. Er wird kaum jemanden haben, der ihm einen Schuh zurück bringt, weil er weiß was er da wem empfiehlt und verkauft.
Ich hatte also meine Schmerzen zum einen sicher wegen der zu schnellen Intensitäts- und Temposteigerung bekommen, aber zum größten Teil durch das vermeintliche Schuhschnäppchen, was mir auch meine Orthopädin bei der ich dieses Problem untersuchen ließ, bestätigte. Herausgefunden habe ich das nur deswegen weil ich mir dachte, dass es nicht schaden könne, nochmal auf meinen alten Laufschuh, den Brooks Defyance 2 umzusteigen, nur so lange, bis sich die Schmerzen beruhigt haben. Zu dieser Theorie kam ich, weil sich meine Füße in den alten Schuhen ja mehr oder weniger zu Hause fühlten und ich wollte ihnen so viel Entspannung wie möglich bieten. Das hieß für mich also, Trainingsintensität rausnehmen, gewohnte Schuhe tragen und abwarten. Ich ging ja zunächst davon aus, dass die Schmerzen normal seien, weil der neue Schuh noch eingelaufen werden muss und ich dies vielleicht zu schnell getan hätte und dass ich, wenn die Schmerzen wieder weg sind, den neuen Schuh erneut einlaufen werde, diesmal aber halt langsamer, zunächst also nur auf Kurzstrecken. Die Schmerzen wurden besser und ich stieg wieder um auf den neuen Brooks Defyance. Das Resultat war, die Schmerzen kamen zurück. Und als ich mich dann an den Usinger Runner's Shop wandte, wurde ich eines Besseren belehrt und mir das vorhin beschriebene erläutert, dass die Dämpfung des vermeintlich neuen Schuhs bereits vollkommen ausgehärtet sei und ich meine Gelenke somit ungedämpft belastet habe. Nachdem ich dann vom Runner's Shop anständige Schuhe bekam, konnte ich wieder schmerzfrei laufen. Zwar musste ich zunächst mit den Schmerzen im linken Fuß weiterleben, sowas geht ja nicht von heute auf morgen weg, aber ich konnte weitertrainieren. Ich musste nur die Intensität etwas sänken, hielt mich mit Tempoeinheiten zurück, behandelte die Verletzung mit Eis und Elektrotherapie und brauchte einfach Geduld und Zeit. Wichtig war an dieser Stelle nur eins, immer auf seinen Körper hören, vorsichtig weitermachen und alles würde sich wieder normalisieren. Das mit dem „auf seinen Körper hören“ ist ohnehin immer das höchste Gebot sowohl im Training als auch im Alltag. Zudem muss man im Winter mit Tempoeinheiten aufpassen, da es auf den gefrorenen Straßen gern zu Verletzungen kommen kann.
Der erste Berglauf
Durch die oben beschriebene Verletzung kam mir eine wunderbare Idee. Ich wollte anstatt eines langen Laufs am 23. Januar 2011 einmal einen Berglauf machen. Beim Berglauf ist das orthopädische Risiko ja geringer und zudem ist die Strecke die ich laufen wollte nicht allzu weit. Ich hatte mir den Feldberg von Bad Homburg aus vorgenommen, das sind ca. 13,5 Kilometer fast nur bergan. Der Schnee war zu dem Zeitpunkt schon weggetaut, obwohl es an diesem besagten Tag leicht geschneit hat - war aber nicht der Rede wert. Schon immer hatte ich mit dem Gedanken gespielt, einmal auf den Feldberg zu laufen, mit dem Fahrrad habe ich mir das Ziel Feldberg längst erschlossen. Den Feldberg aber hochzulaufen, das sollte eine ganz neue Erfahrung für mich werden. Ich sah das Ganze als eine Art Wettkampf an und habe mich auch entsprechend verhalten. Normalerweise bin ich jemand, der gern in die Sauna oder in die Badewanne geht, soll ja einen Tag vor dem Wettkampf angeblich nicht gemacht werden, weil die Muskelspannung zu sehr nachlässt. Ich mache sowas ohnehin immer nach einem harten Training, nie würde ich das davor tun. Einen Tag davor - nun, da würde ich