Die Insurgenten. Die Longueville.. Oliver Geischberg. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Oliver Geischberg
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783737553551
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Sicherheit er besitzt! Er hat keinen Zweifel an der Weisheit seiner Lehrer.“

      „Er hat etwas, was ihm den Weg vorgibt.“

      „Ich hab doch einen Drang. Ich habe doch auch eine Kraft. Ich habe etwas, was mich treibt. Ich glaube, dass es mich bald an etwas herandrängen wird, denn ich bin stark. Mir bangt! Dann wird es zu einem Kampf kommen.“

      „Sinne nicht, wohin es Dich treibt!“

      „Ich bin gespannt, wohin es geht. Es ist ein Überlegen, ein Zweifeln. Wann werde ich sehen, wohin es geht. Wer begleitet mich dann? Es treibt mich, es ist unbekannt, wohin es geht.“

      „Es wird eine sonnige Bahn sein, die Dich in den Glorienschein führt!“

      „Aber es darf doch kein Monster sein, wo mein Weg endet! Mich fürchtet doch so vor der Rohheit!“

      „Jetzt brauchst Du Stärke!“

      „Wenn ich es doch nur wüsste, mit wem ich mich vereine! Mir droht Qual und Erniedrigung! Welcher Alptraum!“

      „Denke an Dein Glück!“

      „Welcher Alptraum, der mich bedrückt! Man darf mir keine Vorschriften machen, wen ich eheliche!“

      „Vergiss Deine Majestät nicht!“

      „Aber ich weiß ja nichts! Mein Leben ist mir unbekannt! Welche Bangigkeit darüber, was in meiner Zukunft geschieht!“

      „Verlass Dich auf Deine Eltern! Halte Dich an den Gedanken, wie herrlich Deine Bahnen laufen! Welches Heil Dir bevorsteht! Verlasse die Idee nicht, dass es Dir höchsten Gewinn bringt, wenn Du meinen Vorstellungen folgst!“

      „Ich weiß nichts! Gib mir kund, was Deine Idee ist, damit ich mir ein Bild machen kann!“

      „Frag nicht!“

      „Du hältst mich für zu niedrig, um mir Kunde zu geben. Mir bangt darum, dass alles im Fluss bleiben soll.“

      „Du wirst es noch früh genug erfahren!“

      „Wenn es mich aber ekelt - ich habe auch einen Willen. Wenn ich darauf beharre und nicht nachgebe?“

      „Denke nicht daran!“

      „Ich kann mich weigern. Ich kann in einer Zuflucht Frieden finden. Was, wenn ich einfach stehen bleibe?“

      „Hahahahahahaha!“

      „Aber wenn ich gehe - O Gott! Mir bangt! Verliere ich dann nicht meine Glorie?“

      „Bumm! - Dann fällt die Tür hinter Dir zu!“

      „Aber wenn ich gehe - dann bin ich allein und ohne Schutz und Hilfe und Unterstützung!“

      „Pfffffffff!“

      „So allein war ich noch nie!“

      „Was ich will, ist Deine Pflicht!“

      „Gott! - So allein will ich nie sein!“

      „Darauf kannst Du Dich schon mal gefasst machen!“

      „Ich hoffe, dass mir dies nie widerfährt!“

      „Ich bin Dein Wille!“

      Dann war sie erregt, als sie den Besuch von Henri d’Orléans-Longueville bekam, den man vielleicht als ihren Ehemann vorsah. Seine Anwesenheit versetzte sie in Spannung. Ihr war unklar, ob sie ihn fürchten oder von ihm fordern sollte.

      „Ooooooooooh, Monsieur!“, rief sie.

      „Welche Freude, Sie zu sehen!“

      „Sie haben mich aber erschreckt!“

      „Endlich sehe ich Sie!“

      „Ich bin ja ganz erregt!“

      „Ich habe lange darauf gewartet, einmal mit Ihnen zu sprechen!“

      „Ich bin ja in solcher Bewegung!“

      „Endlich lerne ich Sie kennen!“

      „Welches Leben schlagartig in mich einzieht, da rast ja der Atem!“

      „Nun sitzen wir uns von Angesicht zu Angesicht gegenüber!“

      „Wenn Sie mich immer in solchen Drang versetzen…“

      „Ich freue mich auf ein lebhaftes Gespräch!“

      „Welche Bewegung ich plötzlich in mir spüre…“

      „Aber Madame…“

      „Da ist plötzlich ein solches Leben in meinem Gemüt…“

      „Pschpschpschpschpsch…“

      „Wenn Sie mich immer in solche Seelenlust zu bringen vermögen…“

      „Wollen Sie mir denn gar keine Beachtung schenken?“

      „Ich hörte, Sie haben eine Geliebte?“

      „Ooooooooooh!“

      „Na?“

      „Oooooooh! Woher haben Sie denn das? Aber da bin ich doch unschuldig!“

      „Was machen Sie denn mit der? Etwas Bsbsbsbsbs?“

      Sie ahmte das Geräusch eines Kusses nach.

      „Madame, Sie bringen mich in Verlegenheit.“

      „Oder etwa…?“

      Sie drehte sich um und überkreuzte die Arme vor ihrem Körper und legte die Handflächen auf ihren Rücken, so dass es von hinten wie eine Umarmung aussah.

      „Also! Zweifeln Sie an meiner Dignität?“

      „Müssen Sie denn da sehr schwitzen, hahahahaha?“

      „Madame, welcher Spott! Ich hätte mir doch etwas mehr Achtung ausgebeten.“

      „Wenn das Leben in Ihnen tobt, läuft Ihnen denn da das Wasser hinunter?“

      „Nehmen Sie mich doch etwas ernster!“

      „Ich will einen Gatten, für den ich alles bin.“

      „Glauben Sie es denn nicht, dass Sie es für mich wären?“

      „Ich will einen Gatten, für den ich das Eine bin.“

      „Sie können sich meiner Bewunderung doch sicher sein!“

      „Ich sehe Sie jetzt an!“

      „Aaaaaaaaah!“

      „Ich mag Männer, die mich zähmen können!“

      „Ich gefalle Ihnen doch? Sehen Sie doch meine Haarpracht! Ist das denn keine Löwenmähne?“

      „Sind Sie denn zahm oder wild?“

      „Das beeindruckt Sie doch sicher!“

      „Ich mag aber auch Männer, die zahm sind.“

      „Halten Sie mich denn für unbeherrscht?“

      „Wenn man mich quält, werde ich zornig.“

      „Madame, ich bitte Sie, nicht an meiner Würde zu zweifeln.“

      „Wenn man mich reizt, schreie ich Aaaaaaaaah!“

      „Sie kennen doch die Vornehmheit eines Herzogs.“

      „Respektieren Sie mein Leben?“

      „Ich bin ein Herr!“

      Dann wurde über sie bestimmt. Andere Willen erlangten die Macht. Sie wurde vor eine Pflicht gestellt, die für eine erste Aufwallung ihrer Wut sorgte. Der Herzog von Bourbon-Condé, ihr väterlicher Herr, erschien in ihrem Palais.

      „Deine Bestimmung ist nun entschieden. Du wirst den Herzog von Longueville heiraten. Majestäten, Deine Vorfahren,