„Mama, Mama!“
„Ja, was ist, Koffi? Warum schreist du so laut?“
„Mama, warum tragen sie alle die gleichen Kleider?“
„Das sind Uniformen“, sagt die Mama.
„Was sind Uniformen, Mama?“
„Das sind Kleider, die Schüler tragen.“
„Warum tragen sie das, Mama?“
„Weil sie Schüler sind.“
„Was sind Schüler?“
„Schüler sind Kinder, die zur Schule gehen“, antwortete die Mama.
„Warum sind sie Schüler?“
„Weil sie zur Schule gehen.“
„Warum gehen sie zur Schule?“
„Weil sie zur Schule gehen müssen.“
„Was ist dann Schule, Mama?“
„Dort lernt man lesen und schreiben.“
„Warum muss man lesen und schreiben lernen, wenn man reden kann, Mama?“
„Um Sachen zu wissen, und man kann dann Briefe schreiben, Bücher lesen.“
„Was sind Briefe?“
„In Briefen erzählen erwachsene Kinder ihrer Mama und ihrem Papa, wie es ihnen geht.“
„Warum muss man Briefe schreiben, Mama? Wenn ich dir sagen will, wie es mir geht, dann komme ich doch zu dir und rede mit dir.“
„Ja, aber wenn du groß bist und nicht mehr hier wohnst kannst du an deinen Papa schreiben und ihm alles erzählen, was du so machst.“
„Nein“, schrie er energisch. „Ich möchte nicht weggehen.“
„Wenn du groß bist, musst du weggehen, mein Liebling.“
„Wenn ich dein Liebling bin, warum muss ich dann weg?“
„Du musst weggehen, wenn du groß bist, musst du hier wegziehen.“
„Was ist denn, Mama, wenn ich nicht groß werde? Bleibe ich dann immer hier bei dir?“
„Alle Kinder werden groß, du auch.“
„Nein, ich werde deswegen nicht groß, Mama!“
„Ich auch, Mama, ich werde auch nicht groß. Ich will immer bei dir bleiben“, sagte Melanie traurig.
„Ja, mein Schatz, alles wird gut sein. Mach dir keine Sorgen.“
Basti, der wie ein Monument dasaß, reagierte nicht so amüsiert.
„Was ist das für diese Geschichte für unsere Tochter, ist sie überhaupt kindgerecht?“ fragte er.
„Ich glaube schon“, sagte Lisa.
„Nur weil sie vielleicht in Afrika kindgerecht ist, muss das hier bei uns nicht auch so sein“, sagte Basti.
„Vertraust du mir nicht, Basti? Glaubst du nicht, dass ich in der Lage bin, das selbst zu entscheiden?“, antwortete Lisa.
„Ich möchte aber sicher sein, dass die Geschichte für unsere Tochter gut ist, worum geht es eigentlich darin?“, insistierte Basti.
„Okay. Die Geschichte stammt nicht von Wanted, wenn dies dich beruhigen kann. Der Autor ist zwar auch Afrikaner, aber er hat sie nur erzählt. Er hat sie nicht erfunden. Er ist kein Supermann, Basti, der alles kennt. Es handelt sich um eine sehr lustige, atemberaubende, bewegende und spannende Detektiv- Kinderbuchreihe in mehreren Bänden. Die Aktionen finden von einem afrikanischen Dorf aus überall in der Welt, auch in Deutschland, statt, mit viel Natur, mit vielen Tieren, vielen Lernthemen, voller Geheimnisse. Die Geschichte ist sehr amüsant, mit unsinnigen und sinnvollen Späßen, ganz so wie es Kinder und Erwachsene lieben. Du wirst es auch lieben. Die Reihe zeigt auch die verschiedenen Facetten von Freundschaft: Treue, Zuverlässigkeit, Hilfsbereitschaft, Ärger, Streit, Traurigkeit und wieder Versöhnung, Verzeihung und Zusammenhalt. Die Hauptakteure sind das dreijährige Kind Koffi und sein neuer Freund Bitacola, das weise Affenkind. Koffi ist anders als die Kinder in seinem Alter, und deswegen wird er von diesen gemieden. Er ist allein und einsam, und eines Tages entscheidet er sich, einen Freund suchen zu gehen, mit dem er dann seine Detektivarbeit durchführen wird. Er will ein Tier als Freund haben. Koffis Suche nach diesem Freund im Dschungel, die auch Inhalt des ersten Bandes ist, ist nicht einfach. Viele Tiere wollen sein Freund werden, aber der Papagei, der aufpassen soll, dass er mit einem geeinten Freund nach Hause zurückkommt, rät ihm immer von allen diesen Tieren ab. Die Zaubereiutensilien, wie die Wunschpyramide, die Flugscheibe usw., die er von seinem Opa bekommen hat, aber ohne dass er ihm die Zaubersprüche dazu mitzugeben hätte, helfen ihm dabei. Er findet immer zufällig ein Tier, das ihm erklärt, was man mit den Utensilien machen kann und wie die Zaubersprüche dazu lauten. Das einzige Tier, das zu ihm passt, aber nicht sein Freund werden will, ist der einsame kleine Affe. Er mag Menschen nicht, weil sie seine Eltern weggebracht haben. Koffi überzeugt ihn, sein Freund zu werden, weil sie dabei auch seine Eltern suchen werden. Die Freundschaft zwischen beiden wird nicht leicht sein, wie man sehr schnell bei ihren detektivischen Ermittlungen in den folgenden Bänden feststellen wird. Sie sind beide stur und stolz, jeder hält seine Idee für die beste, jeder ist von sich selbst sehr überzeugt, sie widersprechen sich fast immer, die Ermittlungsgründe sind unterschiedlich, aber irgendwie schaffen sie es doch immer, fast alle Fälle zu lösen, aber nur fast. Zusammen wollen sie nun viele Ungereimtheiten aufdecken im Dorf, im Wald, in der Natur usw. Du wollest wissen, ob die Geschichte schädlich ist für unsere Tochter…“, erklärte Lisa.
Melanie war ungeduldig und ließ ihre Mama nicht weiter mit Basti reden.
„Mami, kannst du mir jetzt bitte die Geschichte bis zum Ende erzählen?“
Als Lisa diese Geschichte weiter erzählte ging Sebastian ganz unauffällig raus. Er stand noch eine Zeit lang vor der Tür und merkte, wie er überhaupt nicht mehr auf dem Laufenden war. Er schien verloren zu sein und die beiden ignorierten seine Anwesenheit gänzlich.
Er machte die Tür hinter sich zu und ging ins Schlafzimmer. Der Gedanke daran, was sie vorhatten beruhigte ihn wieder. „Ja, der Tag kann auch noch schön zu Ende gehen“, murmelte er.
Er ging duschen, machte sich fertig, kam zurück ins Zimmer, legte das geheimnisvolle Paket unter Lisas Kopfkissen und wartete.
Eine halbe Stunde war vorbei, eine Stunde war vorbei und kein Zeichen von Lisa. Nach zwei Stunden warten rief er laut nach Lisa, hörte aber nichts.
„Ist sie überhaupt nicht daran interessiert, zu wissen, welche Überraschung ich für sie habe?“, fragte er sich im Zorn.
Frustriert entschied er sich, nachzuschauen, was im Kinderzimmer los war. „So lange braucht Melanie, um zu schlafen? Ausgerechnet heute? Dem großen Tag? Dem Tag der sexuellen Versöhnung?“
Er klopfte leicht an die Tür – null Antwort. Er machte die Tür langsam auf, und was er da sah entmutigte ihn total. Nun ahnte er, dass es nichts werden würde an diesem Abend.
Lisa lag da, schlafend, mit ihrer Tochter in ihrem Arm.
Sebastian versuchte wieder hinauszugehen, und in diesem Moment wachte Lisa auf. „Oh, mein Gott, ich bin mit eingeschlafen. Wie spät ist es?“, fragte sie, als sie langsam die Tür hinter sich zumachte.
Wütend antwortetet er: „Was ist los? Ist das fair, was du mir antust? Ich warte auf dich seit zwei Stunden, habe eine Überraschung für uns und du was machst du? Du liegst da und schläfst!“, schimpfte Basti.
„Es tut mir sehr leid, mein Schatz. Es passiert öfter, dass ich mit einschlafe, aber du hast es